Materialknappheit und hohe Preise

Besorgniserregende Probleme am Bau

Berlin (ABZ). – "Die Bauindustrie hat der Corona-Krise weitestgehend getrotzt. Der Bau war und ist eine Schlüsselbranche und Konjunktur-lokomotive", sagt Peter Hübner, Präsident des Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB), zur aktuellen Bewertung der wirtschaftlichen Lage der Branche. Allerdings seien die weiteren Aussichten ungewiss. "Ein gravierender Faktor ist seit April das besorgniserregende Problem mit den Baumaterialien. Die eklatante Baumaterialknappheit und die Preissteigerungen bei bestimmten Baumaterialien bereiten vielen Bauunternehmern Sorgen", so Hübner. Stark steigende Preise für Produktgruppen in den Bereichen, Holz, Metalle und Produkte auf Erdölbasis gehen einher mit Materialverknappung bis hin zum Ausfall zugesagter Lieferungen durch den Baustoffhandel. Im Mai haben 40 Prozent der vom ifo-Institut befragten Bau-firmen eine Behinderung ihrer Bautätigkeit durch Materialknappheit gemeldet. Zum Teil gebe es nur noch Tagespreise. Trotz eines historisch hohen Auftragsbestands könne dies die Prognose für dieses Jahr beeinträchtigen, sagte Hübner. Die aktuelle Geschäftslage im Bauhauptgewerbe bewerten die Firmen noch positiv, die Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate hingegen negativ. Hübner betonte, dass es umso wichtiger sei, dass der Investitionshochlauf der öffentlichen Handfortgeführt werde. "Unsere Unternehmen brauchen jetzt klare Signale, dass jetzt weiter investiert wird, und zwar auf allen Ebenen." Es bestünden insbesondere Sorgen über die Entwicklungen der kommunalen Investitionen. Im Jahr 2020 haben rund 79.000 Betriebe des Bauhauptgewerbes mit 893.000 Beschäftigten 143 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet und damit ihre Produktion nochmals um 5,8 Prozent gesteigert. "Vor diesem Hintergrund kann man gar nicht genug betonen, wie wichtig es als Weichenstellung zu Beginn der Krise war, dass weiter gebaut werden konnte, dass Wirtschaft und Politik erfolgreich einen Lockdown am Bau abwenden konnten", so Hübner weiter. "Und dass die Bundesregierung mit ihren Erlassen zum Bauvertragsrecht, zum Vergaberecht und zu Corona-Mehrkosten dem Ausnahmezustand Rechnung getragen hat." Trotz der geschilderten Probleme bleibe der Verband zunächst bei seiner Prognose, wonach die Umsätze im Bauhauptgewerbe 2021 gegenüber dem Vorjahr nominal stagnieren werden. Der Verband geht davon aus, dass der Branchenumsatz 2021 auf dem hohen Vorjahresniveau von 6,1 Milliarden Euro bleibt. Real bedeute dies einen Rückgang von etwa 2 Prozent. "Allerdings, sollten sich die Versorgungsprobleme mit Baumaterial nicht zügig lösen lassen, werden wir die Prognose überdenken müssen", erläutert Hübner.

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