Maximal effizient

Baugrube entsteht mit geothermisch aktivierten Elementen

München (ABZ). – 35.000 m² Fläche und fast kein Stein blieb auf dem anderen. Die meisten Gebäude auf dem Areal in München-Schwabing wurden umgenutzt oder teilweise zurückgebaut. Nur die alten Wollhallen und ein Garagenkomplex im nördlichen Bereich des Lodenfrey-Parks erinnern noch an alte Zeiten.
Bauer Spezialtiefbau
Auf einem ehemaligen Textilgelände in München-Schwabing hat der Bereich Bauer Umwelt der Bauer Resources GmbH eine 8 m tiefe Baugrube erstellt. Foto: Bauer

Das ehemalige Gelände der Textilfirma Lodenfrey wurde nach der Verlagerung der Produktion in den 1980er Jahren Stück für Stück in einen modernen Businesspark umgewandelt. Nun weicht auch der letzte Rest der alten Textilproduktionsstätte. Wo früher Seidenstoffe, Satin, Samt und Loden gelagert wurden, wird bald ein moderner und zukunftsweisender Neubau das Campusareal bereichern: das Haus K. Damit die neue Gewerbeimmobilie überhaupt entstehen kann, beweist die Bauer Resources GmbH zusammen mit der Bauer Spezialtiefbau GmbH ihr vielfältiges Können. Angefangen beim Rückbau und dem Baugrubenaushub über den Tiefbau bis hin zum Thema Energie.

Abbruch von Industriebau

Im September 2022 ging es mit dem Abriss los. Doch wie rückt man solchen Industriebauten zu Leibe? Ganz einfach, sagt Bauer: mit Profis vom Fach. Oberbauleiter Jan Uhlig und Polier Erwin Resch vom Bereich Bauer Umwelt der Bauer Resources GmbH sind laut Unternehmensangaben bei Rückbau-Projekten immer dabei und überzeugen mit wertvollem Insider-Wissen, beispielsweise zu Hinterlassenschaften im Boden und Gebäuden. Auch bei der ehemaligen Produktionsstätte wurde erstmal entrümpelt und schadstoffhaltige Materialien entfernt – darunter asbesthaltige Dachpappe, belastetes Holz und gefährliches Dämmmaterial.

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Bauer Spezialtiefbau
Mehr als 5 km Rohrleitungen wurden auf der Baugrubensohle verlegt. Seitdem pausiert die Baustelle, bis der Rohbau und das erste Untergeschoss fertiggestellt sind. Foto: Bauer

Der anschließende Abbruch war für die Mannschaft vor Ort ein Klacks: Mit großen Geräten wurden Schritt für Schritt die Gebäude zerlegt und dabei rund 35.000 m³ umbauter Raum zurückgebaut. "Natürlich geht das nicht völlig geräuschlos vonstatten", erklärt Maschinist Bernhard Friedrich vom Bereich Bauer Umwelt. "Mit viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl kann man aber auch mit einem Abbruchbagger im innerstädtischen Bereich vergleichsweise lärmarm arbeiten – und das beherrschen wir ebenso im Effeff wie den problemlosen Abtransport des Abbruchmaterials."

Voraushub der Baugrube

Nach dem Abriss der Gebäude nahmen Jan Uhlig und sein Team laut eigener Aussage den Voraushub der Baugrube in Angriff. Für den Tiefbau rückten die Kollegen von Bauer Spezialtiefbau an, denn wie immer hieß es: Sicherheit geht vor. Da eine 8 m tiefe Baugrube herzustellen war, wurden zur Sicherung 3000 m² Mixed-in-Place-Wand (MIP) ausgeführt – diese galt es, mit rund 84 Ankern rückzuverankern und 84 MIP-Trägern für die geothermische Aktivierung vorzubereiten. Zusätzlich brachten die Spezialtiefbauer 6 m lange GEWI-Pfähle für die Auftriebssicherung der 2500 m² großen Bodenplatte in die Erde ein. Parallel dazu arbeitete das Bauer Resources-Team am weiteren Aushub der Baugrube inklusive Wasserhaltung.

Am Ende der gesamten Arbeiten wurden etwa 18.000 m³ Aushubmaterial bewegt und ordnungsgemäß entsorgt – insgesamt ein enormer Aufwand. Doch dank der guten Teamarbeit, langjährigen Erfahrung und engen Abstimmung griffen Rückbau, Aushub und Tiefbau nahtlos ineinander. "Das besondere an unserem Konzept ist die Komplettlösung aus einer Hand. Wir erledigen alles auf und unter der Erde bis zur schlüsselfertigen Baugrube", betont Jan Uhlig. "Das bringt maximale Effizienz und zahlt sich für unsere Kunden unterm Strich aus."

5 Kilometer Rohrleitungen verlegt

Auch nach den Hauptarbeiten folgte eine anspruchsvolle Projektphase, wie Bauer betont: die geothermische Aktivierung der MIP-Wand und der Bodenplatte. Wie am Schnürchen verlegten die Experten von Bauer Resources dafür mehr als 5 km Rohrleitungen auf der Baugrubensohle – ein echter Knochenjob. Seitdem pausiert die Baustelle, bis der Rohbau und das erste Untergeschoss fertiggestellt sind. Erst dann kann mittels eines Thermal-Response-Tests die Wärmeleitfähigkeit des Erdreichs bestimmt, die Verteilereinheiten montiert und die geothermische Wärme- und Kälteversorgungsanlage mit einer Leistung von etwa 100 kW in Betrieb genommen werden.

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