Kommentar

Eingetrübt

von: Kai-Werner Fajga

"Mit einem Exportvolumen von insgesamt 207 Milliarden Euro erreichten die Maschinen- und Anlagenbauer aus Deutschland im vergangenen Jahr abermals einen neuen Rekord", berichtete VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers jüngst in Frankfurt. Mit dem Frohlocken über das gute Ergebnis war es allerdings schnell vorbei, denn rückläufige Auftragseingänge in der zweiten Jahreshälfte hätten Spuren hinterlassen, so der Verband, zum Jahresende wären es auch "deutliche Bremsspuren" gewesen. Man rechne in den kommenden Monaten mit einer rückläufigen Exportentwicklung. Kurze Zeit später ergänzte der Verband, dass in den kommenden Monaten auch mit einem Anstieg der Kurzarbeit gerechnet werde.

Die in diesen Tagen ebenfalls abgehaltene Jahrespressekonferenz des VDMA Baumaschinen und Baustoffanlagen zeichnet ein etwas eingetrübteres Bild der Hersteller in diesem Segment. Die "Baumaschinenindustrie erwartet ein Jahr der Rückgänge", lautete dort die zentrale Botschaft. Zwar blicke die Baumaschinenindustrie ebenfalls auf ein Rekordjahr 2023 zurück, für das laufende Jahr werden jedoch teilweise zweistellige Umsatzrückgänge erwartet. Je nach Teilbranche und Marktregion, in der die Hersteller aktiv seien, ergeben sich demnach sehr heterogene Bilder. In Deutschland etwa hat der Rückgang im Wohnungsbaumarkt ein Minus von 40 Prozent im Auftragseingang des Segments Hochbaumaschinen zur Folge gehabt – und somit den stärksten Einbruch. Der weltweite Baumaschinenabsatz sei 2023 im Vergleich zum Vorjahr nur um 1,5 Prozent zurückgegangen, China existiere als Absatzmarkt quasi nicht mehr.

"Die stärksten Impulse erwarten wir in diesem Jahr von Nordamerika, Europa und Indien. Sollte uns der nordamerikanische Markt aufgrund politischer Umwälzungen nach der Wahl wegbrechen, dann müssen wir uns allerdings auf Schwierigkeiten einstellen", unterstrich Franz-Josef Paus, Vorsitzender des VDMA Baumaschinen und Baustoffanlagen, den Jahresausblick. Die Stimmung im Verband erscheint weder angespannt, noch negativ. "Rückgang ist jetzt nichts, was wir noch nie vorher gesehen hätten", ergänzte Sebastian Popp, Stellvertretender Geschäftsführer des VDMA Baumaschinen und Baustoffanlagen.

Auch zweistellige Rückgänge seien aus der Vergangenheit bekannt. Der sich abzeichnende Rückgang im Auftragsvolumen sei schon "ein Brett", aber der "Blick nach vorne" hänge wesentlich davon ab, was nun an Aufträgen hineinkomme.

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Autor

Kai-Werner Fajga

Chefredakteur Allgemeine Bauzeitung

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