Forschungsprojekt erfolgreich abgeschlossen

Recyceltes Material ersetzt natürliche Gesteinskörnungen im Leichtbeton

Jasto Forschung und Bildung
Bau- und Abbruchabfälle werden im Drehrohrofen zu Granulaten verbrannt. Das Verfahren ähnelt der Blähton-Herstellung. Foto: Thimo Hennig/IAB Weimar

Weimar (ABZ). – Ein aktuelles Forschungsprojekt hat die Eignung von recyceltem Material für die Herstellung von Leichtbeton-Steinen bestätigt. Dabei wurde ein Leichtgranulat als Zuschlag genutzt, das zu 100 Prozent aus wiederaufbereiteten Baustoffen gewonnen wurde. Das Institut für Angewandte Bauforschung Weimar (IAB) hat dieses Projekt zusammen mit den Jasto Baustoffwerken und der IBU-tec advanced materials AG durchgeführt. Es wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz mit dem Ziel gefördert, die als Zuschlag für Leichtbeton-Mauerwerkssteine eingesetzten Gesteinskörnungen vollständig durch recycelte Gesteinskörnungen zu ersetzen.

In einem speziell entwickelten Verfahren wurden in einer Pilotanlage am IAB Weimar mineralische Bau- und Abbruchabfälle sortiert und im Drehrohrofen zu Granulaten verbrannt. Das thermische Produktionsverfahren war dabei an die Blähtonherstellung angelehnt. Gleichzeitig entwickelte das IAB passende Betonrezepturen. In der Steinfertigungsanlage der Jasto Baustoffwerke wurden dann mit diesen Leichtgranulaten als Zuschlag neue Mauerwerkssteine hergestellt, die sogenanntem RC-Leichtbeton-Steine. Mit dem Erfolg dieses Projekts ist der Weg für zukünftige Baustoffe geebnet, deren Zuschlag zu 100 Prozent aus recycelten Leichtgranulaten besteht.

Die Jasto Baustoffwerke setzen regulär Bims als Zuschlag für den Leichtbeton ein. Bims ist eine natürliche Gesteinskörnung, die einen hohen Luftporenanteil aufweist. Der vulkanische Rohstoff ist aus bauphysikalischer und energetischer Sicht ein hervorragendes Material für die Steinproduktion. Vermischt mit Zement oder Trasszement bilden die Gesteinskörner das Ausgangsmaterial, aus dem das typische haufwerksporige Jasto-Mauerwerk entsteht. Die aktuellen Versuche haben gezeigt, dass vergleichbare Steine auch mit recycelten Leichtgranulaten gefertigt werden können.

Im Rahmen eines Architektenwettbewerbs für die Erweiterung eines Schulcampus in der Gemeinde Frisingen (Luxemburg), hat das Architekturbüro Witry & Witry aus Echternach recycelte Leichtgranulate in den Projektentwurf einbezogen. Nicht zuletzt auf Basis dieser nachhaltig ausgerichteten Planung mit recycelten Materialien konnten sie damit den ersten Platz erzielen.

Verfahren, welche Rohstoffe möglichst umfassend wiederverwerten und im Werkstoffkreislauf halten, sind im Hinblick auf Klimaschutz und Energieverbrauch von großer Bedeutung. Den Herstellern von Leichtbeton-Mauerwerk stehen zukünftig neue Wege offen. Mit Steinen, die zu 100 Prozent auf einen Zuschlag aus recyceltem Material setzen, lassen sich zudem auch die natürlichen Ressourcen schonen.

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