Straßenneubau in Würzburg
Stützwand extremer Belastung ausgesetzt
WÜRZBURG (ABZ). - Die St 2300 ist eine der wichtigsten Verbindungen zwischen Würzburg und dem westlichen Landkreis. Jetzt wird die seit vier Jahren Vollgesperrte Trasse erneuert. Dabei gibt es einige Besonderheiten zu beachten. Die Frankfurter Straße verläuft parallel zum Main zwischen Zell und dem Würzburger Stadtbezirk Zellerau.2002 stürzten Teile der bergseitigen Stützmauer ein, danach war die für Pendler wichtige Verbindung nur noch einspurig zu befahren. Nachdem weitere Schäden aufgetreten waren, musste die Stadt die Straße 2010 wegen Einsturzgefahr komplett sperren. Seitdem warten die Bürger des Landkreises und die Zellerauer Gewerbetreibenden auf eine Wiedereröffnung des "Zeller Bocks", so die umgangssprachliche Bezeichnung der Trasse im Würzburger Nordwesten. 2015 soll das Warten ein Ende haben.Denn zzt. lässt die Stadt mit finanzieller Unterstützung des Freistaats Bayern den Bauabschnitt 1 zwischen Mainaustraße und Hettstadter Steige von der Bickhardt Bau AG, Kirchheim, erneuern. Auf rund 1km wird die Frankfurter Straße saniert, es entstehen zu beiden Seiten neue Stützmauern, ein Regenrückhalteklärbecken, eine Kanalisation, eine neue Leitungsinfrastruktur. "Wir haben einen Auftrag über rund 11.000 m³ Transportbeton", erklärt Ralf Schumacher, Gebietsleiter Gießen-Siegen der Cemex Deutschland AG und Kundenbetreuer der Fa. Bickhardt Bau. "Von Januar 2013 bis jetzt haben wir 5800 m³ geliefert. Gefordert sind Bohrpfahlbeton, Beton nach ZTV-ING und WU-Beton. Im Frühjahr 2015 soll das Projekt abgeschlossen sein."Die Mitarbeiter des Lieferwerks Würzburg/Südliche Hafenstraße stellen Betone in Druckfestigkeitsklassen von C8/10 bis C35/45 für die Großbaustelle am Zeller Bock her. Allein 3000 m³ eines Bohrpfahlbetons verwendete die Bickhardt Bau AG zur Herstellung von etwa 12 m tiefen Bohrpfählen auf der gesamten Länge des Bauabschnitts. Eine besondere konstruktive Herausforderung ist der Bau der ebenfalls rund 1 km langen bergseitigen Stützwand aus einem Beton C30/37, denn das 4 m hohe Bauteil wird einer extremen Belastung ausgesetzt – einer Belastung, die immerhin die Vorgängerkonstruktion zum Einsturz gebracht hatte.Eine weitere Schwierigkeit, die das Bauunternehmen und sein Betonlieferant zu beachten haben: Auf der Baustelle gelten besondere Sicherheitsvorkehrungen, denn die Straße verläuft durch ein Trinkwasserschutzgebiet. Unter der Trasse liegen die Zeller Quellen, das wichtigste Trinkwasserreservoir für Würzburg. In Teilbereichen dürfen nur Baumaschinen eingesetzt werden, die mit biologisch abbaubaren Schmierstoffen laufen.