Für neues Entwicklungszentrum von Liebherr

Maßgeschneidertes Lärmschutzpaket umgesetzt

Liebherr Unternehmen
Absorbierende Wandelemente an den Hauptflächen der Versuchshalle sind ein wichtiges Element des Schallschutzes im Entwicklungszentrum von Liebherr. Foto: Faist

Kirchdorf an der Iller (ABZ). – Wo Prototypen von schweren Baumaschinen auf Herz und Nieren geprüft werden, geht es nicht immer leise zu. Ein Schallschutzpaket von Faist gewährleistet im Liebherr-Entwicklungszentrum in Kirchdorf an der Iller, dass die Entwickler in demselben Gebäude trotzdem in Ruhe ihrer Arbeit nachgehen können.

Die Liebherr-Hydraulikbagger GmbH fertigt in Kirchdorf an der Iller pro Jahr rund 3000 Bagger. Das Unternehmen hat 2018 rund 30 Millionen Euro in ein neues Entwicklungszentrum investiert. Herzstück ist die 4500 Quadratmeter große Versuchshalle, in der Prototypen neuer Modellgenerationen montiert und getestet werden. Für diese Aufgaben stehen diverse Prüfstände bereit – auch solche, mit denen gezielt die Beanspruchung der robusten Maschinen getestet wird und die entsprechend laut sein können. In demselben Gebäude sind auch – teilweise direkt angrenzend – die Entwickler der Maschinen und der zugehörigen Software untergebracht. Deshalb musste sichergestellt sein, dass die Geräuschemissionen aus der Versuchshalle nicht in den Bürotrakt übertragen werden und auch nicht nach außen, weil die Halle sich in der Nähe eines Wohngebietes befindet. In der Halle selbst – so der Wunsch von Liebherr – sollten die Mitarbeiter ohne Gehörschutz arbeiten können.

Martin Büche, Head of Testing and Validation bei Liebherr in Kirchdorf, beziffert die Anforderungen an den Schallschutz: "Unsere Ziele lauteten: 55 Dezibil (A) im Gebäude, 80 Dezibel (A) an den Prüfständen sowie 40 Dezibel (A) in der Umgebung des Gebäudes."

Ein akustischer Gutachter ermittelte im Vorfeld die nötigen Lärmbekämpfungsmaßnahmen. Er empfahl, die Prüfstände an Wänden und Decke vollflächig mit Schallschutzelementen zu belegen. Mit den hierfür kalkulierten Kosten wurde der Neubau geplant.

Einige Monate später stand der Rohbau, das Thema Schallschutz rückte in den Fokus und Liebherr suchte nach einem geeigneten Partner für die Umsetzung. Die Wahl fiel auf Faist Anlagenbau – aus folgenden Gründen: ausgeprägte Fachkenntnis, eigene Fertigung, beste Referenzen aus dem Prüfstandbau und bewährter Lieferant bei Liebherr. Auch die räumliche Nähe wurde positiv bewertet: Krumbach, der Sitz von Faist, ist nur 35 Kilometer von Kirchdorf entfernt.

Nach der Inaugenscheinnahme der Örtlichkeit konnten die Faist-Experten in einer ersten schriftlichen Stellungnahme Einsparmöglichkeiten gegenüber dem Gutachten aufzeigen. René Gums, Leiter der Business Unit Silence and Acoustic Systems (SAS) bei Faist: "Wir haben nachgewiesen, dass wesentliche Anteile der Schallreduzierung bereits vom Rohbau getragen wurden und die Empfehlungen des Gutachtens nicht vollständig umgesetzt werden müssten. Stattdessen konnten wir uns auf das technisch Sinnvolle und wirtschaftlich Notwendige beschränken."

Folgende Maßnahmen wurden realisiert: absorbierende Wandelemente an den Hauptflächen zur Reduzierung der Nachhallzeit, Beplankung der Messwarte am Prüfstand, Schallschutzfenster an der Messwarte, feste Schallschutzwände in der Fertigung und mobile Schallschutzwände zur akustischen Abschirmung von Versuchen.

Nach dem Einbau dieser Schallschutzelemente zeigte eine Schallmessung von Faist: Alle Anforderungen werden erfüllt, weitere Maßnahmen sind nicht erforderlich. Damit können die Verantwortlichen von Liebherr vollständig zufrieden sein. Martin Büche: "Die pragmatische Vorgehensweise war genau richtig: Sie führte schnell zum richtigen Ziel und wir haben auch noch Einsparungen im sechsstelligen Bereich erzielt." Das Ergebnis aus subjektiver Sicht beschreibt er so: "Der Schallschutz funktioniert bestens. Wenn ich im Büro bin, höre ich den Lärm in den Prüfständen kaum."

Als besonderes "Extra" wurde noch eine Neuentwicklung von Faist umgesetzt: ein LCD-Bildschirm an einem Prüfstand, der mit einer kontinuierlichen Schallmessung verbunden ist und das Gebotsschild "Gehörschutz tragen" zeigt, sobald 80 Dezibel (A) überschritten werden. Das ist Gehörschutz "on demand".

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