33. Oldenburger Rohrleitungsforum

Tiefbaubranche trifft sich

Oldenburger Rohrleitungsforum
Mittlerweile ein Dauerthema: Welche Maßnahmen und Vorkehrungen können Städte und Kommunen gegen Überschwemmungen und Überflutungen nach Starkregenereignissen ergreifen? Foto: pixabay

Oldenburg (ABZ). – "Rohrleitungen – Transportmedium für Trinkwasser und Abwasser" lautet das Leitthema des 33. Oldenburger Rohrleitungsforums, das kommenden Donnerstag und Freitag, am 14. und 15. Februar, stattfinden wird. Anpassungsstrategien für leitungsgebundene Infrastrukturen an einen globalen Klimawandel, demographische Veränderungen sowie zunehmende Digitalisierungstendenzen stehen genauso im Fokus der Veranstaltung wie etwa "Nord Stream 2" die Vorstellung eines Super-Projektes, bei dem es um die Installation einer Offshore Pipeline in der Ostsee geht. Mit Blick auf die in den vergangenen Jahren immer häufiger auftretenden Starkregenereignisse und den Bilderbuch-Sommer 2018, der sich u. a. mit Engpässen in der Wasserversorgung bemerkbar machte, greift das Forum Fragestellungen vor dem Hintergrund der Wetterentwicklung in Mitteleuropa und in Deutschland auf.

Der Startschuss für die 33. Auflage des Oldenburger Rohrleitungsforums fällt im Sitzungssaal des ehemaligen Oldenburger Landtagsgebäudes. In der Auseinandersetzung mit Themen wie "+ 2°: dann leidet auch die Trinkwasserinfrastruktur!", "Was wird mit dem Wasser? – Gestern. Heute. Morgen" und "Wasserversorgung in Zeiten extremer Wetterereignisse – Erkenntnisse aus dem Jahrhundertsommer 2018" legen die Einführungsvorträge die Basis für die programmatische Vielfalt der beiden folgenden Veranstaltungstage, bei der ein Schwerpunkt diesmal auf dem Bereich Wasser liegen wird. "Damit haben wir mit Blick auf die aktuelle Entwicklung und die sich hieraus ergebenden Herausforderungen für die gesamte Branche einen inhaltlichen Volltreffer gelandet", ist Prof. Thomas Wegener, Vorstandsmitglied des Instituts für Rohrleitungsbau an der Fachhochschule Oldenburg e. V., Geschäftsführer der iro GmbH Oldenburg und Vizepräsident der Jade Hochschule Wilhelmshaven/Oldenburg/Elsfleth, überzeugt. "Das Leitthema 2019 "Rohrleitungen – Transportmedium für Trinkwasser und Abwasser" ist durch die Wetterentwicklung in Mitteleuropa und in Deutschland im Jahr 2018 besonders aktuell geworden", so Wegener weiter. "Der sehr lange und warme Sommer führte jedenfalls in einigen Gebieten zu erheblichen Ernteeinbußen in der Landwirtschaft, mancherorts gab es auch Beeinflussungen der Trinkwasserversorgung."

Themen wie dieses stehen auf dem Forum an der Jade Hochschule in der Ofener Straße in Oldenburg im Blickpunkt. Die Tagungsteilnehmer werden in fünf thematischen Strängen durch die beiden Veranstaltungstage begleitet. Die Vorträge in Vortragsstrang 1 werden sich u. a. mit Krisenmanagement, Planung, Bau und Betrieb von Netzen beschäftigen. Darüber hinaus geht es im Vortragsblock "Biologische Trinkwasserqualität" um das neue Arbeitsblatt W 271 und revolutionäre Entwicklungen in der Rohrnetzpflege. Die zweite Vortragsreihe ist traditionell den Werkstoffen vorbehalten: Verschiedene Hersteller stellen neue Entwicklungen aus ihren Unternehmen vor.

Beim dritten Vortragsstrang liegt ein Schwerpunkt auf dem Gas. Mit der Entscheidung der niederländischen Regierung, bis zum Jahr 2030 komplett aus der Gasförderung auszusteigen, werden die Karten auf dem europäischen Gasmarkt neu gemischt.

Der geplante Paradigmenwechsel in den Niederlanden hat auch weit reichende Folgen für Deutschland, denn das Nachbarland ist einer der wichtigsten Gaslieferanten der Bundesrepublik. Fast 5 Mio. Haushalte in Bremen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt nutzen niederländisches Erdgas – das entspricht immerhin 13 % aller Haushalte in Deutschland. Eine Umstellung auf andere Bezugsländer ist nicht ohne Weiteres zu realisieren, denn in den Niederlanden wird L-Gas gewonnen. L-Gas (Low calorific gas) hat einen geringeren Methangehalt und damit einen geringeren Brennwert bzw. Energiegehalt als das z. B. in Russland geförderte H-Gas (High calorific gas). Wegen des unterschiedlichen Brennwerts müssen die beiden Gasarten in getrennten Gasnetzen transportiert werden.

Genau diesem Thema widmet sich auch die diesjährige Diskussion im Café. Sie erfährt einen Auftakt durch einen Impulsvortrag, der sich u. a. mit den potentiellen Handlungsoptionen der deutschen Gaswirtschaft bei der Verwendung von H-Gas und L-Gas befasst.

Mit "Nord Stream 2" wird dann ein Projekt vorgestellt, bei dem es um die Installation einer Offshore Pipeline in der Ostsee geht. Die Pipeline Nord Stream 2 soll weitgehend parallel zur bestehenden Nord Stream Pipeline verlaufen. Die beiden neuen Stränge sollen 55 Mrd. m³ Gas pro Jahr zusätzlich in das Gebiet der Europäischen Union leiten.

Grabenlose Verlegetechniken stehen ebenso im Fokus der vierten Vortragsreihe wie Synergien bei Zertifikaten für den Leitungsbau. Der fünfte und letzte Vortragsstrang führt mit Beiträgen über Building Information Modeling (BIM), moderne Betriebsführung, Assetmanagement oder Cybersicherheit den digitalen rote Faden der letzten Foren weiter fort. Langjährige Klassiker wie Fernwärme und Schweißtechnik bilden den thematischen Schlusspunkt des Forums am Freitagnachmittag.

Die Veranstalter rechnen mit mehr als 3000 Besuchern aus dem In- und Ausland, die gemeinsam mit rd. 350 Ausstellern und etwa 130 Referenten und Moderatoren die Jade Hochschule für zwei Tage zum Mittelpunkt der Tiefbaubranche machen werden.

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