Mit Leichtbeton gestaltet

Praktisch, schön und nachhaltig ist das Wirtschaftsgebäude des Zoos Augsburg

Augsburg (ABZ). – Zur besonderen Ausstrahlung des neuen Wirtschaftsgebäudes im Augsburger Zoo trägt die architektonische Gestaltung ebenso bei wie die Optik des Baustoffs, sind sich die Betreiber sicher. Die bis zu 60 cm starke Gebäudehülle, die laut Hersteller damit auch besonders robust, energieeffizient und nachhaltig ist, besteht aus Liapor-Leichtbeton.
Liapor Hochbau
Das neue Gebäude im Augsburger Zoo kombiniert zweckmäßige Funktionalität mit ansprechender Architektur, so die Errichter. Foto: Schmid Architekten

Wenn von einem neuen städtischen Wirtschaftsgebäude die Rede ist, denken die meisten Menschen vermutlich an einen schmucklosen, rein funktionalen Zweckbau ganz ohne Charakter und Strahlkraft. Ganz anders verhält es sich dagegen beim neuen Wirtschaftsgebäude im Augsburger Zoo, das schon aus der Ferne spannungsreich wirkt, wie die Errichter betonen. Wesentlichen Anteil daran habe die differenzierte Kubatur des zweistöckigen Gebäudes, ebenso wie die dunkle Holzverkleidung des Obergeschosses, das sich so markant von den übrigen hellen Gebäudeteilen abhebe.

Lebendige Oberfläche

Und auch beim Näherkommen überrasche das Objekt, denn die glatt wirkenden, hellen Außenwände weisen im Detail eine überaus lebendige, konturierte Oberfläche auf. Sie bestehen aus Liapor-Leichtbeton, und stellenweise sind unterschiedliche Schüttungslagen zu erkennen wie auch die zugegebenen Liapor-Blähtonkugeln. Die Gebäudehülle ist im Erdgeschoss mit den dortigen Werkstätten45 cm stark, während sie im Obergeschoss im Bereich der Personalräume knapp 60 cm misst. Der holzverkleidete aufgesetzte Quader mit dem breiten Fensterband besteht dagegen aus Ortbeton und Holz. Konzipiert wurde das neue Wirtschaftsgebäude von Annabelle Schmid von Schmid Architekten in Augsburg. Es ist gemäß der Aufgabenstellung ein zentrales Gebäude im Wirtschaftshof des Zoos mit Werkstätten, Sozialräumen, Büros, einem Aufenthaltsraum und einer überdachten Lagerfläche. Die Entscheidung für den Baustoff Liapor-Leichtbeton fiel aus mehreren Gründen wie Schmid erläutert.

"Im Wirtschaftshof des Zoos herrscht immer viel Verkehr mit Anlieferungen auch durch Fremdfahrzeuge. Deshalb sollte mit dem Liapor-Leichtbeton eine besonders robuste Gebäudehülle entstehen, die einen Rempler oder Stoß auch durchaus verzeiht. Eine Fassade mit zusätzlichem Wärmedämmverbundsystem könnte das nicht leisten und stand daher nicht zur Debatte. Zusätzliche Dämmschichten waren aber auch unter energetischen Gesichtspunkten nicht erforderlich, denn der Leichtbeton gewährleistet durch die enthaltenen Liapor-Blähtonkugeln ganz von allein die nötige Wärmedämmung des Gebäudes", erklärt Schmid.

Ökologische Pluspunkte

Daneben haben laut ihrer Aussage auch ökologische Aspekte bei der Baustoffwahl eine Rolle gespielt. "Die monolithische Gebäudehülle ist besonders dauerhaft und langlebig. Außerdem enthält sie keinerlei erdölbasierte Stoffe", betont die Architektin. "Nicht zuletzt überzeugt der Liapor-Leichtbeton auch durch die Tatsache, dass er sich ohne aufwendige Schichtentrennung problemlos recyceln und wiederverwerten lässt. Dabei fällt keinerlei Sondermüll an."

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Liapor Hochbau
Im Inneren zeigt sich die besondere Optik der Liapor-Leichtbetonflächen mit ihren Schüttungslagen und zugegebenen Blähtonkugeln. Foto: Schmid Architekten

Im Mai 2021 begannen die Rohbauarbeiten des neuen Wirtschaftsgebäudes. Insgesamt kamen rund 350 m³ eines LC12/13 D1.2 zur Verwendung. Geschalt wurde mit bis zu 1,2 x 2,7 m großen Standardtafeln. Hergestellt und geliefert wurde der Liapor-Leichtbeton von der Rennig Beton GmbH & Co. KG in Augsburg, die Ausführung übernahm die Klaus Hoch- und Tiefbau GmbH in Wehringen. Für die meisten Beteiligten war es das erste Leichtbetonprojekt, das jedoch wie die Beteiligten bekunden mit Bravour gemeistert wurde. Und auch die Bauherrschaft ist eigenen Angaben zufolge vom Baustoff begeistert gewesen – spätestens bei der Betrachtung der vorab erstellten Probewand, die die besondere Ästhetik des Baustoffs sicht- und greifbar machte.

Heute findet sich diese Ästhetik auch im Gebäudeinneren in Form der großen, unverputzten Liapor-Leichtbetonflächen etwa in den Sozialräumen. Im gesamten Gebäude herrscht laut Beteiligten ein angenehmes und ausgeglichenes Raumklima. Schließlich wirke die gesamte Masse des Liapor-Leichtbetons wie ein großer Puffer und Speicher, der Temperaturänderungen nur sehr zeitverzögert ins Innere abgibt. Alle Sichtbetonflächen außen wurden zuletzt noch hydrophobiert, und im Sommer 2023 erfolgte die feierliche Einweihung des neuen Wirtschaftsgebäudes.

"Alle am Bau Beteiligten haben großen Pioniergeist bewiesen und dieses Objekt, das übrigens der erste Leichtbetonbau in Augsburg ist, sehr erfolgreich umgesetzt", so Schmid. "Wir sind alle absolut begeistert vom Baustoff Liapor-Leichtbeton und bauen damit jederzeit gerne wieder."

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