Unterkonstruktion mit Click-System

Bambus für nachhaltigere Brücken

Straßburg/Frankreich (ABZ). – Da sich die Beläge ihrer Fußgängerbrücken schneller als von den Initiatoren geplant verschlechterten, hat die Eurometropole Straßburg ein neues Belagsmaterial eingesetzt: MOSO Bamboo X-treme des niederländischen Herstellers Moso International B.V.
Brückenbau

Nach mehr als zwei Jahren Einbau sprechen die Ergebnisse laut Hersteller für die endgültige Einführung dieses Materials. Es habe praktisch keine Auswirkungen auf die Umwelt und seine mechanischen Eigenschaften seien unübertroffen.

Die Eurometropole Straßburg hat auf rund 100 Fußgängerbrücken anstelle von Tropenhölzern Bodenbeläge aus einheimischen Hölzern verwendet. Die Absicht war gut – weniger Abholzung – aber es kam zu einer beschleunigten Abnutzung, die durch die Entwicklung der aktiven Mobilität noch verstärkt wurde. Roller, Fahrräder und manchmal auch Motorroller haben sich in der Tat zu den Spaziergängern gesellt. Die 30 betroffenen Gemeinden und Stadtviertel mussten mehrere 1000 m² Bodenbelag instand halten, wobei die Häufigkeit und die Kosten höher waren als erwartet.

Alternative Lösung

Die Agentur m3O, ein auf die Gestaltung von öffentlichen Räumen für mehr Lebensqualität und Stadtmobiliar spezialisiertes Unternehmen, schlug der zuständigen Verwaltungsbehörde vor, eine alternative Lösung für einen Belag auf Bambusbasis MOSO Bamboo X-treme von Moso International zu prüfen. Es gibt laut Hersteller viele Argumente, die für dieses Material – das botanisch ein Gras ist – sprechen: Es handelt sich um eine unbegrenzte ökologische Ressource mit nachhaltigem Anbau und kontrolliertem Ernterhythmus. Dieser stimuliert das Wachstum und erhöht die Qualität der Stämme. Dazu kommen eine hohe mechanische Festigkeit, eine hohe Stabilität des Materials über die gesamte Lebensdauer hinweg, die hohe Dauerhaftigkeitsklasse und Formstabilität, die durch die Zertifizierung EN350, Klasse 1, EN335 Klasse 4 belegt wird. Aufgrund dieser Argumente wurde 2020 ein erster Bambusbelag auf der Miro-Brücke installiert, die zwölf Jahre zuvor für die ausschließliche Nutzung durch Fußgänger, Radfahrer und Personen mit eingeschränkter Mobilität eingeweiht worden war. Der 340 m³ umfassende Holzbelag dieses symbolträchtigen Straßburger Ortes, der Rivétoile mit der Mediathek Malraux verbindet, wurde durch MOSO-Bamboo-X-treme-Dielen ersetzt. Zwei Jahre später war es Zeit für eine Bilanz. Die Verwaltung der elsässischen Eurometropole hat dabei mehrere Vorteile des Bambus "made by MOSO" festgestellt.

"Das Bevölkerungswachstum und die Klimaschwankungen stellen die nachhaltige Stadtplanung vor große Herausforderungen. Resilienz erfordert Innovation, und Moso-Bambus stellt neben seinen hervorragenden technischen Eigenschaften eine relevante ökologische Alternative dar", so Pierre Hermann, verantwortlich für die Abteilung Ingenieurbauten der Stadt und Eurometropole Straßburg. MOSO Bamboo X-treme ist zum einen mechanisch widerstandsfähig und langlebig. Trotz der hohen Frequentierung der Fußgängerbrücke blieben die Dielen stabil: Es gab keine Risse, keine Absplitterungen oder Splitter, die häufige und schwere Wartungs- und Renovierungsarbeiten erforderlich gemacht hätten. Die Bamboo X-treme Terrassendielen verfügen über die Nutzungsklasse 4 (EN 335) und die Resistenzklasse 1 (EN 350/CEN/TS 15083-2 und EN 350/CEN/TS 15083-1), die für ihre Langlebigkeit stehen.

Weiter überzeugten nach Angaben von Moso international die erhöhte Sicherheit und der Komfort für die Nutzer. Moso lieferte für die Miro-Brücke Dielen mit einem Anti-Rutsch-System. Letzteres sind Korundharzstreifen, der in eine Nut gegossen werden. "Sobald der Korundstreifen entfernt wird, kann Bamboo X-treme für andere Anwendungen, wie beispielsweise Stadtmöbel, wiederverwendet werden", fügt Pierre Hermann hinzu. Der dritte Vorteil liegt in der praktischen Anwendung des GRAD-Befestigungssystems, ein System für die Unterkonstruktion, das von der gleichnamigen Firma entwickelt wurde. Die Dielen werden einfach auf ein Aluminiumschienensystem "geklickt", das mit Clips zur Befestigung der Dielen ausgestattet ist.

Einfache Verlegung

Zu den vielen Vorteilen des GRAD-Befestigungssystems gehört laut Hersteller die einfache Verlegung: Da der Achsabstand genormt ist, werden die Dielen perfekt ausgerichtet – ohne Fehlerrisiko –, was dazu zu einem einheitlichen ästhetischen Ergebnis führt, das durch eine schöne Perspektive mit einem klaren Fluchtpunkt gekennzeichnet ist. Das Fehlen von Schrauben erhöht die ästhetische Qualität des Bodenbelags und seine dauerhafte Funktionalität. Weiter zählen zu den Pluspunkten des Systems seine hohe Befestigungsqualität, die Kontroll- und Wartungsarbeiten deutlich reduziert, sowie eine sehr gute Ausreißfestigkeit. Beim GRAD-System sind die Dielen mit Nuten versehen, die über Clips auf Schienen mit dem System verbunden sind. Die so erzielte Ausreißfestigkeit beträgt 240 kg/Doppelclip und 960 kg/Lamelle. MOSO Bamboo X-treme entspricht also den aktuellen Anforderungen der Gemeinden und Stadtviertel für einige ihrer Einrichtungen – und das dank des ökologischen Aspekts (keine Abholzung) und der technischen Eigenschaften des Materials.

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