Paschal feiert 60-jährigen Firmenjubiläum

Vom Schwarzwald an den Arabischen Golf

Steinach (ABZ). – Mit der Gründung der "G. Maier Metallverarbeitung" und der Entwicklung eines modularen Baukastensystems für Betonschalungen legte Josef Maier am 8. Juli 1964 den Grundstein für die Geschichte des heutigen Herstellers von Schalungs- und Unterstützungssystemen für den modernen Betonbau, Paschal. Das Unternehmen ist nicht nur in Deutschland, sondern auch weltweit vertreten.
Paschal Schalungssysteme Digitalisierung
Brückenschlag zwischen Frankreich und Deutschland, die Straßburger Tram nach Kehl: Über eine 160 Meter lange Bogenbrücke aus Stahl wurde die Tram-Linie D von ihrer heutigen Endhaltestelle "Aristide Briand" über das Vauban-Becken in Richtung Kehl geführt. Sowohl für die beiden Brückenfundamente als auch für die beiden Widerlager nutzte das ausführende Bauunternehmen, die GTM-HALLE, die beiden Schalungssysteme Raster und LOGO.3 von Paschal. Foto: Paschal

"Bauunternehmen auf der ganzen Welt vertrauen auf unsere robusten, vielseitigen und "patenten Schalungen" aus Steinach. Mit herausragenden Projekten und innovativen Produkten haben wir uns weltweit etabliert. Unsere Schalungslösungen sind besonders langlebig und robust – bei guter Pflege halten die Rahmen bis zu 30 Jahre!", ist man bei Paschal in Steinach stolz.

Das Unternehmen vereint mittlerweile 60 Jahre Erfahrung in der Holz- und Metallverarbeitung. Im Jahre 1964 gründete der damals 55-jährige Josef Maier mit seiner Ehefrau Gertrud in Steinach (Baden) die Firma "G. Maier Metallverarbeitung". Schon damals hatte er erkannt, dass Lösungen mit System die Arbeiten auf der Baustelle wesentlich schneller, wirtschaftlicher und sicherer machen. Die bereits im Jahre 1904 gegründete "Baustoffgroßhandlung Joseph Maier" wurde damit um ein selbstständiges Schalungsunternehmen ergänzt.

Die "Standard-Schalung" war die erste patentierte Betonschalung von Paschal. Die mit ihr formenden Bauleute nannten sie in ihrer Begeisterung "patente Schalung". Die Abkürzung für das Produkt wurde auf das Unternehmen übertragen, und so erhielt es seinen bis heute gültigen Namen: Paschal.

Heute blickt das Unternehmen aus Steinach auf fünf Niederlassungen und rund 50 Händler in Deutschland zurück, weltweit ist Paschal durch Vertriebsniederlassungen und Händler in 16 Nationen vertreten.

Eine Jubiläumsreise

Eine Superklinik im Kleeblattformat in Dänemark, das Planetarium in Halle, ein Staudamm in Nordafrika oder ein Trinkwasserbehälter in Niedersachsen: ob in Deutschland, Europa oder auf anderen Kontinenten: Wenn Architekten besondere Wünsche haben, was die Geometrie angeht, kommt so manche Bauunternehmung ins Grübeln. Oder holt sich Rat und Schalung bei Paschal. Lösungen von Paschal aus Steinach sind dann besonders gefragt, wenn Bauvorhaben per se komplex sind, auch weil sich damit kostengünstig und zügig betonieren lässt, so das Unternehmen. Barbara Vetter, die Tochter des Gründerehepaars Josef und Gertrud Maier und geschäftsführende Gesellschafterin, sagt daher dazu: "Geradeaus und rechtwinklig kann jeder schalen. Die wahre Kunst zeigt sich, wenn es rund und gewölbt wird."

Barbara R. Vetter verantwortet seit 1994 die Geschäftsführung der Paschal-Gruppe. Mit der Gründung der "G. Maier Metallverarbeitung" und der Entwicklung eines modularen Baukastensystems für Betonschalungen legten ihre Eltern 1964 den Grundstein für die Geschichte von Paschal, die im Schwarzwald ihren Ursprung hat und weltweit fortgeschrieben wird. 1964 ein Start-Up, das regelrecht in einer Garage begann.

Bauunternehmen auf der ganzen Welt vertrauen heute auf die "patenten Schalungen" aus Steinach – über Grenzen hinweg.

"Ob leicht geschwungen oder perfekt gerundet: Mit Paschal gelingt beides", sagt man bei dem Hersteller. Darauf setzte beispielsweise auch das Bauunternehmen Sotravest, das mit dem Bau des neuen Sportzentrums in Saargemünd in Frankreich beauftragt war. Mit Hilfe der Trapezträgerrundschalung mit Klammerverbindung (TTK) gelang es den ausführenden Bauarbeitern von Sotravest, die leicht gebogenen Wände so zu schalen, dass eine weiche Rundung ohne Knick entsteht.

Paschals Lösungen waren auch gefragt für einen ganz besonderen Brückenschlag: die Verbindung zwischen Deutschland und Frankreich bei Kehl. Für die Verlängerung der Straßburger Tram bis zum Kehler Bahnhof wurde eine 160 Meter lange Bogenbrücke aus Stahl neu errichtet. Sowohl für die beiden Brückenfundamente der Pont Citadelle als auch für die beiden Widerlager nutzte das ausführende Bauunternehmen GTM-HALLE die beiden Schalungssysteme Raster und LOGO.3.

ABZ-Stellenmarkt

Relevante Stellenangebote
Leiterin (a) der Abteilung Grünflächen und..., Freiburg  ansehen
Planer:in (w/m/d) Projekt "10.000 Stadtbäume bis..., Frankfurt  ansehen
Leiter (m/w/d) des Gebäudemanagements, Leer  ansehen
Alle Stellenangebote ansehen
Paschal Schalungssysteme Digitalisierung
Stahlsonderschalungen für den Neubau des Piers G am Flughafen Frankfurt: Insgesamt wurden 264 Stahlbetonstützen mit differierenden Stützenhöhen von bis zu 9 Meter in den Stützenquerschnitten 60, 70 und 80 Zentimeter geschalt. Foto: Paschal

. . . gen Himmel

Ob in Dubai, dem Königreich Bahrain oder im Oman – Paschal ist nach eigenen Angaben auch seit vielen Jahren erfolgreich am Arabischen Golf tätig. Bereits 1997 gründete der Hersteller in der Hauptstadt Manama des Königreichs Bahrain die Paschal Concrete Forms Co. W.L.L. Bahrain zusammen mit Kooheji Contractors W.L.L., – 2004 folgte eine Tochterfirma in Dubai. Eines der spektakulärsten Bauprojekte war sicher die Beteiligung an der Golden Mile, der Basis für die Palm Jumeirah. Für die Palmeninsel, die künstlich mitten im Meer erschaffen wurde, wurden 94 Millionen Kubikmeter Sand und 7 Millionen Tonnen Stein bewegt. Paschal lieferte die Raster-Universalschalung für den Bau des 1,6 Kilometer langen Erdgeschosses. Die Palm Jumeirah wurde Ende 2008 eingeweiht und war mit zehnstelligen Baukosten eine der teuersten Baustellen der Welt.

Bei zwei weiteren Projekten ging es dann hoch hinaus. Die beiden modernen Luxus-Türme des Fontana Infinity erheben sich im Herzen der Hauptstadt Manama des Königreichs Bahrein. Für die Aufzugsschächte, Treppenhäuser, Scherwände und Säulen kam die Universalschalung Raster/GE und als Erweiterung die NeoR zum Einsatz. Die Leichtschalung wurde ebenfalls zur Errichtung der Aufzugsschächte des Onyx Sky View in Bahrein, einem 53 Stockwerke hohen Luxus-Wolkenkratzer mit überwältigendem Blick auf die Skyline von Manama und das Meer, eingesetzt.

Doch auch die Sonderschalungen von Paschal werden angefragt, zum Beispiel um eine Erzverarbeitungsanlage zu errichten – ein Milliardenprojekt im Oman 2010. Die Trapezträger Rundschalung (TTR), die Paschal 2005 auf den Markt brachte, wurde für die anspruchsvolle Trichterform des Rundturms – die Mauer ist zwischen 60 cm und 1,5 m dick – als Kletterschalung eingesetzt. Der besondere Clou der TTR: der Radius wurde systemseitig auf 1 cm genau voreingestellt: ein Nachjustieren vor Ort auf der Baustelle war im Oman und bei anderen Projekten nicht notwendig. Das erleichtert die Arbeit enorm und spart Zeit auf der Baustelle.

Immer innovativ

Aktuelles Prestige-Projekt und jüngste Entwicklung: LOGO.pro und NeoR. Die großflächige Wandschalung LOGO.3 wurde mit LOGO.pro ergänzt. Jacob Christensen, Leiter von Paschal Dänemark, erläutert die Vorteile des einseitigen Ankerns, das nun möglich ist: "Mit der LOGO.pro lassen sich die Spannstäbe von außen montieren und festschrauben. Die Bauarbeiter müssen also nicht in den Schacht hineinklettern, um die Kugelgelenkplatten anzuziehen." Zum Einsatz kam das LOGO.pro-Schalungssystem für die Schalung der Aufzugsschächte für das höchste Holzhaus Dänemarks. Das WoodHub, das künftige Regierungsgebäude in Odense auf der Insel Fünen, ist ein nachhaltiges Prestigeprojekt, das nach Plänen des bekannten Architekturbüros C.F. Møller Architects mit einem Gesamtbudget von umgerechnet 86,5 Millionen Euro entsteht. Es wird 2025 eröffnet werden.

Paschal Schalungssysteme Digitalisierung
Zum 60-jährigen Firmenjubiläum wurde die Geschäftsführung der Paschal-Gruppe Céline Myrvold (Head of Controlling Paschal, v. l.) und Barbara R. Vetter (geschäftsführende Gesellschafterin) im Beisein von von Pascale Mollet-Pfiffert (Leiterin Stabsstelle für grenzüberschreitende Zusammenarbeit bei der IHK Südlicher Oberrhein) mit einer Auszeichnung der IHK bedacht. Foto: Paschal

Mit der NeoR Leichtschalung wurde 2020 eine Weiterentwicklung der bewährten Raster Universalschalung vorgestellt. Weil die Schalungselemente besonders leicht sind, können sie mühelos auf der Baustelle montiert und umgesetzt werden. Sie ist die ideale Lösung für moderne Hochbau-Projekte. Gerade bei Hochbau-Projekten wie den Luxusimmobilien in Bahrain spielt die Leichtschalung ihre besonderen Vorzüge aus und wird vom langjährigen Paschal-Partner und einer der führenden Projektentwickler Bahrains, Kooheji Contractors, immer wieder eingesetzt.

Paschal goes digital

Unternehmen wird laut Paschal zunehmend bewusst, dass kein Weg an BIM und der kollaborativen Zusammenarbeit aller am Bau Beteiligten vorbeiführt, um zukunftsfähig zu bleiben. Bereits 2008 wurde daher die IT-Firma Planitec gegründet, die Firmen mit ihren Softwarelösungen bei der Planung und Ausführung ihrer Bauvorhaben unterstützt – und das in 3D. Mit der planitec AR-App lässt sich der aktuelle Planungszustand bequem auf dem Smartphone oder Tablet begutachten. Zur bauma 2022 hatte Paschal eine Website mit einem virtuellen Showroom eröffnet, der allen Interessenten und Kunden das umfangreiche Portfolio nahebringen konnte.

Paschal Maturix, die Lösung für das Beton-Monitoring, feiert dieses Jahr seinen fünften Geburtstag. Während es in den vergangenen Jahrzehnten auf die Expertise und Erfahrung des Poliers ankam, um zu entscheiden, wann der richtige Zeitpunkt zum Ausschalen gekommen ist, kann man jetzt einer Sonde vertrauen, die die Festigkeit des Betons misst. "Mit Hilfe von Maturix ist es möglich, zwei bis drei Tage früher auszuschalen. Ein Vorteil, wenn die Bauzeit knapp bemessen ist", sagt zum Beispiel Marc Weißgräber, Technischer Leiter von B+H Bau, der das Bauvorhaben für die Deutsche Bahn realisiert.

Nachhaltig in die Zukunft

Ihre Langlebigkeit und Robustheit müssen die Schalungslösungen von Paschal sicher nicht mehr unter Beweis stellen. "Allein durch die Tatsache, dass die Rahmen bei guter Pflege bis zu 30 Jahre halten, trägt zur Wirtschaftlichkeit bei", heißt es beim Hersteller. Die Schalhaut besteht aus finnischem Birkensperrholz und somit aus nachwachsenden Rohstoffen.

Auch die neu angebotenen Betontrennmittel MOVA-bio und MOVA-fix sind lösemittelfrei und biologisch abbaubar. Uwe Hägerich, Leitung F&E, Konstruktion, betont: "Unsere Entwicklungsarbeit zielt darauf ab, innovative und nachhaltige Lösungen zu bieten, die den Anforderungen der modernen Bauunternehmen gerecht werden."

Ausgewählte Unternehmen
LLVZ - Leistungs- und Lieferverzeichnis

Die Anbieterprofile sind ein Angebot von llvz.de

ABZ-Redaktions-Newsletter

Freitags die aktuellen Baunachrichten direkt aus der Redaktion.

Jetzt bestellen