Neuheitenvorstellungen bei Volvo CE

Überzeugende Vorstellung

von: Kai-Werner Fajga
Eskilstuna/Schweden. – Zu den Volvo Days präsentiert Volvo CE alle zwei Jahre Kunden, Händlern und Pressevertretern die neuesten Produkte und Lösungen des Herstellers. Für das Jahr 2024 stand nicht weniger als "the biggest launch year ever" – zu deutsch "das größte Einführungsjahr aller Zeiten" auf der Agenda. Die ABZ war vor Ort dabei und konnte die Neuentwicklungen in Augenschein nehmen.
Volvo CE Elektromobilität Digitalisierung
Das Motto der Volvo Days 2024 lautete "Change starts with us", womit der Hersteller deutlich machen will, dass Volvo CE für jeden denkbaren Einsatzzweck die passende Baumaschine anbieten kann. Foto: Kai-Werner Fajga

Volvo CE hat schon zu den letzten "Volvo Days"-Neuheitenvorstellungen vor zwei Jahren im Jahr 2022 herausgestellt, dass der Hersteller weltweit eine führende Rolle darin einnehmen will, die "notwendige Transformation hin zu fossilfreien Lösungen" mit maßgeschneiderten Baumaschinen zu begleiten. Daran ließen auch die aktuellen Volvo Days 2024 in Eskilstuna keinen Zweifel. "The biggest launch year ever" – frei übersetzt das "größte Einführungsjahr aller Zeiten" stand auf der Agenda.

Melker Jernberg, Präsident von Volvo CE, sagt: "In dieser Zeit des schnellen Wandels muss die Baubranche gesellschaftliche Herausforderungen mit sichereren, intelligenteren und nachhaltigeren Lösungen angehen. Deshalb übernehmen wir bei Volvo CE eine führende Rolle in dieser Transformation, indem wir in die gesamte Wertschöpfungskette investieren und Partnerschaften eingehen, um Grenzen in die richtige Richtung zu verschieben. Auf den Volvo Days präsentieren wir unsere bisher ambitionierteste Antwort auf diese Herausforderungen und arbeiten gemeinsam mit unseren Kunden daran, unsere Branche voranzubringen."

Neue Generation

Den Neuheiten-Reigen führt vor allem eine neue Generation von Baggern an: Mit dem Volvo EC500, EC400 und EC230 stellte der Hersteller gleich drei neue Bagger vor. Die Kettenbagger sind – wie auch die Modelle EC370, EC210 und ECR145, mit intelligenter Technologie in einem neuen elektrohydraulischen System und einer verbesserten Mensch-Maschine-Schnittstelle (HMI) ausgestattet. Das soll für erhöhte Kraftstoffeffizienz, Produktivität, Sicherheit und niedrige Gesamtbetriebskosten sorgen.

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Mit dem Volvo EC500 (im Bild), EC400 und EC230 stellte der Hersteller gleich drei neue Bagger der neuesten Generation vor. Foto: Kai-Werner Fajga

Die neuen Modelle führt Volvo CE zunächst auf den europäischen Märkten und in der Türkei ein, die Bagger verfügen über eine komplette Palette neuer Funktionen. So bietet die neue Fahrerkabine unter anderem noch mehr Platz und Komfort, eine verbesserte Bedienerschnittstelle, schlüssellosen Motorstart und eine ständig verfügbare Kamera.

Eine intelligente Technologie hinter dem neuen elektrohydraulischen System soll es ermöglichen, dass Sensoren die Bewegungen des Fahrers erfassen und Signale zur Steuerung des verbesserten Hauptsteuerventils senden.

Das Ergebnis ist eine sanfte und präzise Bewegung des Baggerauslegers, des Löffels und anderer Anbaugeräte sowie ein genaueres Graben und Laden, sagt der Hersteller. Zu den weiteren effizienzsteigernden Merkmalen zählen ein intelligentes Kühlsystem, eine Motordrehzahlregelung und eine Optimierung der Hydraulikpumpe, um den Energieverbrauch weiter zu minimieren, sowie eine Auto Power Boost-Funktion, die eine automatische Einstellung des Systemdrucks gewährleistet.

Reiches Erbe

Ebenfalls auf den Volvo Days zu sehen war ein exklusiver Vorabblick auf den ganz neuen Muldenkipper A40, der später im Jahr erscheinen soll und "auf dem reichen Erbe von Volvo CE als Branchenpionier für knickgelenkte Dumper" aufbauen soll. Weiterhin werden auch die starren Muldenkipper R60 und R70 in der Motorenstufe 5 in europäischen Markt eingeführt, die ebenfalls schon vor Ort getestet werden konnten.

Wie auch die anderen herkömmlichen Maschinen von Volvo CE können die Neuzugänge im Portfolio mit dem erneuerbaren Kraftstoff HVO100 (hydriertes Pflanzenöl) betrieben werden, der die Kohlenstoffemissionen im Vergleich zu herkömmlichem Diesel erheblich reduzieren soll.

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Eine ganze Palette von Baumaschinen mit elektrischem Antrieb bietet Volvo CE aktuell auf – der Radlader L120 Electric (im Bild), der L90 Electric und der Mobilbagger EWR150 Electric sind die neuesten Innovationen des Herstellers. Foto: Kai-Werner Fajga

Somit folgen auf den Starrahmen-Muldenkipper R100 mit 95 Tonnen Nutzlast folgen die Modelle R60 und R70 mit 55 beziehungsweise 65 Tonnen Nutzlast. Während der R60 ein Muldenvolumen von 36 Kubikmetern bietet, kommt der R70 auf 42,4 Kubikmeter. Wie beim großen Bruder hatte Volvo CE auch bei der Entwicklung der kleineren Alternativen vor allem die Gesamtbetriebskosten sowie die neuesten Komfort- und Sicherheitsfunktionen im Blick. Starrrahmen-Muldenkipper bieten vor allem in Steinbrüchen mit breiten und festen Transportwegen Vorteile, wo sie hohe Lasten mit bis zu 61 Kilometer pro Stunde über lange Strecken fahren können, sagt der Hersteller.

Knickgelenkte Dumper trumpften dagegen auf, wenn kürzere Transportzyklen auf unebenen, schmalen, rutschigen und steilen Pisten gefragt seien. Mit Empfehlungen für die optimale Baustelleneinrichtung und Maschinenflotte könne der Volvo Site Simulation Service die Betreiber zusätzlich darin unterstützen, die eigenen Produktionsziele zu erreichen, die Rentabilität zu steigern und die CO2Emissionen zu reduzieren.

Erweitertes E-Angebot

Volvo erweitert zudem sein umfangreiches Angebot an Elektromaschinen, einschließlich eines ersten elektrischen Mobilbaggers, und führte auch sein umfangreiches Angebot an Ladelösungen vor. Der Radlader L120 Electric, der L90 Electric und der Mobilbagger EWR150 Electric sind die neuesten Innovationen von Volvo CE, die die Ambitionen der Kunden in Bezug auf fossile Brennstoffe und eine angenehmere Arbeitsumgebung unterstützen sollen, sowie ebenso die Betriebskosten senken sollen und neue Geschäftsmöglichkeiten erschließen sollen.

Die Maschinen zeichnen sich laut Hersteller durch durchschnittlich 65 Prozent niedrigere Energiekosten, 30 Prozent weniger Wartungsaufwand und keine motorbezogenen Verbrauchsmaterialien aus, was sie zu einer kosteneffizienten Lösung für die moderne Baustelle macht. Außerdem böten sie die gleiche, wenn nicht sogar eine bessere Leistung als ihre Diesel-Pendants. Und da sie weniger Lärm, Vibrationen und Hitze verursachen, berichten die Fahrer von angenehmeren Arbeitsbedingungen, geringerer Ermüdung und der Möglichkeit, sich leichter zu verständigen.

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Die neuen Modelle R60 (im Bild) und R70 mit 55 beziehungsweise 65 Tonnen Nutzlast ergänzen die Starrahmen-Muldenkipper bei Volvo CE. Foto: Kai-Werner Fajga

Die neuen Modelle ergänzen die bereits eingeführten elektrischen Lösungen wie dem 23-Tonnen-Bagger EC230 Electric und dem kabelgebundenen EW240 Electric. Der Mobilbagger EWR150 Electric und die Radlader L90 Electric/L120 Electric, sollen schrittweise ab Ende 2024 in begrenzten Stückzahlen in Europa eingeführt werden. Unterstützt werden diese durch das bisher breiteste Angebot an Ladelösungen mit der Einführung des mobilen Energiespeichers PU40 für Kompaktmaschinen, die ebenfalls in Europa erhältlich sein soll – wie auch der bereits vorgestellte mobile Energiespeicher PU500.

Filip Brkljaca, Produktmanager für Ladelösungen bei Volvo CE: "Dank des integrierten 17-Kilowatt-Gleichstrom-Schnellladegeräts ermöglicht das PU40 das Aufladen von elektrischen Volvo-Kompaktbaggern in nur einer Stunde beziehungsweise innerhalb von zwei Stunden im Fall der kompakten elektrischen Volvo-Radlader. Es ist sogar möglich, die kompakten Elektromaschinen schnell aufzuladen und gleichzeitig den Energiespeicher (Power Unit) langsam zu laden.

Volvo zeigte auch eine neue digitale App "My Equipment", die Kunden dabei helfen soll, den Ladevorgang effizienter zu verwalten. Die Applikation liefert wichtige Informationen über Betriebsstunden, Status, Standort und Stromverbrauch der Baumaschinen und erlaubt eine Fern-Überwachung. "My Equipment" kann auch mit Dieselmaschinen verbunden werden, so dass Kunden zusätzliche Informationen über den Kraftstoffstand und mehr erhalten.

Fokus Zukunft

Ein wesentlicher Wandel bei den diesjährigen Volvo Days ist laut Konzern "der Übergang von isolierten Produkten und Dienstleistungen hin zu ganzheitlichen Lösungen" – maßgeschneidert für die Bedürfnisse der Kunden, unabhängig von ihrem Stand in der Dekarbonisierung. So könnten neue Herausforderungen und Chancen mit der nötigen Unterstützung angegangen werden.

Carl Slotte, Leiter der Vertriebsregion Europa, sagte: "Die Volvo Days zeigen, wie weit wir auf unserer Elektromobilitätsreise gekommen sind, von unserem ersten kommerziellen Start im Jahr 2019 bis hin zur heutigen breiten Palette an elektrischen Maschinen und Ladelösungen, ergänzt durch unsere Palette an intelligenten digitalen Werkzeugen.

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Im neuen Outfit wurde der neue Muldenkipper A40 präsentiert, der im kommenden Jahr in den Markt eingeführt werden soll. Foto: Kai-Werner Fajga
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Durch ein integriertes 17-Kilowatt-Gleichstrom-Schnellladegerät soll das PU40 das Aufladen von elektrischen Volvo-Kompaktbaggern in nur einer Stunde – beziehungsweise innerhalb von zwei Stunden im Fall der kompakten elektrischen Volvo-Radlader erlauben. Foto: Kai-Werner Fajga

Die Schritte, die wir zur Elektrifizierung der Maschinen in mittleren und schweren Segmenten unternehmen, bahnen den Weg für mehr Kunden, ihre Betriebe zu dekarbonisieren und neue Geschäftschancen zu ergreifen, während weltweit ein Übergang zu einer kohlenstoffarmen Zukunft stattfindet." Um das zu erreichen, investiere der Konzern nicht nur in neue Baumaschinen, sondern auch in neue Fertigungskapazitäten etwa für elektrische Radlader und elektrische Transportlösungen an zwei Standorten in Schweden und für Battery Packs in China.

Die Veranstaltung soll laut Volvo CE auch durch eine Reihe von Kooperationen die Stärke des Volvo-Konzerns unterstreichen, Innovationen zu beschleunigen und den Wandel der Branche zu unterstützen. Volvo Financial Services solle beispielsweise zeigen, wie das Unternehmen seine Finanzangebote an die spezifischen Bedürfnisse seiner Kunden anpassen könne. Auch Volvo Trucks präsentierte in Eskilstuna sein Portfolio an Elektrofahrzeugen.

An insgesamt 14 Ausstellungspunkten der Volvo Days gab es somit eine Menge zu entdecken, wobei auch verschiedene Dienstleistungen wie etwa "Smart Quarry Solutions" oder die "Rebuild"- und "Reman"-Angebote nicht vergessen werden sollten. Während die Quarry-Solution beim Management von Standorten unterstützen sollen, können Kunden per "Rebuild"- und "Reman"-Maßnahmen ihren gebrauchten Baumaschinen neuen Leben einhauchen lassen. Der Begriff "ganzheitliche" Lösungen und Produkte darf bei Volvo CE also durchaus wörtlich genommen werden – und zwar in jeder CE-Beziehung.

Autor

Kai-Werner Fajga

Chefredakteur Allgemeine Bauzeitung

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