Neubau im Herzen Wiens
Glas-Schiebeelemente an Balkonen zum Ausgleich von Bautoleranzen
Ihre Wahl fiel auf das oben hängende Schiebesystem GM TOPROLL von Glas Marte. Einer seiner wichtigsten Vorteile besteht darin, dass es in der Lage ist, Maßtoleranzen problemlos auszugleichen, was bei dem Neubau dringend erforderlich war, so das Unternehmen.
Das Wohn-, Büro- und Geschäftshaus verfügt über eine Gesamtmietfläche von über 30.000 m². Es gliedert sich in fünf zusammenhängende Baukörper, von denen einer parallel zum Handelskai verläuft.
Die anderen schließen rechtwinklig daran an. So entsteht eine kammartige Gebäudestruktur, die Raum für Innenhöfe und Spielplätze schafft. Aufgelockert wird das Ensemble durch die unterschiedlichen Höhen der Baukörper. Im Erdgeschoss des Objektes befinden sich Gewerberäume mit einer Größe von ca. 5000 m², ein Stockwerk darüber sind Büros untergebracht.
Von der zweiten bis zur sechsten Etage ist die gesamte Fläche den 402 Appartements vorbehalten. Sie haben eine Größe von 31 bis 83 m² und zeichnen sich durch ihre kompakten, gut durchdachten Grundrisse aus.
Das Gebäude ist verkehrstechnisch leicht zu erreichen. Es liegt direkt am Handelskai – einer sehr wichtigen Verkehrsader der Stadt – und ist nur wenige Meter von einer U-Bahn-Station entfernt. Beides stellte die Planer vor gewisse Herausforderungen. Denn die stark befahrene Straße bringt einen hohen Lärmpegel mit sich und die Erschütterungen durch den U-Bahn-Verkehr können sich auch auf die umliegenden Gebäude auswirken. Um die daraus entstehenden Maßtoleranzen aufzunehmen und den Schallschutz dauerhaft sicherzustellen, mussten die Planer großes Fingerspitzengefühl beweisen. Und so bestimmten sie, dass alle Balkone, die in Richtung Handelskai ausgerichtet sind, mit verschiebbaren Glaselementen ausgestattet werden.
Damit haben deren Nutzer die Möglichkeit, die Lüftung und den Lärmschutz an ihre individuellen Bedürfnisse anzupassen. Bei der Suche nach einem geeigneten System stießen die Planer auf GM TOPROLL.
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Hierbei handelt es sich um ein rahmenloses Schiebesystem für Glaselemente, das vorwiegend bei Balkonen und Terrassen zum Einsatz kommt. Es wird oben eingehängt und kann in zwei, drei oder vier Bahnen ausgeführt werden. Dabei lassen sich die Glaselemente nach links oder rechts verschieben, wodurch eine Öffnung der Verglasung von bis zu 75 % möglich ist.
Das Besondere: Bei Glas Marte werden die Gläser im oberen Laufschuh sowohl durch Verklebung als auch durch eine mechanische Sicherung mit Bolzen gehalten. Dies gewährleistet, dass die Gläser nicht verrutschen, und ist ein echtes Qualitätsmerkmal, denn die meisten vergleichbaren Systeme auf dem Markt begnügen sich mit lediglich einer der beiden Befestigungsvarianten, so das Unternehmen. Außerdem erfolgt bei Glas Marte die Glaslagerung zentrisch und lotrecht.
Dabei dient die Führungsschiene auch als Beschädigungsschutz und die verdeckte Bürstendichtung gewährleistet eine wartungsarme Konstruktion, ein Festfrieren ist unmöglich.
Der Hersteller bietet die Schiebesysteme in der Version GM TOPROLL 10/14 und in der Version GM TOPROLL 15/24 an. Diese haben unter anderem gemeinsam, dass sie sich durch ein Druckzylinderschloss verschließen lassen, und unterscheiden sich vor allem hinsichtlich der einsetzbaren Gläser sowie der Anzahl der möglichen Bahnen (siehe Kasten).
Bei dem Wiener Neubau kamen beide Varianten zum Einsatz. Vom zweiten bis zum siebten Stockwerk wurden 12 mm dicke Verbundsicherheitsgläser eingebaut und die Glaselemente auf vier Schiebebahnen verteilt, dementsprechend bot sich GM TOPROLL 10/14 an. Aus statischen Gründen mussten die Gläser im achten Obergeschoss 18 mm dick sein, weshalb die Verantwortlichen das GM TOPROLL 15/24 wählten und die Fläche auf drei Schiebebahnen verteilten. Fast alle Schiebetüren des Objektes haben eine Höhe von 2,7 m.
Ein wichtiger Aspekt, warum die Planer das GM TOPROLL-System auswählten, ist seine Fähigkeit, große Höhendifferenzen auszugleichen. Doch dies reichte beim Kai100 nicht aus. Hier lagen die Toleranzen bei bis zu 15 mm. Aus diesem Grund entwickelten die Mitarbeiter von Glas Marte eine Sonderlösung, die an die Anforderungen des Objektes angepasst ist. Bei ihr wird die obere Laufschiene in ein vormontiertes U-Profil eingelassen und kann durch unterschiedliche Einstandstiefen die anfallenden Unebenheiten im Deckenbereich ausgleichen. Da sich das Gebäude in direkter Nachbarschaft zur U-Bahn befindet, sind mehr Erschütterungen zu erwarten, als dies auf einem normalen Baugrund üblich ist.
Damit die Schiebeelemente bei diesen eventuell anfallenden Gebäudebewegungen nicht aufstehen, sondern trotzdem problemlos bewegt werden können, entwickelte Glas Marte die untere Führung für dieses Objekt ebenfalls neu. Hier wurden die Einstände erhöht. Insgesamt sind bei dem Gebäude 763 Schiebeelemente verbaut.