Fachvereinigung befragt Kanalbauer

Rohstoffmangel bevorteilt Betonsysteme

Bonn (ABZ). – Die Fachvereinigung Betonrohre und Stahlbetonrohre (FBS) hat unlängst rund 200 Planer und Entscheider der Kanalbau-Branche zu den anhaltenden Rohstoffengpässen befragt. Die Mehrzahl der Teilnehmer der Online-Umfrage waren laut FBS in Planungs- und Ingenieursbüros oder in öffentlichen Zuständigkeitsbereichen wie zum Beispiel in Tiefbauämtern oder Stadtentwässerungsbetrieben tätig.

Den Umfrageergebnissen zufolge sorgt der Rohstoffengpass besonders auf Seiten der Auftraggeber für erhebliche Herausforderungen. Zwar sei es bisher zu keiner Aussetzung von Ausschreibungen oder Ablehnung von Aufträgen gekommen, jedoch würden sich die aktuellen Entwicklungen in deutlichen Preissteigerungen, verlängerten Lieferzeiten und Projektverzögerungen niederschlagen. Besonders der Kunststoff sei davon betroffen. Kanalsysteme aus Beton und Stahlbeton seien hingegen im Werkstoffvergleich am wenigsten in ihrer Verfügbarkeit eingeschränkt.

Mit einer kurzfristigen Entspannung der Lage sei dennoch nicht zu rechnen, weshalb das Risiko volatiler Materialbeschaffung bis weit ins kommende Jahr anhalten könne. Der FBS zufolge verdeutliche die Krise vor allem die Schwachstellen globaler Handelsabhängigkeiten. "Während die Preise für global gehandelte Baumaterialien wie Erdöl oder Bauholz beobachtbar drastisch ansteigen, ist im Bereich der regional produzierten Werkstoffe wie Beton, Zement oder Mauerwerk keine signifikante Erhöhung zu verzeichnen", berichtet FBS-Geschäftsführer Lanzerath.

Diese Kehrseite der globalen Lieferkette habe in der Branche eine Orientierung hin zu regional produzierten Werkstoffen angestoßen. Die Ergebnisse der Umfrage würden eine Abwendung von Kunststoffkanalsystemen zugunsten von Rohren und Schächten aus Beton zeigen. Insbesondere klimafreundliche Beton-Lösungen würden immer beliebter.

Rund ein Viertel der Befragten lege Wert auf umweltschonende Produktionsbedingungen von Rohrwerkstoffen. Hier könne Beton mit kurzen Transportwegen punkten. "Die Materialien zur Herstellung von Betonwaren werden regional gewonnen und legen in der Regel nur maximal 100 Kilometer Entfernung bis zur Baustelle zurück", betont Lanzerath. Neben ihrer werkstoffspezifischen Qualität würden Betonsysteme mit einer günstigeren CO2-Bilanz punkten, da der Zementanteil sehr gering sei und die Produktion von Betonrohren und -schächten ohne großen Energieaufwand ablaufe.

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