Offene Garage von Bürogebäude getrennt

Schlanke Stützen aus Sichtbeton sorgen für eine filigrane Ästhetik ohne Flankendämmung

Langenau (ABZ). – Der neue Büroanbau des Bauunternehmens Eckle in Langenau besticht durch seine filigrane Optik: Der zweigeschossige Kubus liegt auf schlanken Sichtbetonstützen. Durch ihre schmalen Abmessungen kann die Fläche der als offen geplanten Garage genutzt werden.
Schöck Sichtbeton Dämmstoffe
Die schlanken, mit Schöck Sconnex Typ P angeschlossenen Stützen lassen den kompakten Baukörper federleicht wirken. Foto: Klaus Wohnbau

Der Raumgewinn wie auch die ästhetische Wirkung resultieren aus dem Verzicht auf herkömmliche Flankendämmung. Als Alternative setzten Stumpf Wolfinger Ried (SWR) Architekten, Augsburg, auf Schöck Sconnex Typ P, das tragende Wärmedämmelement zum energieeffizienten Anschluss von Stahlbetonstützen an Gebäude.

Unter dem Dach der Augsburger Klaus-Gruppe versammeln sich vom Bauträger bis zum Fertigteilwerk verschiedenste Firmen, die alle Bereiche rund ums Bauen abdecken. Dazu gehören auch das Tiefbauunternehmen Eckle GmbH sowie die Firma Recycling+ in Langenau, deren Büroflächen mit Hilfe eines kleinen Anbaus erweitert wird. Das neue Gebäude ist unterfahrbar und über einen Gang auf Erdgeschossebene mit dem Altbau verbunden. Es ruht auf 20 Stützen, die die Last abtragen und gleichzeitig die Parkflächen im offenen Untergeschoss strukturieren.

Ganz nach dem Motto "klein, aber fein" war der ästhetische Anspruch hoch. "Wir wollten für das aufgeständerte Gebäude möglichst filigrane Stützen haben, damit ein leichter Eindruck entsteht", nennt Oliver Wolfinger von SWR Architekten eine seiner gestalterischen Vorgaben für die Stützenausführung. Außerdem sollten sie im Fertigteilwerk produziert werden, denn: "Mit Fertigteilstützen lässt sich eine wunderschöne Betonoptik erzielen. Die bekommt man mit vor Ort geschalten und gegossenen Stützen nur in der Nacharbeit mit aufwendiger und teurer Betonkosmetik hin", begründet der Architekt die gestalterischen Vorgaben, die neben der Lastabtragung und dem Brandschutz Priorität hatten.

Nicht nur aus diesen optischen Gründen war die üblicherweise zur Minimierung der Wärmebrücken zwischen Stahlbetonstützen und gedämmter Gebäudehülle eingesetzte Flankendämmung keine Option.

Tragendes Wärmedämmelement

Denn damit wären die Stützen breiter geworden, was zu Lasten der Parkfläche gegangen wäre. Außerdem bedeutet Flankendämmung einen hohen Instandhaltungsaufwand, weil Autos häufig daran "hängen" bleiben und das Material beschädigen. "Das ist im Gebrauch ganz furchtbar und sieht schnell schrecklich aus", erklärt Wolfinger, "Sichtbeton dagegen ist viel robuster und bleibt dauerhaft schön."

Als Alternative zur Flankendämmung setzte Oliver Wolfinger auf Schöck Sconnex Typ P. Das tragende Wärmedämmelement zur thermischen Trennung von Stahlbetonstützen wird am Stützenkopf eingebaut und minimiert Wärmebrücken. Damit können die Vorgaben der Energieeinsparverordnung (EnEV) auch ohne Flankendämmung eingehalten werden. Ulrich Schmalz, Planungskoordinator bei Klaus Wohnbau, hatte zum Zeitpunkt der Planung bereits die neue Produktbroschüre von Schöck auf dem Tisch und den Einsatz des innovativen Stützenanschlusses vorgeschlagen: "Ich hielt es für ein gutes System, die Flankendämmung zu umgehen und wollte es mal an einem eigenen Projekt ausprobieren."

Der Architekt hatte für das Bürogebäude schmale, rechteckige Stützen von 250 x 500 mm vorgesehen. Daraufhin wurde eine individuelle Lösung zur Lastabtragung mit Schöck Sconnex Typ P für die geplanten Stützenabmessungen im Zuge der Tragwerksplanung entwickelt und nachgewiesen. Denn die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung zu Schöck Sconnex Typ P beinhaltet bislang nur die Einzelanwendung in Quadrat- und Rechteckstützen. Die Erweiterung der Zulassung zur Anordnung mehrerer Sconnex Typ P nebeneinander in Rechteckstützen ist für das Jahr 2025 geplant.

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Schöck Sichtbeton Dämmstoffe
Die Herstellung der Stützen mit Sconnex Typ P erfolgte liegend im Fertigteilwerk der Klaus-Gruppe in Kissing. Bei der Herstellung im Fertigteilwerk muss im Gegensatz zur Herstellung im Ortbetonverfahren nicht nachträglich vergossen werden. Foto: Schöck Bauteile

"Wir haben zwei quadratische Stützen nebeneinandergesetzt und einzeln mit Sconnex Typ P angeschlossen. Zwischen den beiden Stützen verläuft eine Fuge von exakt einem Zentimeter. So kommen wir auf ein Gesamtmaß von 250 x 510 Millimetern", erläutert Stephan Nguyen von bfp ingenieure GmbH, Augsburg.

Acht Stützenpaare gliedern die offene Garage, je eine weitere Stütze befindet sich an den vier Gebäudeecken. Der Tragwerksplaner arbeitete zum ersten Mal mit Sconnex Typ P und ist vom Ergebnis begeistert: "Es sieht top aus. Schöck hat mit Sconnex ein tolles System entwickelt, mit dem man aufwändige Dämmung spart. Auch der Anschluss der Stützen vor Ort ging absolut reibungslos vonstatten." Er will bei entsprechenden Projekten auf jeden Fall wieder auf diese Produktlösung zurückgreifen.

Einbau kein Problem

Die Herstellung der Fertigteilstützen für den Büroneubau in Langenau übernahm das Fertigteilwerk der Klaus-Gruppe in Kissing. Auch dort war der Einsatz von Sconnex Typ P ein Novum und der Einbau, laut Betriebsleiter Helmut Lutzenberger, überhaupt kein Problem: "Wir stellen die Stütze liegend her und müssen nur die Aussparung machen sowie die Zwangsleiste anbringen. Es ist genauso einfach wie der Einbau eines Isokorb. Im Gegensatz zur Herstellung im Ortbetonverfahren müssen wir nichts nachträglich vergießen. Die Masse läuft voll aus und der Stützenanschluss ist satt einbetoniert."

Zur Qualitätssicherung war beim ersten Einbau im Fertigteilwerk ein Einbaumeister des Herstellers vor Ort, der mit Tipps unterstützte und Fragen klärte. "Es läuft perfekt mit Schöck", berichtet Lutzenberger von seinen Erfahrungen mit dem Unternehmen, das er zudem als zuverlässigen Lieferanten schätzt.

Auch Architekt Wolfinger ist mit dem Ergebnis rundum zufrieden: "Die Zusammenarbeit mit Schöck ist sehr angenehm, weil sie die Fakten verstehen, die man vorlegt. Mit Sconnex Typ P konnten wir die hohen Ansprüche an die Gestaltung voll erfüllen. Mit der feinen Fuge zwischen den Stützen und der Sichtbetonoberfläche wirkt alles sehr ästhetisch."

Der Stützenanschluss mit seiner Aufbauhöhe von 100 mm verschwindet in der Unterdeckendämmung, die mit einer weiß gestrichenen Holzfaserplatte abgehängt ist. Die offene Garage korrespondiert dadurch optisch mit den darüberliegenden Bürogeschossen. Auch dort prägen Wände und Decken aus Sichtbeton in ihrer puren, robusten Materialität die Raumwirkung. Schallsegel sorgen für eine angenehme Aufenthaltsatmosphäre.

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