KOMMENTAR

Nur eine Vision?

von:

Rainer Oschütz

Sollte es doch eine Vision bleiben? Eine Reise von Kopenhagen nach Hamburg dauert nur 3 Std. Voraussetzung dafür ist die geplante feste Querung des Fehmarnbelt zwischen Dänemark und Deutschland. Mit dieser wichtigen Verbindung für den Verkehr entsteht zwischen den beiden Ballungszentren Hamburg und Kopenhagen-Malmö eine gewaltige Wirtschaftsregion mit bis zu 9 Mio. Menschen.Als Nadelöhr für die Hinterland Anbindung erweist sich jetzt die Fehmarn-Sund-Querung. Ob Brücke oder Tunnel, beide Varianten scheinen noch im Gespräch. Als Lösung hatte das Bundesverkehrsministerium bereits zwei Ersatzbrücken angekündigt. Der schleswig-holsteinische Verkehrsminister Reinhard Meyer (SPD) hält noch einen Tunnel für denkbar. Wie befürchtet ist es nun soweit gekommen, dass der Planfeststellungsbeschluss erst 2017 erwartet wird – Hoffnung für die Fehmarnbelt-Gegner, dass dieses gigantische Bauvorhaben nie gestartet wird.Welchen wirtschaftlichen Schaden das mit sich bringt, ist heute noch nicht absehbar. Sogenannte "Beltretter" haben bereits Klagen angekündigt. Deshalb ist mit dem Baubeginn des Absenktunnels im Fehmarnbelt nicht vor 2019 zu rechnen. Warum führen eigentlich nur die Gegner eines solch wichtigen Infrastrukturprojektes Debatten und Rechtsstreit? Wo bleiben die Befürworter in Schleswig-Holstein?Es ist kein Wunder, wenn die Dänen auf die erfolgten Absprachen mit der deutschen Seite mittlerweile "keinen Pfifferling mehr geben". Durch die Verzögerung müssen die dänischen Nachbarn bereits mit 7,4 bis 10 Mrd. Euro statt mit 5,5 Mrd. Euro Baukosten rechnen. Der Imageschaden für Deutschland durch die Unzuverlässigkeit ist noch nicht absehbar.Jeder versteht, dass durch die Energiewende, die vor allem in Deutschlands Norden für reichlich Diskussionsstoff sorgt, aber auch enormen Profit verspricht, den Menschen an den Küsten viel aufgebürdet wird. Da ist die Scheu vor einem Megaprojekt wie der festen Fehmarnbelt-Querung ein verständlicher Reflex. Allerdings bringt dieser Tunnelbau doch deutlich mehr Chancen als Risiken mit sich.

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