Ausbau möglich
VW lobt Kooperation mit Ford
Nach dem Start des zusammen mit Ford entwickelten neuen VW Transporters kann sich Volkswagen eine Erweiterung der Kooperation vorstellen. „Wir sind sehr zufrieden mit unserer Zusammenarbeit”, sagte der Chef der Nutzfahrzeugsparte VWN, Carsten Intra, der Deutschen Presse-Agentur. „Und wir prüfen immer, welche Ausbaumöglichkeiten der Kooperation es noch gibt. Denn wir ergänzen uns an vielen Stellen wirklich gut.”
Ford und VW hatten 2020 eine umfangreiche Kooperation bei leichten Nutzfahrzeugen vereinbart. Später wurde sie auch auf E-Autos erweitert. Nach dem Pick-up-Truck Amarok ist der neue VW Transporter jetzt das zweite Modell, das vom Partner kommt. Auf der Messe IAA Transportation in Hannover, die heute eröffnet wird, ist es erstmals zu sehen.
Anders als der Vorgänger wird der neue Transporter nicht mehr bei VWN in Hannover, sondern von Ford in der Türkei gebaut. Das Vorgängermodell T6.1 war bisher das meistverkaufte Modell der Marke. Die Produktion lief bereits Ende Juni aus.
In Hannover entstehen nun noch der Multivan und der 2022 gestartet vollelektrische ID. Buzz. Sorgen um die Auslastung des Stammwerks in Hannover macht sich Intra trotzdem nicht. „Wir gehen momentan davon aus, dass wir eine solide Zweischichtauslastung haben, mindestens für dieses und das nächste Jahr.”
Vor allem beim vollelektrischen ID. Buzz erwartet der VWN-Chef neuen Schub. Neue Varianten sollen hier den Absatz ankurbeln. „Jetzt kommt der lange Radstand mit sieben Sitzen und der sportliche GTX”, sagte Intra. „Und wir gehen im Herbst auch noch in die USA und weitere internationale Märkte. Ich bin daher sehr zuversichtlich.”
Bisher war der 2022 gestartet Hoffnungsträger deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Im ersten Halbjahr 2024 wurden nur 14.600 ID. Buzz ausgeliefert. Das waren zwar 23 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, aber deutlich entfernt von den einst angepeilten 130.000 pro Jahr.
„Perspektivisch wird an der Elektromobilität kein Weg vorbeiführen”, zeigte sich Intra überzeugt. „Die aktuelle Schwäche gibt es ja vor allem in Deutschland. In anderen Märkten, auch in Europa, ist das anders. Wir haben viele internationale Märkte, wo der Elektromarkt eben nicht wegbricht.”
Angesichts der Spardiskussion in Wolfsburg sieht sich VWN beim eigenen Strategie- und Effizienzprogramm „Grip” weiter auf Kurs. „Wir sind in den vergangenen drei, vier Jahren wirklich erheblich weitergekommen, ohne viel Getöse”, sagte Intra. „Diesen Weg müssen wir jetzt konsequent weiter fortsetzen und auch an einigen Stellen nachschärfen. Und alles, was uns dabei hilft, werden wir sicherlich diskutieren.”