Handwerk fordert
"Ausbildung endlich gleichwertig unterstützen"
Um dieses Engagement und diese hohe Ausbildungsqualität beizubehalten, brauche es jedoch deutlich mehr Unterstützung aus Politik und Gesellschaft – für die Ausbildungsbetriebe genauso wie für Jugendliche. "Immer mehr junge Menschen haben mit teils gravierenden, unter anderem pandemie-bedingten Lerndefiziten beim Lesen, Rechnen und Schreiben zu kämpfen. Mit der Aufgabe, diese Lernlücken zu schließen, darf das Handwerk nicht allein gelassen werden", sagte Dittrich.
Auch wenn gerade die familiäre Struktur der Betriebe eine umfassende, individuelle Förderung auch von leistungsschwächeren Auszubildenden erlaubte, brauche es für die gezielte Förderung der betroffenen Jugendlichen die Unterstützung aus Bund und Ländern. Neben bestehenden Instrumenten wie der Einstiegsqualifizierung oder der "Assistierten Ausbildung" sind laut Verband zusätzliche Angebote erforderlich, die Schulabgängerinnen und Schulabgänger praxis- und lebensnah auf ihrem Weg in die Ausbildung begleiten.
Auch nach Beginn des Ausbildungsjahres biete das Handwerk weiterhin zahlreiche offene Ausbildungsplätze und mit ihnen die Chance auf eine Karriere mit Sinn, Sicherheit und Zukunft im Handwerk an. "Dass gleichzeitig viele Bewerberinnen und Bewerber unversorgt bleiben, liegt vor allem an den bestehenden Passungsproblemen am Ausbildungsmarkt. Um diese Passungsprobleme nachhaltig zu lösen, muss Politik endlich die Bildungswende umsetzen", sagt der Präsident.
Dafür gelte es zunächst, die Berufsorientierung noch stärker in den Fokus zu rücken und gerade an allgemeinbildenden Schulen und in der gymnasialen Oberstufe auszubauen.