Berufsschule in Lüttich

Stein fügt sich organisch in Nachbarschaft ein

Ans/Belgien (ABZ). – Die kleine, unmittelbar an Lüttich grenzende wallonische Gemeinde Ans ist seit Jahrhunderten durch den Steinkohlebergbau geprägt worden. Zu den wichtigsten Bildungseinrichtungen vor Ort zählt die technische Berufsschule Atheneum Royal d'Ans, deren Ergänzungsneubau jetzt mit einer Röben-Klinkerfassade gestaltet wurde.
Röben Fassaden
Im Bereich der schmalen Mauerwerkspfeiler sowie im Bereich der repräsentativen Stirnseite wurden die Steine im Stapelverband ausgebildet. Fotos: Röben/André Nullens

Die Einrichtung war in den 1950er-Jahren als kleine Dorfgrundschule gegründet und seitdem in mehreren Schritten erweitert und zum Berufsschulzentrum umstrukturiert worden. Aufgrund stetig steigender Schülerzahlen hatten die Verantwortlichen zuletzt entschieden, den bestehenden Campus durch einen Neubau zu ergänzen. Der kantig geschnittene Klinkerbau stellt auf einer Fläche von 3900 m² 25 neue Lehrräume, eine Tischlerei sowie mehrere Mechanik- und Elektro-Werkstätten zur Verfügung.

Mit der Planung und Umsetzung des Projekts war bereits 2014 das Lütticher Büro HE Architectes beauftragt worden. Ausgehend von den Vorgaben des Bauherrn hatten die Planer einen kompakten dreigeschossigen Baukörper mit vorkragender Stirnseite nach Norden entwickelt, der in Richtung der bestehenden Gebäude nach Süden durch ein deutlich flacheres, lediglich eingeschossig ausgebildetes Volumen mit den verschiedenen Werkstätten ergänzt wird. Charakteristisch ist die hell verklinkerte Lochfassade in Verbindung mit der auf zwei mächtigen Stahlbetonstützen ruhenden, durch eine große Panoramafront geöffneten Ansicht nach Norden: "Damit ist es gelungen, den offenen Charakter des Grundstücks zu erhalten und gleichzeitig vielfältige Sichtbeziehungen zum grünen Umraum zu ermöglichen", beschreibt Projektarchitekt Bertrand Evrats die Grundgedanken der Planung.

Die Bebauung vor Ort wird geprägt durch ein- bis zweigeschossige Backsteinhäuser in Architekturstilen unterschiedlicher Jahrzehnte: "Die Wahl des Fassadenmaterials stand entsprechend bereits zu Beginn der Planung fest", ergänzt Architekt Damien Henry. "In Absprache mit dem Bauherrn haben wir uns schließlich für den Röben Keramik-Klinker FARO grau im Normalformat entschieden. Der Stein betont den freundlich-ruhigen Charakter der Architektur und fügt sich dabei organisch in seine Nachbarschaft ein. Darüber hinaus haben uns die hart gebrannten Steine mit ihrer Widerstandsfähigkeit überzeugt." Für einen zügigen und kostengünstigen Baufortschritt kamen vorgefertigte Stürze, Fensterbänke und Mauerwerksabdeckungen von Röben zum Einsatz.

Im Bereich der schmalen Mauerwerkspfeiler zwischen den Fenstern sowie im Bereich der repräsentativen Stirnseite wurden die Steine im Stapelverband ausgebildet. Das ungewöhnliche Fugenbild betont den geometrischen Charakter der Architektur und schafft dabei einen klaren Rahmen für die großflächige Panoramafront. Die Umsetzung des Mauerwerks hat das ausführende Bauunternehmen Bekaert intensiv mit dem Röben PlanungsService beraten, um die erforderlichen Bewehrungen zu berechnen. Für eine perfekte Optik des Verbandes wurden sämtliche Fugen vorab auf der Dämmung mithilfe einer Kreideschnur markiert, um die richtige Positionierung jedes einzelnen Klinkers zu gewährleisten.

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