Bundesnetzagentur tritt Warnungen entgegen

Keine Deindustrialisierung zu befürchten

Osnabrück (ABZ). – Bundesnetzagentur-Präsident Klaus Müller ist Warnungen entgegengetreten, Deutschland drohe wegen dauerhaft hoher Energiepreise eine breite Deindustrialisierung. Er sei inzwischen "zuversichtlich, dass es gelingen kann, unsere Industrie in wenigen Jahren mit genug klimaneutraler Energie zu wettbewerbsfähigen Preisen zu versorgen und eine Deindustrialisierung zu verhindern", sagte Müller im Interview gegenüber Medien.
Bundesnetzagentur Energiepolitik
Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, mahnt, dass der Ausbau von Wind-, Solar- und Biomasseanlagen samt der Netze noch "deutlich beschleunigt" werden müsse. Foto: picture alliance/dpa | Rolf Vennenbernd

"Mir sagen viele Unternehmen – wir schaffen das!" Als Grund für seine Zuversicht nannte Müller drei Hauptfaktoren, um die Investitionshemmung der Wirtschaft schon jetzt zu lösen: "Wir werden im kommenden Frühjahr einen verbindlichen Pfad für den Aufbau des Wasserstoff-Kernnetzes vereinbart haben. Für die so händeringend benötigten Kraftwerke werden bald die Ausschreibungen kommen", nachdem die EU grünes Licht für Subventionen gegeben habe. Hinzu komme die vor Kurzem vom Kabinett vereinbarte Förderung durch den Klima- und Transformationsfonds.

Allerdings werde der Ausbau von Netzen und erneuerbaren Energiequellen für manche Unternehmen zu spät kommen, um die Energiekosten rechtzeitig zu senken. "Deswegen begrüße ich, dass die Politik verschiedene Varianten diskutiert, um bedrängten Branchen ans rettende Ufer zu helfen", sagte Müller mit Blick auf den Vorschlag von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck für einen befristeten Industriestrompreis.

Zugleich müsse aber der Ausbau von Wind-, Solar- und Biomasseanlagen samt der Netze noch "deutlich beschleunigt" werden, mahnte Müller. "Das heißt, die Hürden für Genehmigung und Bau müssen weiter gesenkt werden, dazu müssen auch der Denkmal- und Naturschutz beitragen."

Wegen fehlender Stromnetze entstünden seit Jahren Milliarden Euro an völlig unsinnigen Kosten für Bürger und Unternehmen.

"Im Ausbau der erneuerbaren Energien und der Stromnetze liegt wohl die größte Herausforderung. Bei der Errichtung neuer, auf Wasserstoff umstellbarer Gaskraftwerke und des Wasserstoff-Kernnetzes sehe ich die entscheidenden Weichen gestellt."

ABZ-Stellenmarkt

Relevante Stellenangebote
Bauleiter und Oberbauleiter/in im Straßen- und..., Leipzig, Halle  ansehen
Leitung (m/w/d) der Abteilung Tiefbau, Pullach im Isartal  ansehen
Projektleitung (m/w/d) , Heilbronn  ansehen
Alle Stellenangebote ansehen

Ausgewählte Unternehmen
LLVZ - Leistungs- und Lieferverzeichnis

Die Anbieterprofile sind ein Angebot von llvz.de

ABZ-Redaktions-Newsletter

Freitags die aktuellen Baunachrichten direkt aus der Redaktion.

Jetzt bestellen