Umfrage dazu, was die Deutschen übers Bauen denken

Bauwirtschaft als wichtige Branche wahrgenommen

Berlin (ABZ). – Das Institut für Demoskopie Allensbach hat im Auftrag des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB) und des Zentralverbandes Deutsches Baugewerbe (ZDB) eine repräsentative Bevölkerungsumfrage durchgeführt, teilten die Verbände jetzt mit.

Grund der Befragung sei die Annahme, dass Politik nicht im luftleeren Raum passieren dürfe, sie müsse sich an den Bedürfnissen der Menschen orientieren. Die Beteiligten wurden demnach sowohl zur Bedeutung der Bauwirtschaft als Branche für unsere Volkswirtschaft als auch zu einer Investitionsagenda befragt. Die Kernergebnisse: 74 Prozent nannten die Bauwirtschaft als eine wichtige Branche für Deutschland. Damit ist die Bauwirtschaft auf Platz 3 vorgerückt, hinter Autohersteller (83 Prozent) und Handwerk (78 Prozent).

10 Prozentpunkte mehr als 2022 (Platz 5) und 30 Prozentpunkte mehr als 2009. 91 Prozent der Befragten seien der Meinung, dass die wirtschaftliche Zukunft Deutschlands stark, oder sehr stark von einer guten Infrastruktur abhänge. Wenn sie sagen sollten, in welchen Bereichen die Infrastruktur verbessert werden müsse, stehe an dritter Stelle (83 Prozent) schon der Bau von neuen Wohnungen (hinter Gesundheit und Bildung).

Der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs kommt demnach auf Platz 6 mit 76 Prozent gefolgt von Sanierung und Instandhaltung von Brücken (75 Prozent) und Erneuerung beziehungsweise Ausbau des Schienennetzes (75 Prozent) sowie der Bau von Energieversorgungsanlagen für erneuerbare Energien, etwa Windparks, Solaranlagen, Wasserkraftwerke (70 Prozent).

Die eigene Immobilie steht zwar nach wie vor in der Bevölkerung hoch im Kurs. 76 Prozent würden, wenn sie es sich frei aussuchen könnten, lieber in einem Eigenheim wohnen. Allerdings ist die Investitionsbereitschaft im Verlauf der letzten Jahre erheblich gesunken. 2011 waren noch 74 Prozent überzeugt, dass es sich lohnt, ein Eigenheim zu kaufen oder zu bauen, aktuell nur noch 53 Prozent.

Die Sorge um bezahlbaren Wohnraum ist so groß, dass sie aus Sicht der Bevölkerung dringend gelöst werden sollte. Mit 67 Prozent steht die Bekämpfung des Wohnraummangels auf Platz 4.

Nur knapp davor liegt die Bekämpfung der Inflation (69 Prozent), die Regelung der Zuwanderung (68 Prozent) und die Wirtschaft stärken oder für Wirtschaftswachstum sorgen (68 Prozent).

"Die Bevölkerung sieht die Relevanz der Bauwirtschaft, darüber hinaus sieht sie deutlich, welcher Druck auf der Branche lastet und vor welchen Herausforderungen sie steht. Das sollte die Bundesregierung ernst nehmen und einen schärferen Fokus auf den Bau legen. Wir brauchen einen starken Bau: für die Energie-, Verkehrs- und Klimawende – aber auch für rund eine Million sichere Jobs", sagte Peter Hübner, Präsident des HDB.

Die kritische Bewertung der Bevölkerung zum aktuellen Zustand der Infrastruktur gebe einen deutlichen Hinweis auf den dringenden Handlungsbedarf. Die Infrastruktur verfalle zunehmend, da nicht genügend investiert werde, um den Erhalt sicherzustellen. "Brückensperrungen, Staus, eingeschränkte Logistik für unsere Wirtschaft sind die Folge. Der Wirtschaftsstandort gerät damit immer weiter in Gefahr. Das hat die Bevölkerung erkannt, die Politik sollte darauf reagieren", sagte Hübner weiter.

"Die Umfrage zeigt anschaulich, dass die Bürger in Deutschland die Investitionsbedarfe beim Wohnungsbau und der Infrastruktur sehr deutlich sehen", erklärt ZDB-Präsident Wolfgang Schubert-Raab. Dementsprechend ordneten sie auch die Bedeutung der Bauwirtschaft bei der Bewältigung dieser Herausforderungen ein. Handwerk und Bauwirtschaft mit einem Ranking auf Platz zwei und drei, – vor anderen Schlüsselbranchen, "will in Deutschland etwas heißen".

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