Böhl-Iggelheim setzt auf Pflasterbelag
Wartungsaufwand verringern
Böhl-Iggelheim (ABZ). – Bei der Befestigung von Straßen mit Betonpflastersteinen ist es manchmal wie im echten Leben – es sind die Details, die den Unterschied ausmachen. Welche Steine, Formate und Verlegearten werden gewählt? Wie lässt sich das Pflastersystem verlegen? Wie reagiert der Belag auf Verkehrsbelastungen und wie stellt sich der Pflegeaufwand der Pflasterflächen dar?
Die Gemeinde Böhl-Iggelheim im Rhein-Pfalz-Kreis macht laut eigener Aussage seit mittlerweile fünf Jahren sehr gute Erfahrungen mit einem Betonpflastersystem, welches zahlreiche gute Details vereint.
Vor circa 13 Jahren fassten die Verantwortlichen in der Gemeinde rund 25 km südwestlich von Ludwigshafen den Grundsatzbeschluss, dass innerörtliche Straßen ausschließlich mit Betonpflaster zu befestigen sind. Was optisch zunächst meistens sehr schön wirkte, hatte jedoch technisch nicht überall lange Bestand.
"Vor allem an den neuralgischen Punkten, wie Kreuzungen, vor Ampeln und in Kurvenbereichen, traten immer wieder Schäden an den Flächen auf", beschreibt Boris Krieger vom Bauamt Böhl-Iggelheim und weiter: "Meist führten ausgespülte Fugen in den Pflasterflächen dazu, dass die Fugen ihre Funktion als Puffer zwischen den Steinen nicht mehr erfüllen konnten und die Steine dann mit der Zeit anfingen zu klappern und sich aus der Fläche lösten."
Vor fünf Jahren wurden die verantwortlichen Planer eigener Beschreibung zufolge auf das Pflastersystem CombiConnect des Betonsteinherstellers Pfenning aus Lampertheim aufmerksam. Es verfüge über einen werkseitig fixierten Fugenfüllstoff aus dem Material EPDM und garantiere somit systembedingt stets eine normgerechte Fuge. Schäden, die auf eine nicht lagerungsdichte Fuge zurückzuführen sind, sollen damit auch auf lange Sicht vermieden werden.
"Mit diesem System haben wir damals eine kleine Testfläche vor einer Ampel befestigt", so Krieger. "Dieser Bereich bereitete aufgrund der Belastung durch Busverkehr und landwirtschaftliche Fahrzeuge immer wieder Probleme. Trotz ordnungsgemäßer Verfüllung der Fugen, haben sich diese durch Saugwirkung entleert, sodass sich immer wieder Steine aus der Fläche lösten. Seit der Sanierung dieser Fläche mit dem Pflastersystem CombiConnect beobachten wir hier keine Schäden mehr – und das, trotz intensiver Befahrung durch Bus und Lieferverkehr."
Mittlerweile wurden in der kleinen pfälzischen Gemeinde weitere Straßen mit diesem Pflastersystem befestigt. Jüngstes Beispiel ist die Ludwigstraße im Ortsteil Böhl. Dort erfolgt in 2024 auf einer Länge von etwa 800 m ein niveaugleicher Vollausbau von Fahrbahn und Gehweg unter weitgehender Beibehaltung der bestehenden Straßengradiente. Die Querneigung der Fahrbahn wird als Dachprofil mit circa 2,5 % Neigung ausgeführt.
Wegen des landwirtschaftlichen Schwerlastverkehrs und den zu erwartenden Ausweichmanövern im Bereich der Gehwegüberfahrten, erhalten Fahrbahn und beide Gehwege einen Oberbau gemäß Belastungsklasse 1,8 nach RStO 12 mit 65 cm Oberbaustärke. "In Kombination mit dem Pflastersystem CombiConnect ergibt sich so eine sehr stabile Fläche", erläutert Krieger.
Weitere Besonderheiten liegen dort in einigen Details. "Die mit diesem Pflastersystem verfügbare Bischofsmütze ermöglicht eine Verlegung der Steine im Fischgrätmuster", fährt Krieger fort. "Dies sieht nicht nur schön aus, sondern sorgt durch die Diagonalverlegung auch für zusätzliche Stabilität in der Fläche, sowie für eine Reduzierung der Rollgeräusche beim Überfahren. Außerdem ermöglicht die Bischofsmütze einen sauberen Randabschluss, so dass wir fast ohne Schneideaufwand auskommen, was den Verlegevorgang vereinfacht und beschleunigt."
Das Pflastersystem CombiConnect soll aber noch einen weiteren großen Vorteil bieten. Weil die Verfugung weder mit Sand noch mit Splitt, sondern mit dem Hochleistungsfugenfüllstoff EPDM (Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk) erfolgt, soll die Fuge völlig wartungsfrei sein. Krieger sagt: "Hier kann kein Fugenmaterial ausgespült werden. Auch der Einsatz von Kehr-Saugmaschinen ist dabei völlig unbedenklich. Der Belag lässt sich einfach und schnell verlegen – Fehlerquellen beim Einsanden werden vermieden. Ebenso für uns sehr wichtig: Dadurch, dass die Pflasterflächen sofort nach dem Einbau befahrbar sind, kann die Bauzeit wesentlich verkürzt werden. Außerdem sorgt die EPDM-Fuge für ein sehr gleichmäßiges Fugenbild." Ökologisch soll das Fugenmaterial EPDM unbedenklich sein und zudem gut recycelbar. Auch zeichne es sich durch hohe Verschleißfestigkeit aus.
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