"Qualitätssiegel nachhaltiges Gebäude"

MienHuus bietet bezahlbares Wohnen im Einklang mit der Natur

Osnabrück (ABZ). – In Osnabrück wird den Verantwortlichen zufolge gerade der Beweis erbracht, dass sich bezahlbarer Wohnraum auch mit hohen energetischen Baustandards und einer konsequenten Orientierung auf Nachhaltigkeit schaffen lässt. Auf der Konversionsfläche einer ehemaligen britischen Militärkaserne im Landwehrviertel errichtet Barings zusammen mit der Vivum-Gruppe in einem Joint Venture mit dem Projektentwickler Anima und dem Architekturbüro ASP das Neubauquartier MienHuus in der aktuell höchsten KfW-Effizienzklasse 40 plus.
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So soll das Großprojekt nach seiner Fertigstellung aussehen. Abb.: ASP Architekten – Schneider Meyer Partnerschaft

Besonderer Wert wird dabei auf Ressourcenschonung sowie eine umweltgerechte und klimafreundliche Umsetzung gelegt. Ein Zeichen dafür ist das angestrebte "Qualitätssiegel nachhaltiges Gebäude" (QNG), für das die Vorzertifizierungsphase läuft. Mit dem Wohnensemble setzt Anima in der Stadt an der Hase laut eigener Aussage eines der größten QNG-zertifizierten Wohnprojekte in ganz Niedersachsen um. Baubeginn für das Regenerationsprojekt war im August 2022, die Grundsteinlegung erfolgte im Dezember 2022. Der Eigentümer des Areals wird sämtliche der neu errichteten Stadthäuser vermieten. Als künftige Mieter nimmt Barings vor allem vier- bis fünfköpfige Familien im Fokus.

"Wir freuen uns, dass wir ein so nachhaltiges Projekt an den Markt bringen dürfen", sagt Sascha Becker, Real Estate Country Head Germany bei Barings, und fügt an: "Angesichts steigender Zinsen bewerten viele junge Familien gegenwärtig ihre Wohnpläne neu. Indem wir ihnen Reihenhäuser als bezahlbare Alternative zum Eigenheim anbieten, reagieren wir in der aktuellen Situation nicht nur marktgerecht, sondern auch sozial verantwortlich. Hinzu kommt, dass Osnabrück eine hochinteressante Stadt mit sehr guten Fundamentaldaten und ein Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit ist, die auch in Zukunft mit weiterem Zuzug rechnet – für uns ein ideales Umfeld, um das Projekt erfolgreich zu realisieren."

59 urbane, familiengerechte Stadthäuser

Im neuen Wohnstandort MienHuus sollen bis 2024 auf einer Gesamtnutzfläche von rund 9150 m² 59 urbane, familiengerechte Stadthäuser als Doppelhaushälften und Reihenhäuser entstehen. "Mit Wohnflächen ab etwa 140 Quadratmetern, die sich auf jeweils drei Geschosse verteilen, bieten wir großzügig geschnittene, hochwertig ausgestattete und naturnah gelegene Mieteinheiten mit ausreichend Raum für Individualität und Selbstverwirklichung", erläutert Dr. Mark Maurin, Partner der Vivum-Gruppe und Projektleiter bei Anima.

Das Thema Nachhaltigkeit steht bei MienHuus ganz oben auf der Agenda – verkörpert durch das staatliche "Qualitätssiegel nachhaltiges Gebäude", das im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude verliehen wird. Voraussetzung dafür ist der umfassende Nachweis der ökologischen, soziokulturellen und ökonomischen Qualität der errichteten Bauten. Nach Fertigstellung wird im Rahmen einer unabhängigen Prüfung festgestellt, ob dafür sämtliche einschlägige Maßgaben erfüllt wurden. In die Bewertung fließt der gesamte Planungs- und Bauprozess ebenso ein wie ein spezifischer Anforderungskatalog, der zu beantworten ist. "Mit dem QNG-Zertifizierungsverfahren betritt unser Unternehmen neues Terrain und kann hier wertvolle Erfahrungen für künftige Projekte sammeln", betont Dr. Maurin.

Die vom ASP-Büro entworfenen kompakten, kubischen Gebäude überzeugen nach Aussage der Architekten nicht nur durch ihre zeitlose Erscheinung, sondern auch durch ihre ressourcenschonende, auf gesundes Wohnen abzielende Bauweise. Eine Rolle spielt dabei der Einsatz von Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft, sagt Philipp Schneider, Partner und Mitgesellschafter bei ASP in Hamburg. Als Beispiele nennt er wohngesunde Wandfarben, die aus Holz gefertigten Staffelgeschosse der Wohnhäuser sowie den Einsatz dieses nachwachsenden Baustoffes bei Parkett und Treppen.

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Ein Blick auf die Baustelle: Die vom ASP-Büro entworfenen kompakten, kubischen Gebäude überzeugen nach Aussage der Architekten nicht nur durch ihre zeitlose Erscheinung, sondern auch durch ihre ressourcenschonende, auf gesundes Wohnen abzielende Bauweise. Foto: Vivum

Ein Bestandteil des Nachhaltigkeitskonzeptes ist die emissionsarme Strom- und Wärmeversorgung des Quartiers über Photovoltaikanlagen sowie durch ein von den Stadtwerken Osnabrück betriebenes Blockheizkraftwerk in Kombination mit einer Pelletheizung, die als Nahwärme den einzelnen Häusern zur Verfügung gestellt wird. Durch den Einsatz von Komfortlüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung, bei denen auf natürliche Art Frischluft zugeführt und verbrauchte Luft nach außen abgegeben wird, sinkt der Energieverbrauch jedes einzelnen Gebäudes deutlich und die Raumluftqualität wird stets optimal sichergestellt. "Dieser klimafreundliche Ansatz schont nicht nur die natürlichen Ressourcen, sondern auch die Geldbörsen der künftigen Bewohner", erklärt Dr. Maurin.

Nachhaltigkeitszertifizierung

"Die Nachhaltigkeitszertifizierung für das gesamte Quartier trägt der besonderen Verantwortung Rechnung, dass mit dem Neubau von Gebäuden zwar so genannte graue Energie und Ressourcen beansprucht werden, der Umweltschaden und damit der Klimaschaden gleichzeitig so klein wie möglich gehalten werden. Für alle Beteiligten – Projektentwickler, Bauherren, Planer, Baufirmen und Nutzer der Gebäude – wird hier das Bewusstsein für ihr Handeln geschärft", sagt Architektin Stefanie von Heeren vom Büro H2A – v. Heeren Habibi, die als Auditoren die Zertifizierung des BNK-Systems begleiten. Das BNK-System ist die Siegelvariante des BiRN-Institutes, die im Rahmen des Nachhaltigkeitssiegels der Bundesregierung (QNG) als Bewertungssystem zugelassen ist.

Mit dem BNK (QNG)-Gütesiegel wird erstmalig nicht nur die Nachhaltigkeitsqualität eines einzelnen Wohngebäudes über den gesamten Lebenszyklus, sondern die Nachhaltigkeit eines ganzen Quartiers – nämlich des Landwehrviertels – bestätigt. Zudem werden die zukünftigen Nutzer von den ersten Schritten an zu Nachhaltigkeitsthemen aufgeklärt. Neben der Einsparung von grauer Energie und CO2 werden Aspekte wie Sicherheit, bezahlbares Wohnen und Nutzung in allen Lebenslagen bewertet, bestätigt Prof. Dr. Natalie Eßig, Mitgründerin des Bauinstituts für Ressourceneffizientes und Nachhaltiges Bauen (BiRN). Als vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen zugelassene Zertifizierungsstelle für Nachhaltiges Bauen vergibt BiRN das BNK (QNG)-Zertifikat.

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