Prognose für Baumaschinenbranche

Zwischen Rekordumsatz und trüben Aussichten

Frankfurt am Main (ABZ). – Für das laufende Jahr erwarten die VDMA-Mitglieder einen neuen Umsatzrekord mit einem prognostizierten realen Wachstum von bis zu zehn Prozent.

Die Lieferfähigkeit habe sich verbessert, dadurch dass den Herstellern mehr Komponenten zur Verfügung stehen, so das allgemeine Fazit auf der Vorstandssitzung des Fachverbands VDMA Baumaschinen und Baustoffanlagen, die jüngst stattfand. Die Aufträge aus der Vergangenheit sorgen somit für die nötige Auslastung. Allerdings verringert sich der Auftragsbestand nun schrittweise, weil viel weniger neue Aufträge nachkommen.

In der Periode von Januar bis Mai 2023 verzeichneten die Baumaschinen bereits ein Minus von insgesamt 19 Prozent beim Auftragseingang und die Baustoffanlagen ein Minus von 23 Prozent. Allein in Westeuropa sind die Aufträge um bis zu 50 Prozent rückläufig – vor allem bei den Hochbaumaschinen. Gerade im Wohnungsbau macht laut Verband sich die konjunkturelle Delle infolge der gestiegenen Zinsen stark bemerkbar – in Europa, aber auch in Nordamerika – und geht an den Maschinenlieferanten nicht vorbei. Ab dem vierten Quartal 2023 müsse man sich daher auf einen spürbaren Umsatzrückgang einstellen, sollte sich die Auftragseingangssituation nicht verbessern

Weltweit wird die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen mit Produktion in Europa eingeschränkt durch eine überbordende Bürokratie mit Überregulierungen und den einhergehenden Dokumentationspflichten wie beim Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz. "Hier sind die Grenzen des Machbaren erreicht", betonte Franz-Josef Paus, Vorsitzender des Fachverbands. "Kommen dann weitere Faktoren wie gestiegene Bau- und Materialpreise sowie dauerhafte Zinserhöhungen hinzu, wird es schwierig für die Branche. Europa muss wieder interessanter werden für Investitionen, die aufgrund dieser Entwicklungen eher nach Nordamerika und China fließen. Und wir mit unseren Unternehmen müssen unsere Kapazitäten voll dafür einsetzen können, technische Innovationen voranzubringen, die dem Klimaschutz und dem Wohl der Gesellschaft dienen."

Bereits im letzten Jahr zeigte sich, dass der chinesische Wettbewerbsdruck zunimmt. China strebt nach Autonomie und verknüpft seine politischen Ziele mit wirtschaftspolitischen Maßnahmen. Deutliche Überkapazitäten in China durch einen schwachen Binnenmarkt steigern die Exporte nach Europa. "Wenn die chinesischen Firmen dann auch noch mit staatlichen Subventionen ausgestattet sein sollten, haben wir hier in Europa kein Level-Playing-Field mehr", erklärte Joachim Strobel, Vorsitzender der Fachgruppe VDMA Baumaschinen. Befürchtungen äußerte auch Dr. Jürgen Blumm, Vorsitzender der Fachgruppe VDMA Baustoffanlagen. Für die Hersteller von Baustoffanlagen ist China eher ein Exportmarkt, 2022 stand das Land an der Spitze bei den Lieferungen ins Ausland.

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