Neues Fahrzeugprogramm

Baufahrzeuge zeigen ihre Stärken bei Demonstration im Kieswerk

Scania Nutzfahrzeuge
Die Scania Baufahrzeuge im Kieswerk in Muggensturm. Foto: Karl-Heinz Augustin

Muggensturm (ABZ). – Einen Eindruck vom seinem Baufahrzeug-Portfolio lieferte Scania kürzlich im badischen Muggensturm. Das Kieswerk diente zur Demonstration von Kippern, Kippsätteln, Abrollern, Absetzern und weiteren Baufahrzeugen. Besonders die baurelevante XT-Ausführung und die neue Trailerachse SAF Trak zur bedarfs- und situationsbezogenen Traktionsverstärkung begeisterten den Angaben von Scania zufolge die anwesenden Kunden.

Zuverlässigkeit, Produktivität und Modularität: Das sind die Stichwörter, unter denen Scania die Vielfalt des neuen Fahrzeugprogramms für die Bauwirtschaft zusammenfasst. Was das bedeutet, zeigte sich beim Test & Drive in der Kiesgrube. Tagelanger Regen hatte zuvor die idealen Bedingungen geschaffen, um die Vorteile und Stärken der neuen Scania Baufahrzeuge zur Geltung zu bringen. Anlässlich der Bautage des Scania Partners Knirsch stand nahezu die komplette Baufahrzeugfamilie mit mehr als einem Dutzend Fahrzeugen für Testfahrten bereit. Mit zulässigen Gesamtgewichten von 18 bis 52 t und ausgerüstet mit baubranchenspezifischen Aufbaulösungen reichte das Spektrum von leistungsstarken 4x2-Tiefladern und Kippsattel-Zugmaschinen über 6x4-Abroll- und 4x2-Absetzkipper bis zum allradgetriebenen 8x8-Kippfahrzeug. Mit Kipphydraulik, Bordmatic und unterschiedlichen Nebenantrieben, v. a. aber mit neuen Detaillösungen wie der SAF Trak-Trailerachse und der robusten XT-Ausführung waren sie gut für einen effizienten Kipper-, Betonmischer- und Kranbetrieb ausgerüstet.

Mit 24 Fahrerhausvarianten in fünf unterschiedlichen Baureihen deckt Scania bei den neuen Baufahrzeug-Baureihen auch den anspruchsvollen individuellen Bedarf der Betreiber ab. Lang, mittellang oder kurz: Der Kunde hat die Wahl. Dasselbe gilt auch für die Höhe. Ob S-, R-, G-, P- oder L-Baureihe: Alle gibt es in Highline-, Normal- und größtenteils auch in Flachdachausführung. Als vorteilhaft im Baueinsatz erweist sich der niedrige Einstieg, der das Ein- und Aussteigen nicht nur erleichtert, sondern es auch sicherer macht. Thomas Hemmerle, Fahrer beim Bauschuttrecycling- und Baumaschinentransport-Spezialisten CORT GmbH aus Hagenbach, lobte nach seiner Fahrt neben der umfassenden Ausrüstung mit modernsten Sicherheits- und Assistenzsystemen v. a. die guten Platzverhältnisse in den neuen Fahrerhäusern: "Ohne langes Suchen hat man alles schnell im Griff. Die Bedienung der Instrumente ist bequem, sehr einfach und kann dadurch schnell erlernt werden." Besonders aufgefallen ist ihm, dass die Fahrmodi beim Getriebe sehr präzise einstellbar sind. "Langsames Heranfahren ist möglich, die Räder drehen nicht durch, und trotzdem ist das Fahrzeug im Gelände sehr gelenkig."

Für ausreichende Leistung im Baueinsatz stehen vier Euro-6-Motoren in 14 Motorisierungsvarianten bereit. Das fein abgestufte Motorenprogramm deckt vom Baustoff- und Baumaschinentransport auf der Straße bis zum anspruchsvollen Kippereinsatz auf der Baustelle, im Steinbruch oder im Tagebau das individuelle Anforderungsprofil des jeweiligen Betriebs ab. Vom "kleinen" 7-l-Dieselmotor mit 220, 250 und 280 PS reicht die Spanne über die Motoren mit 9 oder 13 l Hubraum und einem Leistungsbereich von 280 bis 500 PS bis zu den stärksten 16-l-Aggregaten, die eine Leistung von 520 PS bis 730 PS auf die Straße bringen.

In den Scania Baufahrzeugen können alle Dieselmotoren alternativ auch mit hydrierten Pflanzenölen (HVO) oder Rapsmethylester (RME) betrieben werden. Scania bietet außerdem eine Auswahl an Gasmotoren. Diese sind bereits werksseitig mit Tankanlagen ausgestattet, die sich für komprimiertes Erdgas (CNG), verflüssigtes Erdgas (LNG) oder auch für den Betrieb mit Biogas in allen Formen eignen.

Die auf Wunsch verfügbare XT-Ausführung der Fahrzeugfront überzeugte die anwesenden Fahrer mit vielen baurelevanten Detaillösungen, die das Prädikat "Extra Tough" verdienen würden. "Der Scania XT mit seiner modularen Bauweise ist ein robuster und starker Partner für unsere Kunden", so René Seckler, Produktmanager und Press Test Officer bei Scania Deutschland Österreich. Das markante XT-Design falle sofort ins Auge. Die 4 mm starke und um 150 mm hervorstehende Stahlstoßstange biete zuverlässigen Schutz für die entsprechenden Komponenten. Schutzgitter an den Scheinwerfern und zusätzlich verstärkte Spiegelgehäuse schützen die Kippfahrzeuge, Abroller und Absetzer beim Kontakt mit Gebüsch oder Ästen. Die mittige Anordnung der Abschleppvorrichtung ist für bis zu 40 t Zuglast ausgelegt. Das Abladen der Fracht vor dem Abschleppen ist damit nicht erforderlich. René Seckler ergänzt: "Auch die Fahrer werden sich freuen über die sehr gute Fahrbarkeit, die gute Rundumsicht und die hochwertigen Ausstattungsmerkmale der neuen XT-Baufahrzeuge."

Harald Glaser von der Mönsheimer Glaser Recycling GmbH sieht für sein Unternehmen große Vorteile in der robusten Auslegung der neuen Scania Baufahrzeuge und in ihrer guten Bodenfreiheit.

Scania Baufahrzeuge eignen sich Herstellerangaben zufolge besonders gut als Trägerfahrgestelle für unterschiedlichste Aufbauten renommierter Aufbauhersteller aus ganz Europa. Sie haben bereits ab Werk Differenzial-Quersperren, Nebenantriebe sowie unterschiedliche Kompositionen aus Blatt- und Luftfederungen an den Achsen. Die hydraulisch angetriebene SAF Trak-Trailerachse mit integriertem Zusatzantrieb ist eine neue Antriebskomponente zur Traktionsverstärkung. Die SAF Trak-Achse ist universell einsetzbar für alle Scania Fahrzeugkombinationen mit Kipphydraulik, die im Baugewerbe nur in bestimmten Situationen ihre Arbeit unter z. T. schwierigen Geländebedingungen verrichten. Der Einbau in den Trailer, der mit SAF Trak als traktionsstarke "Schubhilfe" für das Zugfahrzeug fungiert, kann mit den meisten namhaften Aufbauherstellern in Europa umgesetzt werden. Zu erfahren war die neue Traktionslösung in Muggensturm u. a. am Auflieger eines Scania R 500 A4x2NA, der mit seiner Nachlaufachse am Fahrzeug und SAF Trak-Achse am Auflieger zum Betrieb eines schweren Kippsattelzugs prädestiniert ist. "Überlegenswert als Alternative zum Allradfahrzeug", kommentiert Harald Glaser. "Die SAF Trak-Achse ist sehr gut zu bedienen, auch bei neuen oder häufig wechselnden Fahrern. Sie macht die neuen Scania Trucks zu idealen Fahrzeugen für den Baustellenbetrieb!"

Über einen Tastschalter in der Instrumententafel zuschaltbar, sorgt die partielle Traktionsunterstützung für zusätzliche Schubkraft des Aufliegers und erhöht so die Traktion des Zugfahrzeugs. Längere Steigungen oder der Transporteinsatz auf unbefestigtem Untergrund lassen sich so sicher meistern. Darüber hinaus bewirkt SAF Trak eine erhöhte Wendigkeit der Zugkombination. Weiterer Pluspunkt: Der Auflieger mit der 245 kg schweren SAF Trak-Achse spart im Vergleich zum Allrad-Lkw (4x4) viel Gewicht, denn der Einbau von Verteilergetriebe, Kardanwelle, Antriebswellen an der Vorderachse und sonstigen Allradkomponenten entfällt. Das wirkt sich sowohl auf die Nutzlast als auch auf den Kraftstoffverbrauch positiv aus.

Heiko Schaub, Geschäftsführer Schaub Transport OHG, setzt bereits sechs konventionelle Sattelzugmaschinen aus der neuen Scania Fahrzeuggeneration für Baustofftransporte ein. "Wir sind wirklich sehr positiv überrascht von den Stärken der SAF Trak-Achse. Die Traktionsfähigkeit ist sehr gut, auch in schwierigen Situationen. Wir müssen ständig Umsatteln durch Transporteinsätze mit wechselnden Aufliegern. Beim Abladen auf den Baustellen wäre die Trailerausrüstung mit dieser neuen Achse für unsere Zwecke vollkommen ausreichend und stellt fast schon eine echte Alternative zu Allradfahrzeugen dar." Wenig Gewicht und große Nutzlast sind die Top-Themen der Bauwirtschaft. Auch dieses Metier beherrscht Scania im Baufahrzeugbereich. Ein Dreiachser R 500 B6x4HZ und ein Vierachser R 450 B8x4HZ demonstrierten dies in Muggensturm in der Ausführung mit Flachdach, Bordmatic und einem Dreiseiten-Kippaufbau. Ihre gewichtsoptimierte Ausführung an Rahmen und Achsen in Kombination mit Scheiben- statt Trommelbremsen erlaubt eine um 500 kg erhöhte Nutzlast. Die niedrige Bauhöhe schafft gute Voraussetzungen für ihren Einsatz im Schüttgut-, Paletten- und Baustofftransport. Auch der Aufbau eines Betonmischers oder eines Ladekrans ist möglich. Gewichtsoptimierung erfolgt bei Scania auch über den Motor: Ein Dreiseitenkipper P 250 B4x2NZ punktete nicht nur durch seine besonders niedrige Ladekante, sondern auch durch das geringere Gewicht des neuen 7-l-Motors.

Den Einsatz als Dreiseitenkipper demonstrierte auch ein Vierachser des Typs G 450 B8x4HZ mit XT-Ausführung, Normaldach, Blattfederung, Range-Split-Getriebe, Differenzialsperre, Opticruise, EcoRoll, Hill-Hold, Overdrive und den Fahrmodi Economy, Standard und Gelände. Als Dreiachser stand mit Baustoffpritsche und Kran auch ein voll luftgefederter G 450 B6x2*4NB bereit, dessen niedriger Schwerpunkt für hohe Kranlasten ausgelegt ist. Die gezeigte XT-Variante der Allrad-Sattelzugmaschine G 450 A4x4HA ist vorgesehen für den Betrieb einer Kippmulde. Die Ausrüstung mit SAF Trak ist bei diesem Fahrzeug ebenfalls möglich.

Eine gute Alternative zu herkömmlichen Dumpern ist der Mining-Kipper P 450 B8x4HZ. Mit 52 bis 64 t Gesamtgewicht hat der stärkste Vierachser im Scania Baufahrzeugprogramm nicht nur bis zu 45 t Nutzlast, sondern auch eine mögliche Straßenzulassung, zwei gelenkte Achsen vorn, ein Flachdach-Fahrerhaus und einen niedrigen Einstieg über drei Stufen. Der robust gebaute Scania Muldenkipper ist damit gut geeignet für Einsätze in Berg- und Tagebau, Bauxit- und Kohleminen sowie Schotter- und Kieswerken.

Gut für kommunale Einsätze geeignet ist dagegen ein Absetzkipper B6x2*4 mit drei Achsen und einer Nutzlast von 14 t. Das kleine, wendige und robuste Fahrzeug leistet nicht nur bei Entsorgungsbetrieben wertvolle Dienste. Es ist auch schnell umrüstbar und lässt sich z. B. sehr gut für kommunale Winterdienstaufgaben einsetzen.

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