Fachkräftegewinnung im Bausektor

Verband wünscht Respektzuschlag

Stuttgart (ABZ). – "Wir brauchen dringend mehr Fachkräfte im Land, um die enormen Zukunftsaufgaben gerade auch im Bausektor zu bewältigten. Die Vereinbarung der Fachkräfteallianz Baden-Württemberg, die unter anderem von der Bauwirtschaft unterzeichnet wurde, ist ein wichtiges Signal nach außen", erklärt der Präsident des Verbands Bauwirtschaft Baden-Württemberg, Markus Böll. "Darüber hinaus möchte unsere Branche aber auch eigene Wege gehen, um das Problem der fehlenden Facharbeiter insbesondere auf dem Bau in den Griff zu bekommen."

Der Fachkräftemangel ist seit Jahren eines der größten Probleme in der Bauwirtschaft. Angesichts der aktuellen Auftragsflut spitze sich die Lage immer mehr zu. Laut Verbandsumfrage klagen 78 Prozent der Mitgliedsbetriebe, dass ihre Bautätigkeit durch fehlende Mitarbeiter derzeit am stärksten behindert werde. Deshalb möchte der Verband neben den klassischen Instrumenten zur stärkeren Anwerbung von Fachkräften zusätzlich neue unkonventionelle Wege gehen. Denn man brauche beides: gut ausgebildete Baufachleute, aber auch Arbeitskräfte aus dem Ausland, die man hier zu Fachkräften qualifizieren kann.

Der Verband plädiere für pragmatische Lösungen. Schon heute existierten in der Bauwirtschaft Programme wie etwa 'Berufsstart Bau' oder 'Teilqualifizierung'. Diese sollen in veränderter Form auch bei der Qualifizierung ausländischer Arbeitskräfte genutzt werden, so Böll. Ein weiterer Vorschlag wäre die Einführung eines steuerfreien so genannten 'Respektzuschlags'. Dieser könnte als zusätzlicher Anreiz dienen, um Fachkräfte zu gewinnen.

"Das Problem ist doch, dass bei vielen Beschäftigten zu wenig Netto vom Brutto ankommt. Selbst wenn wir unsere Leute anständig bezahlen, bleibt wegen der vielen Abzüge letztlich zu wenig im Portemonnaie. Die Menschen müssen aber auch bei einfacheren Tätigkeiten von ihrer Arbeit leben können. Ein steuerfreier Zuschlag würde hier sicherlich für mehr Attraktivität sorgen." Der Verbandschef verweist darauf, dass man gerade im handwerklichen Bereich mit attraktiven steuerlichen Vergünstigungen gleich mehrere Vorteile erzielen könnte: Man hätte ein zusätzliches Instrument, um die Schwarzarbeit zu bekämpfen. Auch Beschäftigte in niedrigeren Lohngruppen würden in die Lage versetzt, ihren Lebensunterhalt aus eigenen Mitteln zu bestreiten ohne staatliche Beihilfen in Anspruch zu nehmen.

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