KOMMENTAR

Willkommen in der Realität

von: Burkhard Büscher

Die Dänen sind von der Realität eingeholt worden. Jahrelang schauten sie mitleidig nach Deutschland, weil es Probleme mit dem Hauptstadtflughafen, Stuttgart 21 und der Fehmarnbelt-Tunnel-Anbindung ans Hinterland gibt. Jetzt müssen auch die skandinavischen Nachbarn feststellen, dass ihnen die Kosten aus dem Ruder laufen. Der dänische Verkehrsminister Magnus Heunicke sieht sich mit einer Steigerung von 5,5 auf 7,4 Mrd. Euro konfrontiert. Dies zu stemmen ist für das kleine Land kein Pappenstiel. Aber auch Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt bekommt beim Thema Geld Sorgenfalten. Zwar zahlt Dänemark den geplanten Tunnel allein, doch auch Deutschland hat u. a. an der mindestens 1,5 Milliarden teuren Eisenbahnanbindung und der neu zu bauenden Sund-Brücke zwischen Fehmarn und dem deutschen Festland kräftig zu schlucken. Da jetzt beide Seiten mit hohen Kosten zu kämpfen haben, fand das jetzige Treffen "auf Augenhöhe" in angenehmer Atmosphäre statt. Fest steht, dass Dänemark die Kosten drücken will und dafür Zeit für Nachverhandlungen mit den Baufirmen braucht. Jedes Jahr, was die Dänen später mit dem Tunnel fertig werden, kommt Deutschland zugute, da die Hinterlandanbindung als zweigleisige elektrifizierte Strecke sowieso erst nach der geplanten Tunnelfreigabe 2022 zur Verfügung steht. Die Kostensteigerungen des Mammutprojektes sind natürlich Wasser auf die Mühlen der Tunnelgegner, die am liebsten einen Baustopp durchsetzen würden. Beide Minister ließen bei ihrem jüngsten Treffen jedoch keinen Zweifel daran, dass Hoffnungen dieser Art jeder Grundlage entbehren. Und das ist gut so.

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