Bauwirtschaft im Norden bemängelt

Unwirtschaftliche Auflagen hebeln Förderprogramme aus

Kiel (ABZ). – Die Wohnungsbaukrise wird immer dramatischer – für den privaten, gewerblichen und auch sozialen Wohnungsbau. „Prognostizierte Einbrüche in hohem zweistelligem Bereich für 2025 konterkarieren die unrealistischen Besänftigungsstrategien der Bundesregierung“, teilen der Baugewerbeverband Schleswig-Holstein und der Wirtschaftsverband Bau-Nord mit, die gemeinsam als „Die Bauwirtschaft im Norden“ an die Öffentlichkeit treten.

Es gebe nachweislich viele auch für die öffentlichen Hände kostenneutrale Wege, den Markt wieder anzukurbeln. So fordere das Baugewerbe seit langem, die hohen Standards für die Förderung von Neubauten zu senken. Angesichts der Wohnungsbaukrise wird diese Forderung immer drängender. „Der Markt nimmt die Verschärfungen der energetischen Anforderungen nicht mehr an, die staatlich bedingten Mehrkosten verhindern in der Gesamtfinanzierung die nötige Flexibilität“, so die Verbände.

Das derzeitige Förderprogramm zur Neubauförderung ist an den Bau der Effizienzhaus-Stufe-40 und je nach Fördersumme zusätzlich an den Nachweis eines Qualitätssiegels Nachhaltiges Gebäude (QNB) sowie ein klimafreundliches Heizsystem (EH 40 Plus) gebunden, so die Verbände. „Gemeinsam mit unseren Bauunternehmern und Gebäudeenergieberatern haben wir einmal nachgerechnet und kommen zu dem Schluss, dass sich die Erreichung des EH-40-Standards nicht rechnet und die Förderung auffrisst. Das Ganze ist seit Monaten ein Neubauverhinderungsprogramm“, sagt Georg Schareck, Hauptgeschäftsführer von Die Bauwirtschaft im Norden.

Da viele Mittelständler die KfW-Mittel auch für die weitere Bankenfinanzierung eigenkapitalersetzend nutzen, ist diese Förderung alleine schon bauverhindernd, wenn sie nicht zum Ziel führt, so Verbände. Diese schwierige Förderung werde vielfach nur in Kauf genommen, um den Schritt zu einer günstigeren Bankenfinanzierung hinzubekommen. Damit werde Bauen in der Summe aber nicht günstiger.

Die Bauwirtschaft im Norden fordert die Landesregierung auf, sich in Berlin für die Förderung des EH-55-Standards einzusetzen. „Denn hier im Norden habe man längst erkannt, dass dieser den ökologischen Anforderungen in Bezug auf die Klimaziele genüge und gleichzeitig die Verhältnismäßigkeit des ökonomisch Sinnvollen wahre.“ Beim EH 40 stünden lediglich geringfügige Vorteile für die Klimaneutralität einem so deutlich höheren Investment gegenüber, dass sich trotz aller Förderungen ein Neubau nach diesen Maßstäben nicht lohne. Das wiesen zahlreiche Studien nach.

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