Effektiver Hochwasserschutz

Verband rät zum Edelstahl-Einsatz

Düsseldorf (ABZ). – Die Hochwasserkatastrophe im Westen Deutschlands hat im Juli 2021 zahlreiche Orte zerstört, Regionen verwüstet und viele Menschen ihr gesamtes Hab und Gut oder sogar das Leben gekostet, wie der Warenzeichenverband Edelstahl Rostfrei erinnert.

Derartige, durch Starkregen ausgelöste Überschwemmungen werden nach Einschätzung von Wissenschaftlern durch die globale Erwärmung verursacht und in den nächsten 30 Jahren insbesondere auch in Westeuropa vermehrt auftreten, erläutert der Verband. Mehr denn je gehöre deshalb präventiver Hochwasserschutz zu den wichtigsten Aufgaben von Städten, Gemeinden und Hauseigentümern. Über die Wirksamkeit solcher Schutzmaßnahmen entscheiden auch Langlebigkeit, Zuverlässigkeit und Wartungsfreiheit der verwendeten Materialien. Schutzsysteme und -komponenten aus Edelstahl Rostfrei zählen heute zu den bevorzugten Lösungen, um vorhersehbare Hochwasserschäden dauerhaft zu verhindern.

Starke Unwetterschäden

Das Wirtschaftsforschungsunternehmen Prognos beziffert in einer Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz den im Jahr 2021 durch Hochwasser entstandenen Gesamtschaden auf über 40 Milliarden Euro. Besonders betroffen waren private Haushalte, Bauwesen, Verkehrsinfrastruktur sowie Industrie und Gewerbe, wie der Warenzeichenverband Edelstahl Rostfrei berichtet. Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) kann die Luft bei der Erwärmung um 1 °C 7 % mehr Wasser aufnehmen. Seit Beginn der systematischen Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881 stieg die Temperatur bis 2019 bereits um 1,6 °C an. Nicht von ungefähr war deshalb seit der Jahrtausendwende fast jeder Ort in Deutschland von Starkregenereignissen betroffen, schlussfolgert der DWD.

Verstärkt werden die Unwetterauswirkungen durch die Begradigung von Flussläufen und die in Deutschland mit 100 ha pro Tag rasant fortschreitende Bodenversiegelung. In den im Juli 2021 besonders betroffenen Regionen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz fielen an einem Tag im Durchschnitt 93 l Regen.

Dadurch wurden Bäche, Flüsse und Seen zu reißenden Strömen, Staudämme drohten zu brechen und ganze Ortschaften wurden durch Überflutung zerstört. Mit einem nationalen Hochwasserschutzprogramm will die Bundesregierung zur Vermeidung weiterer Katastrophen dieser Art den Ausbau von Deichanlagen forcieren sowie Länder und Kommunen finanziell für verbesserten Küsten- und Hochwasserschutz unterstützen. Zudem ist geplant, Privathaushalten mit einer Förderung durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW-Förderung) Hochwasser- und Starkregenvorsorge zu erleichtern.

Passiver und aktiver Schutz

Im Hochwasserschutz wird nach passiver und aktiver Prävention unterschieden. Passive Maßnahmen zielen darauf ab, das Hochwasser planerisch zu lenken oder ihm definierten Platz einzuräumen. Bei Gebäuden zählen zu passivem Hochwasserschutz auch die regelmäßige Kontrolle von Regenrinne, Abflüssen und Kanälen oder die Anlage nicht versiegelter Grünflächen um das Haus herum. Aktiver Schutz hingegen besteht in technischen Schutzmaßnahmen wie Dämmen, permanenten Schutzwänden oder mobilen Hochwassersperren. Er erschließt für Kommunen, Unternehmen und Hauseigentümer gleichermaßen eine Vielzahl individuell auslegbarer Möglichkeiten, sich vor den Auswirkungen von Starkregenfällen zu schützen.

Größte Schwachstellen für Wassereinbruch sind Gebäudeöffnungen wie Garageneinfahrten, Türen, Fenster oder Lichtschächte. Permanenter Hochwasserschutz wird fest installiert und weitgehend automatisiert in Betrieb gesetzt. Klappschotts für Tiefgarageneinfahrten oder sonstige durch Hochwasser gefährdete Zugänge werden in eine Bodenwanne aus Beton montiert oder fest am Gebäude angebunden. Bei diesen selbstschließenden Schutzsystemen wird ein Schwimmer durch den Anstieg des Wasserpegels nach oben gedrückt, dadurch die Schutzklappe mechanisch angehoben und hochwasserdicht verschlossen. Dank einer Schutzhöhe von bis zu 1 m und problemloser Begeh- und Befahrbarkeit erfüllen sie auch bei stark frequentierten Objekten anspruchsvolle Anforderungen. Mit Rahmen, Blatt und Scharnierbolzen aus Edelstahl Rostfrei der Güte 1.4301gewährleisten diese Klappschotts auch nach jahrelangem Einsatz bei Wind und Wetter die geforderte Zuverlässigkeit.

Permanente Lichtschachtabdeckungen ergänzen den permanenten Hochwasserschutz am Haus. Tageslichtdurchlässig und einbruchsicher – zudem dank Lüftungsschlitzen aus Edelstahlgewebe auch effektiver Schutz vor Schmutz und Kleinlebewesen – bewahren sie Keller und Garagen vor Wassereinbruch. Hochwasserschutztüren aus Edelstahl Rostfrei werden zur permanenten Sicherung hochwassergefährdeter Eingänge druckseitig vor der Wand montiert, um Gebäude und Inventar vor Schäden zu schützen.

Ein- oder zweiflügelig ausgelegt, lassen sich die doppelwandig ausgeführten, druckdichten Türen optisch harmonisch an die jeweilige Architektur oder Umgebung anpassen. Rahmen, Türblatt, Türversteifung, Scharniere und Schrauben dieser Türen werden abhängig vom Einsatzort komplett aus hochwertigen nichtrostenden Stählen der Güten 1.4301, 1.4307 oder 1.4404 gefertigt. Stemmtore – technisch besonders aufwendige und anspruchsvolle Lösungen für Deichscharten oder Durchfahrten – bieten durch in Sohle und Wangenwand festeingebaute Edelstahlbleche die geforderte Dichtheit gegen eindringendes Wasser.

Schottwände und Dammbalken

Mobile Hochwasserschutzwände schützen Städte, Häuser und Industrieanlagen nur fallbezogen, beeinträchtigen aber nicht dauerhaft das Stadtbild oder die Gebäudeoptik. Diese sogenannten Schottwände bestehen aus in regelmäßigen Abständigen montierten Stützen, zwischen die bis zur gewünschten Stauhöhe Dammbalken gestapelt werden. Abhängig von der Anzahl der eingesetzten Module ermöglichen sie Schutzkonstruktionen in praktisch unbegrenzter Länge. Blechstärken von 2 bis 4 mm Dicke und zahlreiche Querschnittvarianten erschließen ein breites Einsatzspektrum.

Zugleich punkten diese Systeme im Gegensatz zu Sandsäcken mit einfacher Handhabung und geringem Lagerplatzbedarf. Preisgünstigere Schutzsysteme kombinieren eine Anpresstechnik aus Verspannschlitten und Ankerplatten aus Edelstahl der Güten 1.4301 oder 1.4404 mit Dammplatten aus Aluminium oder unlegiertem Baustahl. Diese sind laut Herstellerangaben in der Anschaffung kostenaufwendiger, aber bei Festigkeit, Korrosionsbeständigkeit, Elastizität und Zähigkeit überlegen. Ihre werkstoffspezifischen Eigenschaften verleihen den Systemen jahrzehntelange Haltbarkeit und Wartungsfreiheit bei unverändert attraktiver Optik, sodass sich die höheren Gestehungskosten bereits nach wenigen Jahren amortisieren.

Dammbalken-Systeme für Fenster und Türen sind individuell angefertigte, mobile Hochwassersperren, die sich einfach zusammenstecken und befestigen lassen. Die maßgefertigten Systeme aus Leichtbau-Sandwichplatten mit Edelstahlrahmen benötigen keine dauerhaften Seiten- oder Bodenschienen, sondern werden im Einsatzfall mit Klemmkästen innerhalb der Laibung befestigt.

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