Wegen Matrosenstation

Unesco-Kommission sorgt sich um Potsdamer Weltkulturerbe

POTSDAM (dpa). - Die Deutsche Unesco-Kommission sorgt sich um mögliche negative Auswirkungen eines Bauprojektes auf den Weltkulturerbe-Status der Potsdamer Schlösser und Gärten. Hintergrund ist der Wiederaufbau der Königlichen Matrosenstation Kongsnaes – norwegisch für Königliche Landzunge – durch einen privaten Investor, wie die "Potsdamer Neuesten Nachrichten" berichteten.

In einem Brief, der der Nachrichtenagentur dpa vorliegt, werden von Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) umfassende Informationen über das Projekt am Jungfernsee verlangt. Anwohner haben eine Initiative gegen das Vorhaben gegründet. Investor Michael Linckersdorff sagte auf Anfrage: "Wir bauen streng denkmalgerecht den Teil des Weltkulturerbes wieder auf."

Der Investor hatte das Areal 2009 für rund eine Million Euro erworben. Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts betrieb das preußische Königshaus hier eine kleine Schiffsstation, die Kaiser Wilhelm II. später im norwegischen Stil umbauen ließ. Im Zweiten Weltkrieg wurde ein Großteil zerstört, Reste wurden zum Bau der Grenze 1961 abgetragen.

Der Präsident der Deutschen Unesco-Kommission Walter Hirche, ehemaliger Brandenburger Wirtschaftsminister, will vom Stadtoberhaupt erfahren, ob vorbeugend alle möglicherweise strittigen Fragen geklärt wurden. Zuletzt war dem Dresdner Elbtal der Welterbestatus wegen des Baus der Waldschlösschenbrücke aberkannt worden, weil der moderne Bau aus Unesco-Sicht den Blick auf das reizvolle Elbtal verschandelt. Investor Linckersdorff betonte, dass die Matrosenstation am Jungfernsee im Original wieder aufgebaut werde. Es entstehe ein etwa 100 Quadratmeter großes Holzgebäude mit Laubengang sowie ein Funktionsbau. "Dort sollen ein Café-Restaurant mit etwa 60 Plätzen innen und 30 auf der Veranda entstehen", sagte er. Ins Wasser solle ein etwa 30 Meter langer Steg ragen. Außerdem seien 30 Liegeplätze für historische Boote geplant. Nach richterlichen Hinweisen seien die Bauanträge noch einmal überarbeitet worden, erläuterte Linckersdorff.

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