Verdichtungstechnik für Erd- und Asphaltbau

Bomag bestimmt als Nummer Eins das Tempo auf dem Weltmarkt

Bomag Asphaltbau Erdbau und Grundbau
Der neue BT 60: Leichtgewicht für mühelose Handhabung – auch in engen Anwendungsbereichen.
Bomag Asphaltbau Erdbau und Grundbau
Der neue Bomag MPH 600 überzeugt mit einzigartiger Flexmix-Technologie – bei verbesserter Qualität wird der Rotorverschleiß aufgrund deutlich niedrigeren Rotordrehzahlen um bis zu 30 % reduziert. Fotos: Bomag
Bomag Asphaltbau Erdbau und Grundbau
Jörg Unger und Jürgen Martiens (links) sehen in einer kontinuierlichen Investitionspolitik ihres Hauses die beste Voraussetzung für weitere technische Höchstleistungen. Foto: Oschütz

Trotz des langen Winters geht Bomag, der weltweit führende Hersteller von Verdichtungstechnik für Erd- und Asphaltbau, zuversichtlich in das Frühjahr 2013 und untermauert seine Marktposition im In- und Ausland. Darüber und über seine Präsentation zur bauma sprach Rainer Oschütz, Chefredakteur der Allgemeinen Bauzeitung, mit dem Bomag-Präsidenten Jörg Unger und Jürgen Martiens, Vertriebsleiter Deutschland, am Sitz des Herstellers in Boppard.

ABZ: Herr Unger, kurz vor der bauma war bei Bomag Halbzeit im Geschäftsjahr 2012/13. Welche Ergebnisse haben Sie erreicht?

Unger: Das erste Quartal war schwächer als wir erwartet haben. Deswegen sind wir jetzt auch froh, dass der Schnee aller Orten langsam schmilzt und die Bauwirtschaft in Deutschland und Europa so wieder in Tritt kommt. Trotzdem wird es schwer, langfristig eine Prognose für dieses Jahr abzugeben. Ich vermute, dass wir etwas schwächer abschließen werden als 2012. Daran wird wohl auch die bauma nichts ändern. Sicherlich ist die gesamte Wirtschaft in Europa noch von der Krise gezeichnet. Aber einige Volkswirte und Banken sehen bereits positive Trends. Dazu gehören Zulieferer wie Gießereien, die heute bereits wieder ausgelastet sind. Das lässt auch unsere Branche optimistisch in die Zukunft blicken. Märkte wie Australien und Indonesien, aber auch USA investieren wieder mehr in Verkehrsinfrastruktur. Beispielsweise die USA, ein Land mit einem starken Baumaschinen-Mietgeschäft, beginnt ganze Flotten von Straßenbautechnik auszutauschen, wovon die Bomag auch profitieren wird. Das gilt auch für China, wo die politischen und damit die wirtschaftlichen Verhältnisse für uns wieder klarer geworden sind.

ABZ: Nach wie vor bestimmt Bomag mit seinen Neu- und Weiterentwicklungen bei der Verdichtungstechnik das Tempo auf den Märkten. Wie spiegelt sich das zur kommenden Weltmesse bauma in München wieder?

Unger: Der Markt, auf dem Bomag tätig ist, ist sehr wettbewerbsintensiv. Ich glaube, dass dieser Markt auch der Entwicklung unseres Unternehmens gut tut. Wir sind nach wie vor der Hersteller, der bei der Verdichtungstechnik die Standards im Markt setzt. Für uns ist die Leistungsschau in München daher auch eine Standortbestimmung. Wenn man so will, ist Deutschland nicht nur der wichtigste Markt für die Branche, sondern hier schlägt auch das Herz der Baumaschinenindustrie. Diese Vorreiterrolle spiegelt sich natürlich auf der bauma wieder, wo modernste und leistungsfähige Technik zum Gradmesser für unsere Branche wird. Auch wir müssen uns immer wieder neue Dinge überlegen, um unsere Position zu verteidigen und auszubauen. Ein Beispiel ist für mich die Messtechnik – mit dem Asphalt Manager, der Variocontrol und dem Economizer bieten wir als einziger Hersteller intelligente Maschinen über die gesamte Produktpalette. Dabei ist es wichtig, dass Elektronik in Verdichtungsgeräten für den Anwender einfach bedienbar sein muss. Darüber hinaus werden wir zur bauma eine neue Generation von Tandemwalzen sowie eine neue Generation in der Erdverdichtung präsentieren. Ein weiterer wichtiger Punkt wird das Thema Asphalt mit einem Komplettprogramm von Fertigern sein. Stark aufgeholt haben wir mit unserer Frästechnologie, was auch der Wettbewerb anerkennen muss.

ABZ: Nennen Sie weitere Beispiele!

Unger: Ich möchte unser klares Bekenntnis zum Produktionsbereich Asphaltbau unterstreichen. Seit 2006 zählen die Fräsen und Fertiger zu unserer Produktpalette und werden zur bauma 2013, da bin ich mir sicher, zu den Highlights auf unserem Messestand gehören. Damit sind wir auf einem guten Weg, die Nummer "Zwei" unter den Herstellern zu werden. Dabei haben sich die kontinuierlichen Investitionen in Forschung und Entwicklung in den vergangenen Jahren bereits ausgezahlt. Das wird auch künftig Schwerpunkt in unserem Hause sein, um den Kunden neue Lösungen zu präsentieren, die ihre Arbeit effizienter macht. Eine große Rolle spielen dabei die Bauarbeiten im innerstädtischen Bereich. Dieses Thema werden wir mit unserer Demofläche unter dem Motto "City Action" auf der bauma in den Fokus stellen. Weiterhin möchte ich zu den Messetagen in München unter unseren Exponaten die neue Serie 5 der knickgelenkten Tandemwalzen in der Gewichtsklasse 6–8 t als Weltpremiere hervorheben. Wir planen in den kommenden Jahren die schrittweise Einführung höherer Gewichtsklassen. Natürlich sind die Maschinen mit dem "Asphalt Manager 2" erhältlich. Im Fertigerbereich, da bin ich mir sicher, wird der neue Straßenfertiger BF 900 C mit seiner 13-m-Bohle bestaunt werden. Er ist ein Beispiel für die breite Kompetenz aus unserem Hause. Damit wird das Fertigerprogramm nach oben hin abgerundet. Optimale Maschinen für kleine und mittlere Baustellen sind ebenfalls die neuen Walzenzüge BW 145 und BW 177, die aufgrund ihrer Wendigkeit für den innerstädtischen Bau, GaLaBau, aber auch für den Wegebau ideal sind.

ABZ: Herr Martiens, wie ist der Stand auf dem deutschen Markt?

Martiens: Wir sitzen in Deutschland ja nicht unter einer Glasglocke. Alles, was auf den anderen Märkten passiert, hat auch seine Auswirkungen auf die deutsche Bauwirtschaft. So kommen 99 Prozent der Aufträge im Lande aus der öffentlichen Hand. Wir als Hersteller sind natürlich davon abhängig, wie viel davon für Aufträge unserer Kunden zur Verfügung gestellt wird. So haben wir in der ersten Hälfte unseres Geschäftsjahres fast deckungsgleich das gleiche Ergebnis erzielt, wie zum vergleichbaren Zeitraum 2012. Doch die Stimmung auf dem Markt ist wenig optimistisch. Das liegt nicht allein am Wetter, sondern auch an den geplanten Investitionen für den Straßenbau. Was die Auftragslage anbelangt, können wir momentan noch zuversichtlich bleiben.

ABZ: Wie schätzen Sie die gegenwärtige Situation auf den für Bomag wichtigsten Märkten ein?

Unger: In Polen und Russland haben wir Tochtergesellschaften aufgebaut. Da war in unserem östlichen Nachbarland sicherlich die Fußball-Europameisterschaft ein wichtiger Faktor bei verschiedenen Verkehrsinfrastrukturprojekten. Danach gab es einen kleinen Einbruch. Ich bin überzeugt, – und dass trifft auch auf Kollegen von anderen Herstellern zu – das diese Situation sich bald wieder ändert. Polen bleibt für uns auf lange Sicht ein bedeutender Markt. Das Land entwickelt sich als ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und dazu gehören natürlich moderne Verkehrswege. In Russland haben wir dagegen eine recht kontinuierliche Entwicklung zu verzeichnen. Ein flächendeckendes Bomag-Händlernetz garantiert umfassenden Service und eine gute Vertriebsstruktur für unsere Maschinen. Im Mittleren Osten, in Afrika und in Asien wird der Markt insgesamt weiter ansteigen, obwohl die Dynamik des Wachstums sich noch nicht wieder auf dem Niveau vor der Wirtschaftskrise befindet. Insbesondere im wichtigen chinesischen Markt sind die Weichen durch unseren Händler Boma auf Wachstum gestellt. Dazu trägt vor allem unser Werk in Shanghai bei, das seit Anfang des Jahres über eine größere Werksfläche verfügt und dadurch seine Produktion verdoppeln wird. Innerhalb des Bomag-Verbundes ist das die zweitgrößte Fabrik.

ABZ: Auf dem amerikanischen Kontinent haben Sie einen wichtigen Coup gelan-det ...

Unger: Das ist uns mit dem Kauf von Terex-Produktlinien in Nordamerika und deren Straßenbaugeschäft in Brasilien, ehemals Cifali, gelungen. Damit haben wir als europäischer Baumaschinenhersteller wichtige Marktanteile im Asphaltbereich gewonnen. Dank dem nun angegliederten Straßenbaugeschäft von Terex in Porto Alegre, Brasilien, und Oklahoma City, USA, kann Bomag als Full-liner auf dem amerikanischen Markt die Synergien der Geschäftsbereiche Asphalt, Erdbau, Light Equipment und Service weiter ausbauen und optimal zum Vorteil seiner Kunden nutzen. Ich erwarte aufgrund der alternden Straßeninfrastruktur Nordamerikas und des fortlaufenden Ausbaus der Infrastruktur in Südamerika, dass die Nachfrage nach Asphaltprodukten, Mischanlagen und Verdichtungsmaschinen dauerhaft ansteigen wird. Ebenso tragen Großveranstaltungen wie Fußballmeisterschaften und Olympische Spiele dazu bei. Diese getätigten Investitionen sind zum einen ein starkes Bekenntnis der Bomag zum Asphaltmarkt und zum anderen ein starkes Bekenntnis unserer Mutter Fayat zur Bomag.

ABZ: Welche Investitionen erfolgten am Stammsitz Boppard?

Martiens: Vor etwa einem Jahr war Baubeginn einer Produktionsanlage für Bandagen auf etwa 12.000 m² Fläche. Fertigstellung und Produktionsstart erfolgen im Juni. Das Projekt bedeutet immerhin eine Investition von 23 Millionen Euro, die größte Einzelinvestition in der über 50-jährigen Bomag-Geschichte. Dieses Projekt – bereits in der Boomphase 2008 schon einmal gestartet, aber wegen der Wirtschaftskrise gestoppt – ist heute dringend notwendig, um die erhöhten Stückzahlen abdecken zu können. Im Zusammenhang mit der Bandagenfabrik wird auch unser Ausbildungszentrum erweitert, das Mitte des Jahres den Betrieb aufnehmen wird.

Unger: Dazu kommt ein neues Logistikzentrum, das wir im vergangenen Jahr mit unserem Partner Ehrhard gebaut haben, von dem wir weltweit die Ersatzteilversorgung managen. Das nächste Vorhaben ist der Bau eines Kunden- und Trainingszentrums, die "Fayat Bomag Akademie". Dort werden all die Aktivitäten, die wir bereits heute auf dem Firmengelände haben, zusammengefasst. Mit eigenem Personal wird in den modernen Trainings- und Schulungsräumen auch die Fayat-Gruppe insgesamt ihr Know-how vermitteln. Zur Akademie gehört auch ein Demonstrations- und Vorführgelände sowie eine "gläserne Werkstatt" und vieles mehr. Der gesamte Komplex wird in mehreren Modulen aufgeteilt sein, die sich zeitlich störungsfrei hintereinander bauen lassen und auch künftige Erweiterungen ermöglichen. An den Beispielen sieht man, dass auch künftig im Hause Bomag kontinuierlich in Forschung und Entwicklung investiert wird. Die "Fayat Bomag Akademie" ist dafür ein passendes Beispiel.

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