Einbruch bei Gebäudesanierungen gefährdet Klima, Jobs und sozialen Frieden
Brandbrief von 15 Verbänden an Bundestag
Die Verbände rufen die Politik zum Gegensteuern auf. "Die Aufträge für energetische Modernisierungsmaßnahmen, sowohl bei Gebäudehülle als auch -technik sind massiv zurückgegangen oder sogar zum Erliegen gekommen", heißt es in dem Brief.
Diese Entwicklung gefährde Jobs, Klima und sozialen Frieden. Hohe Heizkostenrechnungen träfen vor allem Haushalte mit geringen Einkommen in schlecht modernisierten Häusern besonders hart. Das Verbändebündnis fordert daher die Bundespolitik auf, noch in diesem Sommer ein Klimakonjunkturpaket für den Gebäudesektor aufzulegen. Zu den 15 Verbänden zählen Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e. V. (BUND), der Naturschutzbund Deutschland e. V. (NABU) und der Bundesverband Verbraucherzentrale.
Neben sinkenden Förderanträgen sei ein massiver Einbruch bei Sanierungen der Gebäudehülle sowie dem Absatz von Wärmeschutzprodukten und Wärmepumpen zu verzeichnen. "Im Fachkräftebereich drohten Entlassungswellen. Unternehmen, die aufgrund politischer Signale Kapazitäten aufgebaut haben, können diese bei fehlender Nachfrage nicht aufrechterhalten", schreiben die Verbände. Ein Kapazitätsabbau müsse vermieden werden, da er die Sanierungs- und Neubauziele auch mittelfristig praktisch unmöglich machen würde.
Ohne eine deutliche Senkung des Energieverbrauchs, wie ihn die energetische Sanierung erreichen kann, sei die Energiewende weder wirtschaftlich, noch sozial-, noch klimaverträglich zu bewältigen. Dass allein durch hohe Energie- oder CO2-Preise eine Steigerung der Energieeffizienz erreicht werden könne, habe sich als gefährlicher Trugschluss erwiesen.
Die Verbände fordern einen zeitnahen Austausch mit der Bundesregierung und unterstreichen die Dringlichkeit eines Sanierungsgipfels, um diese Herausforderungen anzugehen.