Holzmodulbau – auf das Wesentliche konzentriert
Neue Wohnungen für junge Berufsstarter im attraktiven Unterföhring
Die Ausstattung der Wohneinheiten ist auf das Wesentliche konzentriert, um die Gestehungskosten überschaubar zu halten. Der Wohnkomfort kommt dennoch nicht zu kurz: Für Behaglichkeit an kühlen Tagen sorgt eine hocheffiziente Fußbodenheizung von Wolf Bavaria, ebenfalls Mitgliedsunternehmen im DHV. Auch sonst warten die neuen Wohnmodule mit vielen pfiffigen Details auf. Die ersten Einheiten wurden Ende Februar auf einem gemeindeeigenen Grundstück in Unterföhring gestellt.
Unterföhring ist ein attraktiver Wohn- und Gewerbestandort unweit der Isar zwischen Schwabing im Süden und Ismaning im Norden. Gute Verkehrsanbindung, die Nähe zum Zentrum der bayerischen Landeshauptstadt und die Lage im Grünen ziehen Menschen wie Unternehmen gleichermaßen an. Baugrundstücke und freier Wohnraum sind hier heiß begehrt, aber schwer zu finden.
Die teils astronomischen Quadratmeterpreise, die in der Münchener Kernstadt und zunehmend auch im Speckgürtel ringsum gefordert werden, haben die Verantwortlichen der Kommunalverwaltung auf den Plan gerufen: Unterföhring unternimmt etwas gegen die Wohnungsknappheit und wird als Bauherr selbst aktiv! 2018 fasste der Gemeinderat den wegweisenden Beschluss, auf gemeindeeigenem Grund und Boden bezahlbaren Wohnraum für junge Menschen zu schaffen.
Grundriss ist kompakt
Um dem Preisauftrieb auf dem Immobilien- und Mietwohnungsmarkt entgegenzuwirken, lässt die Gemeinde in der Isaraustraße 25 acht Apartments speziell für junge Leute bauen, die ihre Ausbildung oder ihr Studium demnächst beenden werden beziehungsweise unlängst beendet haben und sich als Berufseinsteiger/-innen eine erste eigene Wohnung wünschen. Auf dem gut 900 m² großen Grundstück, das sich in Kommunalbesitz befindet, sind dafür zwei Häuser mit je vier 1½-Zimmer-Wohnungen vorgesehen. Das Besondere an diesem Vorzeige-Projekt: Die Planer haben konsequent auf alles verzichtet, was nicht unbedingt erforderlich schien und die Baukosten unnötig in die Höhe treiben könnte.
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Der Grundriss ist dementsprechend kompakt: 48 m² Wohnfläche stehen pro Einheit zur Verfügung. Jeder Raum ist auf multifunktionale Nutzung ausgelegt. Eine moderne Einbauküche und ein raumhoher Kleiderschrank gehören bauseits zur Möblierung. Die Ausführung des Baukörpers in Holzmodulbauweise garantiert, dass der sportliche Zeitplan eingehalten wird und die Baukosten nicht aus dem Ruder laufen: Wettergeschützte Vorfertigung in geschlossenen Werkshallen erweist sich insofern als großes Plus des Holzbaus.
Zudem bedeutet die Wahl von Holz als hauptsächlichem Baumaterial, dass der Wohlfühlfaktor nicht zu kurz kommt. Kellerräume und eine Tiefgarage gibt es jedoch nicht; in erster Linie aus Kostengründen.
Auch auf Carports wurde verzichtet, da in der näheren Umgebung genügend Parkplätze für Kraftfahrzeuge vorhanden sind. Zudem ist eine gute Verkehrsanbindung durch den öffentlichen Personennahverkehr gegeben.
Über 3 Millionen Euro sind für das Modulbauprojekt Isaraustraße im kommunalen Haushalt budgetiert. Die Idee, Wohnraum gezielt für junge Menschen zu schaffen, die in Unterföhring ins Berufsleben starten wollen und vor Ort eine adäquate Bleibe suchen, stammt aus dem Jahr 2018. Konkretisiert wurde das Vorhaben – mit pandemiebedingter Verzögerung – Ende 2021, als der Gemeinderat grünes Licht zur Planung zweier kompakter Gebäude mit je vier Wohneinheiten in besonders energieeffizienter Holzmodulbauweise gab. Die Werkplanung erfolgte im September 2023, die Baugenehmigung wurde im darauffolgenden November erteilt.
Hoher Vorfertigungsgrad
Bald danach liefen bei Zimmerei Stark in Auhausen die vorbereitenden Arbeiten zur Fertigung in der großen Produktionshalle an. Alles, was sich überdacht besser als unter freiem Himmel erledigen lässt, nimmt hier Gestalt an. Auch der Einbau der Systemkomponenten der "Power Floor"-Fußbodenheizungen sowie der "Hugo"-Trockenestrichplatten, die ebenfalls von DHV-Fördermitglied Wolf Bavaria stammen, erfolgt in der Halle.
"Der hohe Vorfertigungsgrad der Holzmodulhäuser beschleunigt den Aufbau vor Ort und erspart den Nachbarn ringsum viel Lärm und Schmutz", betont Bauingenieur Nico Gentner, der bei diesem Projekt für die Zimmerei Stark als Bauleiter fungiert.
Nach Bezugsfertigstellung sollen die neuen 1½-Zimmer-Wohnungen zeitnah öffentlich beworben werden, um jungen Interessenten eine Chance auf selbstbestimmtes Wohnen in den eigenen Wänden zu bieten. Auszubildende, Studierende und Berufseinsteiger/-innen, die im Großraum München leben wollen, dürften sich fürs Wohnen in einem Holzmodulbau begeistern. Der Erstbezug ist für den Spätsommer dieses Jahres vorgesehen.
Beim Modulbauprojekt des DHV-Mitgliedsunternehmens Zimmerei Stark kamen "PowerFloor"-Fußbodenheizungselemente von Wolf Bavaria zum Einsatz. Diese innovativen Systemkomponenten sind ultraleicht, sehr flach und in Holzkonstruktionen denkbar einfach zu verbauen.
"PowerFloor-Aufbauten eignen sich in idealer Weise für Niedertemperatur-Heizsysteme wie Fußbodenheizungen. Das Bodensystem ist auf höchstmögliche Zeitersparnis, Montageflexibilität und Energieeffizienz ausgelegt – für den Einsatz im Trockenbau ideal", hebt Christian Pongratz hervor, Leiter Vertrieb und Marketing bei Wolf Bavaria. Der Bauzulieferer aus Heilsbronn bietet spezifisch abgestimmte Ausführungen für verschiedene Untergründe und Oberbeläge an.
Wärmeverteilung und -abgabe
"Die vornehmliche Aufgabe einer Fußbodenheizung besteht in der Raumerwärmung. Wie gut Wärmeverteilung und -abgabe funktionieren, hängt im alltäglichen Betrieb von mehreren Faktoren ab: Wichtig sind dabei vor allem schnelle Heizreaktion und präzise Regelbarkeit. In beiden Disziplinen erweist sich unser PowerFloor-System als vorbildlich", hebt Bautechniker und Zimmermeister Wolfgang Angerer hervor, der für Wolf Bavaria den technischen Vertriebs-Support leistet.
Vielfältige Einsatzmöglichkeiten ergeben sich für das PowerFloor-System durch das geringe Gewicht der Verrohrung und die flache Aufbauhöhe von nur 20 bis 30 mm. Ein projektspezifischer Verlegeplan bildet die Grundlage für schnellen Arbeitsfortschritt. Die Ausführung in den für Unterföhring bestimmten Holzmodulen erfolgte mit hochwertigen 16-Millimeter-Kunststoff-Metall-Verbundrohren. Sie wurden auf druckfesten Wolf Cell-Platten, die dem Höhenausgleich der Installationsebene dienen, manuell verlegt. Das Abrollen der Rohrleitungen von der Trommel und das Einpassen in die vordefinierten Verlegespuren ließ sich in jedem bei Zimmerei Stark gefertigten Raummodul von zwei Fachkräften zügig erledigen.