Umfrage zur effizienteren Wiederverwendung von Baustoffen

Geänderte gesetzliche Regelungen sind ein Muss

München (ABZ). – Damit mehr Baustoffe wiederverwendet werden, braucht es vor allem geänderte gesetzliche Regelungen – das ergab eine Umfrage im Dezember 2022. Durchgeführt wurde diese von der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau.
Baustellen
Die Umfrage-Ergebnisse zeigen, dass 48 Prozent der Befragten eine gesetzliche Regelung für nötig erachten. Abb.: Bayerische Ingenieurekammer-Bau

Der Ingenieurekammer zufolge sahen fast die Hälfte (48 Prozent) derjenigen, die an der Umfrage teilnahmen, geänderte gesetzliche Regelungen als zentrale Stellschraube, um das nachhaltige Bauen zu stärken. Knapp ein Viertel (24,3 Prozent) ist der Ansicht, dass vorrangig stärkere finanzielle Anreize dazu beitragen würden, Baustoffe im Stoffkreislauf zu halten. Ein stärkeres Interesse der Investoren finden 18,3 Prozent der Umfrageteilnehmenden entscheidend. 9,4 Prozent halten eine bessere Ausbildung der Planenden für notwendig.

"Baustoffe wiederzuverwenden, ist ein zentraler Hebel, um den Bau klimafreundlicher zu machen. In vielen Fällen wäre das auch möglich. Doch es bedeutet mehr Aufwand – ein Grund, warum Bauherren nur selten danach verlangen. Auch sind die finanziellen Anreize gering und die gesetzlichen Bestimmungen kompliziert", erklärt Prof. Dr. Norbert Gebbeken, Präsident der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau.

Die öffentliche Hand sollte mit gutem Beispiel vorangehen, fordert auch das von Kammerpräsident Gebbeken initiierte Bündnis "Sustainable Bavaria" in einem Maßnahmenkatalog, der im September 2022 an den Bayerischen Bauminister Christian Bernreiter übergeben wurde. Die Bündnispartner appellieren darin: "Bei öffentlichen Bauvorhaben sind die Wiederverwendung von Bauteilen, ausgebauten Baustoffen und Bodenaushub sowie der Einsatz von güteüberwachten Sekundärbaustoffen zu priorisieren. Die Nichtbeachtung muss vergabewirksam und förderschädlich sein. Für eine Kreislaufwirtschaft notwendige Infrastrukturen sind bayernweit einzurichten."

"Wer die Wiederverwendung von Baustoffen anbietet, muss bessere Chancen haben, den Auftrag zu erhalten. Auch müssen Förderprogramme den Recyclingaspekt belohnen, damit der nachhaltige Weg finanziell attraktiv ist", erklärt Prof. Dr. Gebbeken. "Um genau zu wissen, welche Baustoffe wo vorhanden sind und auf eine Neuverwertung warten, brauchen wir zudem Materialkataster, die diese Informationen zuverlässig bündeln."

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