Fertigstellung für Jahresende geplant

Neubau der Autobahnbrücke Eichenhofer Weg soll in 15 Monaten gelingen

Wiederverwendbare, wirtschaftliche Schalungseinheiten, vormontiert auf die Baustelle gelieferte Sonderlösungen und eine gute Zusammenarbeit zwischen der Ulma Construction GmbH und dem ausführenden Bauunternehmen Eiffage – mit diesem Dreiklang konnte der erste Projektteil zum Bau der Brücke Eichenhofer Weg am Autobahnkreuz Wuppertal-Nord erfolgreich im Zeitplan beendet werden, heißt es von Seiten der beteiligten Unternehmen. Nach der Erstellung der vier Y-förmigen Pfeiler und der Widerlager folgt im Spätsommer der Überbau.
Neubauprojekt Fertigbau
Ulma-Systeme beim Neubau der Autobahnbrücke Eichenhofer Weg am Autobahnkreuz Wuppertal-Nord: Nur 15 Monate Bauzeit sind vorgesehen für den Ersatzneubau der 55 Jahre alten Brücke in dem hochfrequentierten Verkehrsknotenpunkt zwischen A 1, A 43 und A 46. Durch das Zusammenspiel aus wirtschaftlich einsetzbaren Schalungseinheiten und vormontierten Sonderlösungen sowie der guten Kooperation zwischen der Ulma Construction GmbH und dem ausführenden Bauunternehmen Eiffage konnte der erste Part des Bauprojekts laut Unternehmen planmäßig beendet werden. Nach der Erstellung der vier Y-förmigen Pfeiler und der Widerlager folgt dann der Überbau. Lesen Sie mehr dazu im Bericht "Neubau . . ." auf Seite 15. Foto: ULMA Construction

Wuppertal (ABZ). – Lediglich 15 Monate Bauzeit sind vorgesehen für den Neubau der Brücke Eichenhofer Weg am Autobahnkreuz Wuppertal-Nord. Die 55 Jahre alte Vorgängerbrücke war im Oktober 2023 gesprengt worden, da sie dem heutigen Verkehrsaufkommen nicht mehr gewachsen war. Bereits Ende 2024 soll gemäß den Plänen der Autobahn GmbH der Verkehr über das neue Bauwerk fließen, das über drei Zubringer in dem wichtigen Verkehrsknotenpunkt führt.

Daran, dass dieser ehrgeizige Zeitplan aller Voraussicht nach eingehalten werden kann, hat die Ulma Construction GmbH, Rödermark, laut eigener Aussage großen Anteil. Der Schalungshersteller schaffte während der ersten Projektphase – in enger Zusammenarbeit mit dem ausführenden Bauunternehmen Eiffage Infra-West GmbH, Borken, – die Voraussetzungen für eine enge Schalungstaktung und für eine hohe Wiederverwendbarkeit der Elemente. Auch dass die Fundamente der alten Brücke genutzt werden konnten, spielte für den schnellen Baufortschritt und das wirtschaftliche Arbeiten eine Rolle.

Die neuen Pfeiler wurden auf die Bestandsfundamente aufgesetzt, wodurch auf aufwendige Eingriffe in den Baugrund wie etwa auf die Gründung von Bohrpfählen verzichtet werden konnte. Auch bei den Widerlagern konnten Teile des Bestandsbauwerkes weiter genutzt werden. Die Vorgaben für dieses nachhaltige Verfahren kamen von der Autobahn Westfalen.

Auf die Baustelle geliefert

Bereits im Juni 2024 waren die Arbeiten an den vier Pfeilern und den Widerlagern abgeschlossen. "Die verbliebenen Fundamente der alten Pfeiler sind jeweils 1,5 Meter hoch aufbetoniert worden. Der höchste der vier neuen Pfeiler ragt ab hier 17 Meter in die Höhe, der niedrigste 9 Meter. Wir haben mit der Schalung beim größten Schaft angefangen und konnten die Elemente beim zweiten wiederverwenden. Für die anderen beiden Schäfte haben wir die Schalung gekürzt und nur den unteren Part genutzt.

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In den komplizierten Aufweitungsbereichen am Pfeilerkopf sorgten insgesamt 360 m² Arbeitsebenen auf Basis der T-60 Traggerüsttürme für sichere Arbeitsbereiche sowie für eine zuverlässige Ableitung der Stützlasten. Foto: ULMA Construction

Mit einem Satz Schalung konnten wir somit alle drei Schäfte, wenn auch in unterschiedlichen Höhen, erstellen. Dieser Ablauf war sehr wirtschaftlich", erklärt Eiffage-Bauleiterin Johanna Simon. Zum Einsatz kam dabei eine kreative Sonderlösung aus Träger- und Rahmenschalung mit vorgesetzten Formkästen für die seitlichen Rundungen sowie die V-Form, die von Ulma vormontiert auf die Baustelle geliefert wurde.

"Die Schalbretter des teilweise gerundeten Belags waren 4,5 Zentimeter breit, sodass sich zusammengesetzt eine perfekte, optisch ansprechende polygonale Form ergibt. Da die Elemente direkt einsatzbereit waren, kamen wir zügig voran", betont Simon Lohmann, bei Eiffage ist er als Projektleiter Ingenieurbau zuständig.

Herausfordernde Pfeilergeometrie

Herausfordernder gestaltete sich dagegen das Betonieren der Pfeilerköpfe, die sich Y-förmig aufweiten. Von dem ursprünglichen Plan, diese jeweils in nur einem Betonierabschnitt herzustellen, war man schnell abgerückt. Statische Bemessungen hatten potenzielle Probleme mit dem Lastfall Wind aufgezeigt, sodass man sich für eine Einteilung in drei Betonierabschnitte entschied. Diese Vorgehensweise war nicht nur sicherer, sondern auch wirtschaftlicher, wie Oberpolier Paulo Teixeira unterstreicht: "Die Pfeiler waren alle gleichzeitig in Arbeit. Indem die Schalsätze je nach Betonierabschnitt an anderer Stelle weitergenutzt wurden, hatten wir eine optimale Auslastung." In den komplizierten Aufweitungsbereichen am Pfeilerkopf sorgten insgesamt 360 m² Arbeitsbühnen auf Basis der T-60 Traggerüsttürme für eine sichere Lastabtragung.

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Die vier Pfeiler befanden sich alle gleichzeitig in der Erstellung. Auf diese Weise konnte das ausführende Unternehmen Eiffage Infra-West GmbH laut eigener Aussage eine optimale Schalungsauslastung erzielen. Foto: ULMA Construction

Für den seitlichen vertikalen Bereich im V-artigen Pfeilerkopf wurden 180 m² ENKOFORM VMK Standardelemente H = 3,6 m verwendet, die bereits vormontiert in verschiedenen Abmessungen zur Verfügung stehen. Diese fertig konfektionierten Elemente sparen der Baustelle die sonst erforderlichen Kosten für die Vormontage. Sie lassen sich außerdem sehr einfach mit Rahmenschalungsschlössern miteinander verbinden. Im oberen (dritten) Betonierabschnitt kam die Rahmenschalung ORMA zum Einsatz, welche auf Sonderbühnen des Klettersystems BMK aufgestellt wurde. Für die V-förmigen Aufweitungen lieferte Ulma dagegen ebenfalls projektbezogene Formelemente. Auch im Bereich der Widerlager entschieden sich die Eiffage-Mitarbeiter wegen ihrer großen Elementvielfalt für die ORMA Rahmenschalung als flexible und wirtschaftliche Schalungslösung. Mit ihrer Hilfe wurden der Unterbau und die Flügelwände des vorhandenen Widerlagers Richtung Sprockhövel ertüchtigt und für den Neubau genutzt.

Positives Fazit

"Überzeugend finde ich vor allem, dass die Ulma-Produkte dank ihres Systemcharakters ein breites Einsatzspektrum ermöglichen. Das Handling der Schalungen ist gut, und die Zusammenarbeit mit Ulma hervorragend", lautet das Fazit von Teixeira, dem sich Lohmann anschließt: "Ich kann auch nur ein positives Resümee ziehen. Die Ulma-Mitarbeiter sind immer ansprechbar, und der Service ist verlässlich. Das ist enorm wichtig."

Nach der Sommerpause wird Ende August in der zweiten Projektphase mit den Arbeiten am WiB-Überbau begonnen. Dabei wird das Bauunternehmen seine bereits langjährige Zusammenarbeit mit Ulma weiter fortsetzen. Ende 2024 soll die 131 m lange Brücke Eichenhofer Weg dann fertiggestellt sein.

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