Flüchtlingsunterkünfte

Sinkender Bedarf drückt Baugenehmigungen

Wiesbaden (dpa). – In Deutschland werden weiterhin kräftig Wohnungen gebaut. Zwar sank die Zahl der Baugenehmigungen im ersten Halbjahr 2018 zum Vorjahreszeitraum um 0,6 % auf knapp 168 500. Das Minus ist nach Angaben des Statistischen Bundesamtes aber vor allem auf einen deutlichen Rückgang beim Neubau von Wohnungen in Wohnheimen zurückzuführen (–35,9 %), zu denen auch Unterkünfte für Flüchtlinge zählen. Ohne Berücksichtigung der Wohnheime sei die Zahl der Baugenehmigungen binnen Jahresfrist um 1,8 % gestiegen, erklärten die Wiesbadener Statistiker. Allerdings wird der Bauboom in Zeiten niedriger Zinsen seit einiger Zeit auch durch steigende Preise und Engpässe bei Handwerkern gebremst. Während es bei den Genehmigungen für neue Ein- und Zweifamilienhäuser in den ersten sechs Monaten Rückgänge gab, erteilten die Ämter mehr Baugenehmigungen für neue Mehrfamilienhäuser als ein Jahr zuvor (+ 4,9 %). Um die große Nachfrage nach Immobilien zu decken, müssen pro Jahr nach Einschätzung von Politik und Bauwirtschaft 350.000 bis 400.000 Wohnungen in Deutschland entstehen. Im vergangenen Jahr wurden nur knapp 285.000 Wohnungen gebaut.

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