Generationennachfolge

Steuermann räumt Brücke

Kirchheim/Teck (ABZ). – Über Jahrzehnte hat Walter Feeß nach Einschätzung seines Unternehmens Maßstäbe im Bauschuttrecycling gesetzt. Er hat aus kleinsten Anfängen des elterlichen Betriebs in Kirchheim/Teck einen Mittelständler mit aktuell 300 Beschäftigten aufgebaut. Mit 500 Gästen aus Politik, Wirtschaft und Belegschaft feierte der 70-Jährige Anfang August die Übergabe der Geschäfte an seine Kinder Alexander, Benjamin und Nadine sowie Jochen Röhrer.
Bauschutt-Recyclinganlagen Recyclingtechnik
Beim Festakt: Die Kinder Alexander, Nadine und Benjamin (v. l.) mit ihren Eltern Walter und Ingrid Feeß auf der Festzeltbühne. Foto: Auerbach

Seit Jahresbeginn haben seine Kinder an der 1981 gegründeten GmbH die Mehrheit und sind Geschäftsführer. Im Gegenzug ist Walter Feeß, der seit den 1990ern das Unternehmen auf heute elf Segmente wie Erdbau, Abbruch, Recycling und Schulung ausgebaut hat, seit 8. August – dem Tag nach seinem Geburtstag – nur noch Prokurist. Unternehmensinformationen zufolge hatten seine Eltern Heinrich und Maria Feeß 1951 in Jesingen mit einem Traktor und einem Hänger den Grundstein gelegt:

Er transportierte Kies, Sand und Holz. 1960 kam der Erdbau dazu und Sohn Walter erkannte früh, dass Wiederverwerten eine kluge und ökologische Alternative zum Deponieren ist. Aber erst als er 1995 als Geschäftsführer den Betrieb mit wenigen Mitarbeitern und Maschinen übernahm, konnte er den Betrieb strategisch auf Nachhaltigkeit ausrichten – und kräftig investieren. Ein Meilenstein war 2010 die Eröffnung des Wertstoffhofes Rabaillen, in dem auf 3,5 Hektar Fläche Erdaushub und Bauschutt gereinigt, gesiebt und gebrochen werden.

2017 folgte in den Rabaillen die Eröffnung des Kompetenzzentrums K3, das Mitarbeiter, Architekten, Verwaltungsleute und Studierende, aber auch politische Entscheider in relevanten Themen schult. In mittlerweile fünf Wertstoffhöfen, setzt Feess Konzepte um. Dabei nutzt er Regenwasser für die Nassklassieranlage und PV-Strom für den Antrieb der Sieb- und Brecheranlagen, um auch den eigenen Ressourcenverbrauch zu reduzieren. Jüngstes Highlight in der Geschichte von Feess ist die acht Millionen Euro teure neue Fahrzeug-Werkstatt, die 2023 am Stammsitz in der Heinkelstraße ihren Betrieb aufnahm. Auf 1250 Quadratmetern werden seither die 250 mobilen Fahrzeugeinheiten gewartet.

Aktuell beginnt Feess damit, flüssiges CO2 aus einer Biogasanlage in zementhaltiges RC-Material in geschlossenen Containern einzudampfen. Das Mineral, das bei der Zementherstellung zuvor Kohlendioxid freigesetzt hatte, wird dann beispielsweise im R-Beton oder Frostschutzmaterial gebunden. Das in der Schweiz bereits bewährte Verfahren finanziert sich mittelfristig über den Zertifikatehandel und die künftige Ausschreibung carbonatisierter Zuschlagstoffe.

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