Preisgekröntes Ensemble

Schalung gekonnt kombiniert

Mönchengladbach (ABZ). – In Mönchengladbach entstehen derzeit drei Wohngebäude mit jeweils einer Zusatznutzung. Das Gebäudeensemble soll dabei helfen, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.
NOE Wohnungsbau
Die Betonwände wurden mithilfe der NOEtop4 – dem neuesten Wandschalungssystem des Herstellers – errichtet. Es erlaubt durch die einseitigen Verspannung und die konischen Ankerstäbe eine schnelle Montage sowie eine leichte Demontage, so das Unternehmen. Foto: NOE-Schaltechnik

Um das Projekt effizient und sicher zu realisieren, entschied sich die CQ-Haus GmbH für unterschiedliche Noe-Schalsysteme. In der nordrhein-westfälischen Stadt Mönchengladbach, genauer gesagt in unmittelbarer Nachbarschaft zum Hauptbahnhof und zum Gründerzeitviertel Eicken, entstehen auf einer Grundfläche von 29.000 m² drei neue Wohn- und Geschäftshäuser. Sie wurden auf der Expo Real 2021 mit dem Architektur- und Designpreis "ICONIC Award 2021" in der Kategorie "Innovative Architektur – Urban Planning" ausgezeichnet. Ein Grund hierfür war sicherlich auch, dass die Architekten bei ihrem Entwurf stets die Umgebung des Gebäudeensembles im Blick hatten. Denn das Stadtviertel Eicken wird durch die Architektur der Gründerzeit geprägt. Diese zeichnet sich durch Parzellierung, Erker und Kleinteiligkeit aus. Die Vielfalt der Bewohner und eine lebendige Kunst- und Kulturszene tragen ebenfalls zum Charme des Viertels bei. Diesen Charakter versuchten die Planer in dem Gebäudeensemble widerzuspiegeln.

So griffen sie Merkmale der Gründerzeithäuser auf und übersetzten diese in eine moderne Formensprache. Beispielsweise parzellierten sie die Gebäude und strebten damit laut eigener Aussage eine Gliederung an, die der Bestandsstruktur entspricht, sodass ein einheitliches Gesamtbild entsteht. In allen drei Gebäuden sind Wohnungen sowie eine weitere Nutzung untergebracht. Diese ist jedoch von Haus zu Haus unterschiedlich. Im ersten befindet sich zusätzlich ein Supermarkt. Das zweite bietet Raum für Begegnungen und soll laut Architekten als offener Ort für Aktionen und Angebote dienen. Und das dritte verfügt im Erdgeschoss über individuell gestaltete Verkaufsräume für Kunsthandwerk, Jungunternehmen sowie andere innovative Projekte. Insgesamt entstehen 157 Wohnungen in einer Größe von 30 m² bis mehr als 80 m². Sie sollen einem gehobenen Komfort entsprechen und barrierefrei sein.

Betonkeller errichten

Bauherr des Gebäudeensembles ist die CQ-Haus, eine Tochtergesellschaft der DBMC Group aus den Niederlanden, die laut eigenen Angaben über umfangreiche Erfahrungen im Wohnungsbau verfügt. Sie hat auch die Projektsteuerung übernommen und in diesem Zusammenhang das niederländische Tochterunternehmen der Noe-Schaltechnik damit beauftragt, eine Lösung für die Errichtung eines Betonkellers zu finden. Dabei entschieden sich die Verantwortlichen für eine Hohlwandlösung. Damit deren Aufbau reibungslos vonstattenging, lieferte Noe die erforderlichen Stützen und Gerüste. Gleichzeitig wurde das Unternehmen gebeten, die Geschossdecken und -wände für andere Gebäudeteile zu planen. Ursprünglich hatte CQ-Haus eine Filigranplatte für die Erdgeschossdecke vorgesehen. Nachdem diese Idee jedoch aus statischen Gründen verworfen werden musste, schlugen die Noe-Mitarbeiter vor, stattdessen die Decken des Erdgeschosses und des ersten Obergeschosses mithilfe der NOEdeck zu errichten.

Dabei handelt es sich um ein modulares Fallkopf-System, das sich laut Hersteller besonders gut für die Schalung großer Deckenflächen eignet und sehr flexibel einsetzbar ist. Für seine Montage sind äußerst wenig Einzelteile erforderlich. Das bedeutet, zur Schalung von 1 m² Deckenfläche werden lediglich 1,6 Teile benötigt. Da alle Elemente der NOEdeck aus Aluminium bestehen, sind sie entsprechend leicht. Dies vereinfacht ihre Nutzung erheblich, so das Unternehmen. Intelligente, systemintegrierte Beschlag- und Ausgleichsteile ermöglichen zudem eine einfache Anpassung der Schalung an örtliche Gegebenheiten, erörtert der Hersteller. Ein wichtiger Vorteil des Systems sei, dass die Deckentafeln entfernt und an anderer Stelle eingesetzt werden können, während die Stützen bis zur Aushärtung des Betons stehen bleiben. So lasse sich die Menge der erforderlichen Komponenten auf der Baustelle minimieren.

Für die Errichtung der Erdgeschosswände fiel die Wahl auf die NOEtop4 – das neueste Wandschalungssystem des Herstellers. Seine Besonderheit ist sein konischer Ankerstab. Dieser bringe den Vorteil mit sich, dass die Schalung vollständig von einer Seite verspannt werden könne und die Arbeiten auf der Stellseite entfallen. Das erleichtert die Montage, was sich vor allem bei schwer zugänglichen Stellen als besonders hilfreich erweist, betont Noe. So ist für das Aufstellen der Schalung eine Person – und nicht, wie bisher zwei – erforderlich. Zudem sei auch die Demontage äußerst sicher. Denn bei manchen Systemen mit einseitiger Spannstabmontage kann es im Ausnahmefall vorkommen, dass sich das Fixlager nur mit schwerem Werkzeug entfernen lässt. Dies hat meist Schäden an der Schaltafel zur Folge.

Schäden vermeiden

Um das zu vermeiden, hat der Hersteller die NOEtop4 mit einem ausbaubaren Fixlager versehen. Es lässt sich nach dem Lösen eines Sicherungsstifts Noe zufolge problemlos ausdrehen, sodass der Spannstab zuverlässig gelöst werden kann, sobald die Schaltafel entfernt ist. Mit ihrer Grundhöhe von 3 beziehungsweise 3,6 m entspricht die neue Wandschalung der Tendenz zu immer höheren Räumen. Dabei besitze das System immer noch alle Vorteile, mit denen die vielfach bewährte NOEtop-Wandschalung schon seit Langem punktet. Beispielsweise ist die NOEtop4 ebenfalls innen und außen feuerverzinkt. So unterstütze das innovative System die Mitarbeiter des ausführenden Unternehmens dabei, die Wände zügig zu errichten.

Anschließend ging es an das Erstellen der nächsten Geschossdecke, bei dem wiederum die NOEdeck zum Einsatz kam. Da dabei jedoch eine Höhe von etwa 5 m überbrückt werden musste, war ein entsprechender Unterbau erforderlich. Dieser wurde im NOEprop-Traggerüstsystem gefunden. Dessen turmähnliches Traggerüst setzt sich aus Aluminium-Stützen und Stützrahmen zusammen, die dem System maximale Flexibilität verleihen. Je nachdem, wie die Bestandteile miteinander kombiniert werden, lässt sich eine Höhe von bis zu 15 m überwinden – dementsprechend ideal war es für die Baustelle in Mönchengladbach, freut sich das Unternehmen. Die Elemente des NOEprop bestehen aus Aluminium – sind also vergleichsweise leicht, und doch haben manche Stützen eine Tragkraft von bis zu 160 kN.

Damit für alle Bauaufgaben stets das passende System zum Einsatz kam, standen die Mitarbeiter von Noe Niederlande dem ausführenden Unternehmen und dem Projektmanagement konstant zur Seite. Dabei arbeiteten sie eng mit dem technischen Büro in Mönchengladbach zusammen. War Noe zunächst nur an der Errichtung des ersten Bauabschnitts beteiligt, führte laut Unternehmensaussage die hervorragende Kooperation dazu, dass der Schalungslieferant auch für den nächsten Abschnitt beauftragt wurde.

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