Elektro-Bohrgerät

Härtetest in der Oberpfalz bestanden

Floß/Weiden (ABZ). – Die Spezialtiefbaufirma Harald Gollwitzer GmbH treibt mit Hersteller Liebherr auf der ADAC-Baustelle in Weiden die Entwicklung von energieeffizienten Maschinen voran. Nachhaltigkeit ist laut Gollwitzer ein wichtiges Thema in der Branche.
Spezialtiefbau
Eingesetzt wird der LB16 unplugged von Liebherr Foto: Gollwitzer

Fast 18 m hoch und mehr als 50 t schwer: Schon die Eckdaten des Bohrgerätes sind nach Aussage von Gollwitzer beeindruckend. Aber was es wirklich einzigartig macht, ist sein rein elektrischer Antrieb. Bei einem Pilotprojekt in der Oberpfalz kommt eine Maschine dieser Art erstmals zum Einsatz. Mit ihr arbeitet Gollwitzer auf der ADAC-Baustelle in Weiden

"Die Nachhaltigkeit in unserem Betrieb sowie auf unseren Baustellen ist für uns ein ungemein wichtiges Zukunftsthema", sagt Firmenchef Harald Gollwitzer. Liebherr habe mit dem ersten batteriebetriebenen und in Serie gegangenen Großdrehbohrgerät der Welt – dem LB 16 unplugged – auf die sich stetig verändernden Anforderungen der Bauindustrie reagiert.

Spezialtiefbaufirma Gollwitzer will zusammen mit der Borama Rent GmbH und der neugegründeten Schwesterfirma Nature drill eine Vorreiterrolle einnehmen. "Das elektrische Bohrgerät wird auf der ADAC-Baustelle praxisnah mit einem vollkommen identischen dieselbetriebenen Bohrgerät verglichen. Denn beide Bohrgeräte bestreiten jeweils die Hälfte der Baustelle", so Harald Gollwitzer weiter. So könne ein Energie-Vergleich der beiden Bohrgeräte zu Emissionen, Lärm oder CO2 vorgenommen werden.

Es handele sich dabei um den ersten deutschlandweiten Praxis-Härtevergleichstest dieser Art, in dem die Vor- und Nachteile von elektrischen Bohrgeräten ermittelt würden, erklärte Gollwitzer. Zum Projekt gehören außerdem Liebherr-Vertreter Christian Ogger und sein Team, der ausführende Architekt Stefan Kunnert, Gollwitzer-Bauleiter Michael Schmidt und Andreas Striegl, Prokuristen der Gollwitzer-Schwesterfirma Borama Rent.

Nur vier Exemplare des Bohrgerätes werden derzeit in Europa, drei davon in Norwegen, eingesetzt, berichtete Ogger. Aktuell eins davon in Deutschland, in Weiden in der Oberpfalz. Auf der ADAC-Baustelle ist Gollwitzer für die Baugrund-Sicherungsmaßnahmen für das neue Wohn- und Geschäftshaus zuständig. Es werden in den nächsten Wochen rund 100 Bohrpfähle in den Boden eingebracht. Sie sind alle 8 m lang haben einen Durchmesser von 62 cm und dienen der Herstellung einer Bohrpfahlwand.

Der Einsatz eines elektrischen Bohrgerätes und der unmittelbare Vergleich mit einem dieselbetriebenen Gerät widmet sich dem Thema Energieffizient. Dies wird vom ADAC auf seiner Baustelle unterstützt wird. Harald Gollwitzer hat für dieses Thema im vergangenen Jahr die Schwesterfirma Nature Drill ins Leben gerufen. Sie kümmert sich bewusst außerhalb des normalen Tagesgeschäftes um die Umsetzung neuer Wege bei Energieeinsparungen und um nachhaltigen Tiefbau. Denn pro Jahr stößt die Floßer Firma rund 30 t CO2 pro Mitarbeiter aus, also rund 4000 t für das gesamte Unternehmen. Das soll bis 2035 um ein Drittel reduziert werden. Um dies zu gewährleisten, hat sie als erstes Bauunternehmen in Bayern schon 2020 einen CO2-Fußabdruck erstellen lassen.

Demnach verbraucht die komplette Gollwitzer-Firmengruppe rund 1 Million l Diesel pro Jahr, was einem Energieverbrauch von rund 4000 Mw entspricht. Das wiederum ist genauso viel, wie die ungefähr 1000 Haushalte in Floß pro Jahr benötigen. Deswegen befindet sich Gollwitzer in engem Austausch mit der Baumaschinenindustrie, zumal das Baugewerbe weltweit rund 38 % des 2021 gesamten globalen CO2-Ausstoßes von 36,3 Milliarden t verursache. Die Firmengruppe Gollwitzer wolle die genannte Transformation aktiv mitgestalten und nehme daher eine prozessbezogene Vorreiterrolle in der Branche ein.

Auch wenn aktuell elektrische Bohrgeräte, wie das in Weiden zum Einsatz kommende LB16 unplugged, etwa 1 Million Euro mehr im Vergleich zu dieselbetriebenen kosten würden.

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