Allergikerfreundliches Bauen und Renovieren

Medizinisches Siegel für Gebäude etablieren

Berlin (ABZ). – In Wandfarben, Klebern, Lüftungsanlagen oder im Außenbereich, fast überall sind sie enthalten – allergieauslösende Stoffe.

Allergien sind die weltweit häufigste chronische Erkrankung. Jede zehnte Krankschreibung lässt sich auf eine Allergie zurückführen. Am Arbeitsplatz führen sie zur Minderung der Leistungsfähigkeit und fügen der Wirtschaft schwere Schäden zu. "Weniger Fehlzeiten, einen geringeren Krankenstand und mehr Produktivität: Wer die Allergieauslöser in und um Gebäude identifiziert und minimiert, stärkt seine Immobilie nachhaltig", sagt Angela Balatoni, Geschäftsführerin der Allergy Friendly Buildings Alliance GmbH (AFBA).

"In Zusammenarbeit mit der Europäischen Stiftung für Allergieforschung (ECARF) haben wir einen weltweit einmaligen Prozess entwickelt, wie man Gebäude allergikerfreundlich bauen und sanieren kann", erläutert Balatoni. "Projektentwickler haben jetzt erstmals die Chance, die Allergieauslöser bei der Entstehung beziehungsweise der Sanierung des Gebäudes zu minimieren."

Die Prüfung nach allergiefreundlichem Bauen wird medizinisch begleitet unter anderem von Prof. Dr. Torsten Zuberbier, Direktor Institut für Allergieforschung Charité und Vorsitzender der ECARF. "Allergien sind das Volksleiden Nummer Eins. Rund 30 Prozent der Menschen leiden an einer Allergie, das bedeutet, dass allein in Deutschland Millionen betroffen sind. Bei den jüngeren Erwachsenen bis 40 Jahre sind es sogar 40 Prozent, dennoch wird diese Krankheit nach wie vor trivialisiert. Es ist daher absolut sinnvoll, wenn AFBA und ECARF eine Schnittstelle zwischen Medizin und Ingenieurwesen schaffen, um so weniger allergische Reaktionen, höheres Wohlbefinden und höhere Leistungsfähigkeit zu ermöglichen." Immer mehr Projektentwickler setzen bereits gemeinsam mit der AFBA auf das allergikerfreundliche Bauen. Sebastian Klatt, Managing Director pwr development: "Wir sind stolz darauf, dass unser Stadtquartier 'AM TACHELES' in Berlin das weltweit erste Quartier ist, das mit dem ECARF-Siegel vorzertifiziert wurde. Rund 6000 Menschen werden an diesem neuen Ort später wohnen und arbeiten. Für sie schaffen wir ein Umfeld, das die bestmögliche Aufenthaltsqualität sichert. Mit der Allergiefreundlichkeit werden wir diesem Anspruch gerecht." Balatoni ergänzt: "Wir suchen und finden medizinisch erprobte Alternativen und Lösungen, damit allergikerfreundlich gebaut und saniert werden kann. Davon profitieren am Ende alle gemeinsam: Investoren, Bauträger und Nutzer."

Neben dem Stadtquartier "AM TACHELES" sind bereits weitere Projekte vorzertifiziert. Dazu gehören das "GoWest" in Berlin, "RKM 740 Tower" in Düsseldorf, "Moringa Hamburg HafenCity", sowie das "Kreativquartier Potsdam". Weitere 15 Objekte befinden sich in der Vorzertifizierung. Um das ECARF-Siegel zu erhalten, werden anhand von 22 Kriterien die Außen- und Innenbereiche eines Bauprojekts oder eines Bestandsgebäudes auf ihre Allergikerfreundlichkeit überprüft. Im Innenbereich unter anderem die Reduktion von Staub, die Vermeidung von allergieauslösenden Baustoffen wie Wandfarbe und Klebstoffe sowie die Reduktion von Konservierungsstoffen. Im Außenbereich stehen beispielweise die Pollenvermeidung von allergieauslösenden Pflanzen, die Beachtung der Kriterien für Oberflächen mit Nickel, Chrom und Kobalt sowie die Vermeidung von Schimmelpilzsporen auf dem Prüfstand.

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