Homburg in Stadtoldendorf

Rundrüstung mit erschwertem Zugang

Stadtoldendorf (ABZ). – Mittelalterliche Bauwerke sind heutzutage meist gut erschlossen, Zufahrtswege sind im Zeitalter von Mobilität und Tourismus größtenteils selbstverständlich – das gilt allerdings nicht für die Homburg in Stadtoldendorf, Landkreis Holzminden. Die Reste des einst imposanten Gemäuers aus dem 12. Jahrhundert stehen noch genauso schwer erreichbar im bis zu 406 m hoch gelegenen Homburgwald wie anno dazumal, als die Burg zum Schutz des Klosters Amelungsborn errichtet worden war.
Scafom-rux Gerüstbau
Die Sanierung der auf einem schwer zugänglichen Berg liegenden Homburg erforderte den ungewöhnlichen Transport des kompletten benötigten Materials per Helikopter. Foto: Scafom-rux

Schön für Wandernde, die nach dem steilen Aufstieg die Einsamkeit genießen, aber herausfordernd für Baulogistiker, die das gesamte Equipment – unter anderem 28 t Modulgerüstmaterial – an den zu sanierenden Hauptturm transportieren müssen.

Das Staatliche Baumanagement Braunschweig plante, das Mauerwerk des Turms über eine Dauer von etwa fünf Monaten zu sanieren und im gleichen Zuge eine Aussichtsplattform zu installieren. Dafür wurde eine Innen- und Außenrüstung in Rundbauweise mit 420 beziehungsweise 650 m² angefragt.

Lindner Gerüstbau mit Sitz im brandenburgischen Kolkwitz bekam den Zuschlag. Nach eigenen Angaben gehört der 8 m hohe Turm mit 11 m Durchmesser für das zur europaweit agierenden Lindner Group gehörige Unternehmen eher zu den kleineren Projekten. Der Spezialist für Industrierüstungen, sowie Chemie und Petrochemie stand aber noch vor weiteren Problemen, denn da war ja noch die Materialbestückung. Der Auftraggeber charterte kurzerhand einen auf Lufttransporte spezialisierten Helikopterservice, der neben dem für die Bauarbeiten benötigten Material und der Ausrüstung auch die von Lindner Gerüstbau akribisch für Flugtauglichkeit vorbereiteten Paletten mit dem genau verwogenem RINGSCAFF-Material des Herstellers Scafom-rux vom Entladeplatz zur Burgruine transportierte. Nach Angaben von Lindner durften die Paletten jeweils höchstens 1 t wiegen und wurden aufwändig einzeln zum Zielort verflogen, womit es für einen Tag mit der Ruhe auf dem Berg ersteinmal vorbei war.

Da die Burgruine unter Denkmalschutz steht, mussten die anschließenden Arbeiten am Objekt mit der Denkmalschutzbehörde abgestimmt werden. Veränderungen an der Bausubstanz waren auf das Minimum zu beschränken. Die Außen- und Innenrüstungen bereiteten dank des ausgereiften RINGSCAFF-Modulgerüstsystems von Scafom-rux laut Lindners technischem Betriebsleiter Detlef Benack keine Schwierigkeiten, auch die abgetreppten Bauwerksaußenflächen sowie das unebene und unbefestigte Gelände wurden gemeistert. Wenn sich nach erfolgter Sanierung im nächsten Jahr die Turbulenzen des Materialabtransports gelegt haben und der Burgturm in neuem Glanz erscheint, werden sich die Anstrengungen des Aufstiegs für Ruhe suchende Wandernde noch mehr gelohnt haben.

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