Kampf gegen „Corona-Lücke“

Sorge um schwaches Ausbildungsjahr

Berlin (dpa). - Die Corona-Krise hat bei Azubis und Betrieben für viele Probleme gesorgt. Die Berufsorientierung ist deutlich schwieriger geworden: Ausbildungsmessen und andere Veranstaltungen fielen aus. „Der Ausbildungsmarkt ist in schwerem Fahrwasser und das macht uns im Moment schon Sorgen“, sagte Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer der Deutschen Presse-Agentur. Das Handwerk sei in der Vermittlung sechs bis acht Wochen hinterher. Von Januar bis Juni seien 16,6 Prozent seien weniger neue Ausbildungsverträge abgeschlossen worden als im Vorjahreszeitraum.Die Folgen der Corona-Krise belasten viele Betriebe, Umsätze und Gewinne sind eingebrochen. Die DGB-Bundesjugendsekretärin Manuela Conte warnte aber: „Auf die Corona-Krise darf keine Fachkräftekrise folgen. Wird jetzt an der Ausbildung gespart, hören wir spätestens nach Corona die Klagen über den Fachkräftemangel. Die Unternehmen müssen alles tun, um bestehende Ausbildungen fortzuführen und neue Ausbildungsplätze zu schaffen.“Im Juli waren nach aktuellen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit noch 201.000 Ausbildungsstellen unbesetzt. 495.000 betriebliche Ausbildungsstellen waren gemeldet - 43.000 weniger als vor einem Jahr. Auffällig zurückgegangen seien im Vergleich zum Vorjahr vor allem gemeldete betriebliche Ausbildungsstellen in Metall- und Elektroberufen, im Friseurhandwerk, in Gastronomie- und Hotellerieberufen sowie in Informatik- und kaufmännischen Berufen.Positive Zahlen zur Ausbildung hatte zuletzt das Baugewerbe vermeldet. Wie aus einer aktuellen Auswertung der Sozialkassen der Bauwirtschaft hervorgeht, war die Zahl der Lehrlinge, über alle vier Lehrjahre hinweg, um 3 Prozent gestiegen. Die Zahl der neu abgeschlossenen Lehrverträge liegt mit 13.053 auf Vorjahresniveau. zudem würden sich immer mehr Frauen für einen Ausbildung im Baugewerbe interessieren. In den derzeit schwierigen Zeiten sei das eine gute Nachricht, erklärte Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe. Dennoch seien auch am Bau noch immer viele Lehrstellen unbesetzt, betonte Pakleppa und appellierte an junge Menschen, die noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz sind, sich über die beruflichen Perspektiven in der Branche zu informieren.Die Bundesregierung hat finanzielle Anreize gesetzt. Betriebe, die in der Krise weiter ausbilden oder die Zahl der Lehrstellen sogar erhöhen, bekommen eine Prämie. Es solle verhindert werden, dass es einen „Corona-Jahrgang“ am Ausbildungsmarkt gibt, sagte Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD). „Das Signal an die kleinen und mittelständischen Unternehmen ist: Bildet aus - trotz Corona!“Auch Handwerkspräsident Wollseifer appelliert an die Betriebe: „Bildet weiter aus und gebt den jungen Leuten eine Chance. Ansonsten fehlen in drei Jahren die Fachkräfte.“ Im Handwerk seien momentan bundesweit noch über 33.000 Ausbildungsstellen nicht besetzt. „Derzeit tun wir alles, um Betriebe und Azubis zusammenzubringen, sodass sich die Lage verbessert“, sagte der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks.

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