VA Erzberg

Dienstantritt für ersten Radlader mit Funkfernsteuerung

Eisenerz/Österreich (ABZ). – Komatsu Großgeräte spielen im Abbaubetrieb am Steirischen Erzberg seit rund 25 Jahren eine wichtige Rolle. Im Zuge der laufenden Modernisierung des Fuhrparks durch die VA Erzberg erfolgte kürzlich die Übergabe eines neuen Starrrahmen-Muldenkippers HD785-8 mit effizientem EU-Stufe-V-Motor, zu der die Spitzen der Firmen Kuhn und Komatsu Europe angereist waren.
Kuhn Radlader Bagger und Lader
Der neue Komatsu Radlader WA475 kommt mit Funkfernsteuerung auch für Arbeiten in den Gefährdungsbereichen des Tagebaus zum Einsatz, ohne dass sich ein Mitarbeiter diesen Bereichen nähern muss. Foto: Kuhn

Neben der Effizienz steht aber auch die Sicherheit im Fokus: Der Radlader WA470, der in Gefahrenbereichen mit Funkfernsteuerung zum Einsatz kam, wurde durch einen neuen WA475 mit Funkfernsteuerung ersetzt.

Die Rohstoffgewinnung am Steirischen Erzberg stellt Mensch und Maschine vor große Herausforderungen: Jahr für Jahr gewinnt die Voest Alpine (VA) Erzberg GmbH hier rund 13 Millionen Tonnen Gestein. Der Abbau erfolgt an mehr als 330 Tagen pro Jahr im 24 Stunden Dauerbetrieb und auch unter extremen klimatischen Bedingungen. Im Anschluss an den mehrstufigen Aufbereitungsprozess, der unter Einsatz modernster Technik erfolgt, werden etwa 3,3 Millionen Tonnen hochwertige Rohstoffe an die voestalpine in Linz und Donawitz zur Roheisenerzeugung geliefert. Inklusive der touristischen Bereiche finden rund 250 Personen am Standort Beschäftigung.

Neueste Technik

DI Josef Pappenreiter, technischer Geschäftsführer der VA Erzberg, erklärt: "Wir investieren nicht nur regelmäßig in unseren Fuhrpark, sondern auch in qualitätsverbessernde Maßnahmen. Beispielsweise haben wir die Feinkornaufbereitung erneuert, setzen in der Dichtesortierung neueste Technik ein und haben die Qualität im Feinstkorn-Bereich weiter verbessert. Durch diese massiven Investitionen, unter anderem auch in die Onlineanalytik können wir sehr gezielt die unterschiedlichen Qualitätsparameter steuern.

Das sind alles wichtige Dinge, damit wir für unsere Kunden die Qualitätsstandards bestens einhalten können – inklusive der Just-in-time Lieferung. Für die unterbrechungsfreie Versorgung der Aufbereitung kommt unserem Fuhrpark natürlich eine besondere Bedeutung zu. Wir achten daher sehr genau darauf, welche Geräte die entsprechende Leistung bringen und sich auch durch eine hohe Verfügbarkeit auszeichnen. Aus diesem Grund haben wir uns bei der jüngsten Großinvestition wieder für die Marke Komatsu entschieden. Die Partnerschaft mit der Firma Kuhn besteht seit mehr als 20 Jahren und ist geprägt von einer sehr guten Vertrauensbasis. Von der Beratung über den Zusammenbau der Großgeräte, der sehr gut funktioniert, bis hin zur Service-Mannschaft werden wir durch die Firma Kuhn ausgezeichnet betreut. Auch sind wir stolz darauf, dass wir auf Basis einer Vereinbarung mit den Firmen Kuhn und Komatsu sowohl die Muldenkörper als auch die Schaufeln der großen Radlader in unserer Werkstatt selbst aus hochwertigem Verschleißstahl fertigen."

Aktuell kommen zehn Komatsu Starrrahmen-Muldenkipper im Produktionsbetrieb zum Einsatz. Bei sieben Geräten handelt es sich um Muldenkipper der Serien HD785-6 beziehungsweise HD785-7. Der jüngste Neuzugang, ein Muldenkipper HD785-8 der neuesten Generation, ersetzt einen älteren Muldenkipper HD785 mit rund 60.000 Betriebsstunden – eine Leistung, die auch für das Team der VA Erzberg einen neuen Spitzenwert darstellt! Aufgrund des guten Zustands der alten HD785, die bei 30.000 Betriebsstunden einer Generalüberholung unterzogen wurde, prüft das Team der VA Erzberg zurzeit, ob es technisch-wirtschaftlich sinnvoll ist, eine neuerliche Generalüberholung für weitere 30.000 Stunden durchzuführen.

Ein anderer Komatsu HD785-7 Muldenkipper, der ebenfalls 60.000 Betriebsstunden aufwies, wurde in den letzten Jahren sehr erfolgreich in ein innovatives Multifunktions-Fahrzeug umgebaut, das unter der Federführung des Technischen Büros der VA Erzberg entwickelt wurde. Dank eines Wechselaufbaus kann das Fahrzeug im Winter als Streuwagen und im Sommer als Wasserwagen eingesetzt werden. Als Reserve stehen zwei HD985 zur Verfügung, die allerdings nur noch für Nebenarbeiten zum Einsatz kommen.

Außerdem gingen im Mai 2023 die beiden Haulys in den Ruhestand. Rund 30 Jahre hatten sie die Besucherinnen und Besucher durch den Abbaubetrieb transportiert. Als Nachfolger wurden zwei Komatsu HD785-7 Muldenkipper umgerüstet, die mit rund 50.000 Betriebsstunden aus dem Produktionsbetrieb ausgeschieden wurden.

DI Pappenreiter betont: "Wir haben bei den Komatsu-Muldenkippern bis zu 60.000 Betriebsstunden eine Verfügbarkeit von über 90 Prozent. Eine wichtige Basis dafür ist der vorbeugende Tausch von Komponenten, den wir in enger Abstimmung mit der Firma Kuhn durchführen."

Leistungsträger im Betrieb

Im Zusammenspiel mit der Muldenkipper-Flotte zählen auch die fünf Komatsu WA800 Radlader zu den Leistungsträgern im Betrieb. Der jüngste WA800-8 trat im Sommer 2022 seinen Dienst an, damals gemeinsam mit dem neuen Komatsu Großbagger PC1250-11, der ein Betriebsgewicht von rund 118 t aufweist.

Der WA800-8 ist ausgerüstet mit einem von Komatsu selbst entwickelten und hergestellten Stufe-V-Motor und Abgasnachbehandlungssystem. Der Radlader besitzt zwei Dieselpartikelfilter, zwei Turbolader mit variabler Geometrie, eine gekühlte Heavy-Duty-Abgasrückführung, eine neue Motorsteuerung, eine Kurbelgehäuseentlüftung und benötigt kein AdBlue. Zu den Stärken des WA800-8 zählt auch seine geräumige Kabine, in der ein zweiter Sitz bei Schulungen gute Dienste leistet.

Der im direkten Vergleich zum WA800-8 beinahe klein wirkende Radlader WA475 mit Funkfernsteuerung trat zeitgleich mit dem neuen Muldenkipper HD785-8 seinen Dienst am Erzberg an. Er erledigt Arbeiten in den Gefährdungsbereichen des Tagebaus, ohne dass sich ein Mitarbeiter diesen Bereichen nähern muss. Mit dem Vorgänger-Modell von Komatsu sammelte das Team der VA Erzberg bereits über viele Jahre Erfahrungen über den mannlosen Geräte-Einsatz, etwa bei Arbeiten unter der Bruchwand. Dank der Funkfernsteuerung steht der Fahrer außerhalb vom Gerät in einem gesicherten Bereich.

Für den Einsatz in Minen und Steinbrüchen verfügt der HD785-8 über einen leistungsstarken SAA12V140E-7-Motor gemäß EU Stufe V (849 kW/1154 PS) sowie eine Nutzlast von 92,2 t. Das Abgasnachbehandlungssystem ist mit dualen Dieselpartikelfiltern von Komatsu (KDPF) ausgestattet, erklärt der Hersteller. Die Regenerierung erfolgt passiv – der Fahrer muss sie weder starten noch seine Arbeit dafür unterbrechen. Zudem besitzt die Maschine kein SCR-Modul zur selektiven katalytischen Reduktion; somit wird auch kein DEF/AdBlue benötigt.

Der HD785-8 besitzt ein Automatikgetriebe mit sieben Gängen und zwei wählbaren Rückwärtsgängen. Dieses sogenannte K-ATOMiCS-Getriebe (Komatsu Advanced Transmission with Optimum Modulation Control System) sorgt für sanfte Kupplungsvorgänge und somit für komfortables Fahren mit geringeren Materialverlusten.

Fahr- und Bremsverhalten

Der HD785-8 bietet eine starke Beschleunigung an Steigungen und gleichzeitig ein gutes Fahr- und Bremsverhalten bergab durch die nassen Lamellenbremsen an allen vier Rädern.

Durch seinen Wenderadius von nur 10,1 m ist der HD785-8 sehr wendig und lässt sich gut zur Be- und Entladeposition steuern.

Sicherheit hat bei Komatsu oberste Priorität. Deswegen ist der HD785-8E0 mit LED-Scheinwerfern sowie vom Boden aus erreichbaren Trennschaltern für Batterie, Anlasser und Maschine ausgerüstet. Die neu entwickelte Treppe ermöglicht einen sicheren Zugang zur Fahrerkabine. Für gesteigerte Sicherheit gehört KomVision von Komatsu zur Standardausrüstung. Auf dem Bildschirm des Monitorsystems wird in Echtzeit die Umgebung der Maschine aus der Vogelperspektive angezeigt. So sind auch tote Winkel am Heck und an den Seiten der Maschine einsehbar.

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