Trailer Test

Sattelkipper-Baureihe für Einsätze unter anspruchsvollen Arbeitsbedingungen entwickelt

Kässbohrer Nutzfahrzeuge
Der Kipper 1280x720 besitzt eine stabile Bauform. Fotos: Kässbohrer

Achstetten (ABZ). – Kipperchassis hat Kässbohrer zwar schon immer gebaut – der traditionelle Kippaufbau im Land ist ein spezielles Gerät mit mehrteiligen Klapp-Seitenwänden, steckbaren Aufsätzen und Zubehören und die nahezu unzerstörbare Gesteinsmulde war für viele Einsätze in der russischen Bautätigkeit das optimale Fahrzeugkonzept im Vergleich zur Stahl-Kastenmulde –, doch nun erweitert der Hersteller sein Programm der Baufahrzeuge um eine Sattelkipper-Baureihe. Bisher seien diese Fahrzeuge nur außerhalb Europas verkauft worden. Zu offenen Baustoffpritschen, Tiefladern und Baustoff-Silofahrzeugen kommen somit jetzt die "Klassiker" des Schüttgut-Transports.

Die erste, in diesem Segment vorgestellte Reihe besitzt ein Feinkornstahl-Chassis (St 700) in massiver Bauweise ohne Rahmeneinzüge in der Breite. Die Bauform hat sich Angaben von Kässbohrer zufolge als besonders stabil erwiesen. Um den höheren Verdrehungskräften im Gelände zu begegnen, ist das Luftfeder-Fahrwerk in seinen Anbindungen an das Chassis besonders verstärkt. Es wurde darauf verzichtet, in Achshöhe C-Träger einzubauen, um die Geländetauglichkeit nicht einzuschränken. Die Fahrgestelle sind durchweg kathodisch tauchlackiert und mit einer Zinkphosphatierung ausgestattet.

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Kässbohrer Nutzfahrzeuge
Das Bild zeigt eine Arbeitsbühne an der Sattelkipper-Baureihe.

Der Sattelkipper K.SKS besitzt die heute nach ECE-R 13 konzipierte elektronisch geregelte Bremsanlage. Wie beim Sattelkipper üblich ist eine Kippabsenkung installiert. Diese wird durch einen Näherungsschalter angesteuert. Für den Betrieb vor einem Straßenfertiger kann die Absenkung abgeschaltet werden. Für diese Funktion ist das "Wabco Smart Board" installiert. Damit steht auch ein Betriebsdaten-Rekorder zur Verfügung und Anwender können sich eine Aggregatlast-Ausgabe parametrieren. Auch die Hub-/Senk-Funktion ist über das Smart Board eingerichtet. Der Kunststoff-Deckel des Anzeigegeräts bekommt bei Kässbohrer eine Metall-Abdeckung. Die gibt es nur dort und ist ein Ergebnis der bisherigen Erkenntnisse aus den Einsatzbedingungen.

Die Steuerung der Luftfederung erfolgt elektronisch über einen Wegsensor, der wiederum ein mehrstufiges Magnetregelventil aktiviert. Die Luftfeder-Elektronik von Wabco ist im Trailer-EBS-Modulator integriert. Daher gibt es im Chassis keinen ECAS-Elektronikkasten – wie früher einmal nötig. Eine Nachjustierung der Luftfederanlage erfolgt mit Wabco-TEBS-Software. Zur Standardausrüstung im K.SKS gehört die Kippwarnung, sofern der Querbeschleunigungs-Sensor eine Abweichung re./li. von mehr als 2° feststellt. Zur Vermeidung von Fahrten mit gehobener Mulde ist der "smart alert" aktiviert. Er soll den Sattelanhänger einbremsen, wenn der Näherungsschalter noch keine vollständig abgesenkte Mulde registriert hat.

Die Konstrukteure von Kässbohrer haben dafür gesorgt, dass die Betriebssicherheit des Sattelkippers unter allen Umständen gewährleistet sein muss. Deshalb sind alle Bremsgeräte und Lichtverteiler in Höhe oder oberhalb der Querträger montiert. Die Hubvorrichtungen der Liftachse sind keine Luftbälge, sondern Membranzylinder. Alle Luftleitungen zu den Bremszylindern sind mit Kunststoff-Wellrohren geschützt.

Die Rundmulde des K.SKS besitzt eine Bodenwanne aus 5 mm SSAB-Hardox 450, die Seitenwände, Stirnwand und Pendelklappe sind aus demselben Material in 4 mm Stärke. Eine Besonderheit der Kässbohrer-Mulde ist, dass sie mittels einem – über dem Chassis aufgeschweißten – Kragen praktisch über die gesamte Länge beidseitig über eine Aussteifung verfügt. Diese dient zugleich als Zentrierung auf dem Chassis. Zwischen Mulde und Längsträger sind Hartgummi-Puffer als Zwischenlage eingerichtet.

In der Standard-Ausstattung wird die Mulde mit einem Hyva-Hochdruck-Kippzylinder bewegt. Die 250-bar-Anlage braucht in Nordeuropa u. U. nicht jeder – zu bekommen ist auch eine Niederdruck-Version. Derzeit befindet sich noch eine Thermo-Version der 24 m³-Mulde in Arbeit. Das ist technisch für Kässbohrer kein Problem, da sie Bitumen-Tanker bauen mit der Temperatur-Vorgabe von 200 °C. Dann wird das Thema mechanischer oder elektrischer Muldenverschluss wichtig werden. Dafür gibt es schon Adapter für das überschiebbare Dachpaket, denn auch in den bisherigen Absatzgebieten ist die schnell abdeckbare Mulde ein Thema.

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