EU-Innovationsfonds unterstützt Heidelberg Materials

Zementwerk erhält Förderung

Heidelberg Materials Baupolitik
Das Zementwerk von Heidelberg Materials in Geseke. Foto: Heidelberg Materials

Geseke (ABZ). – Der EU-Innovationsfonds, eines der weltweit größten Förderprogramme für innovative kohlenstoffarme Technologien, hat das "GeZero Carbon Capture and Storage (CCS)"-Projekt von Heidelberg Materials zur Ausarbeitung eines "Grant Agreement" ausgewählt. Im Rahmen des Projekts wird im Zementwerk des Unternehmens in Geseke laut eigener Aussage ein völlig neues Betriebskonzept umgesetzt. "Mit GeZero werden wir einmal mehr zeigen, wie der Pioniergeist von Heidelberg Materials den Weg für die Dekarbonisierung unserer Industrie ebnet", verspricht Dr. Dominik von Achten, Vorstandsvorsitzender von Heidelberg Materials. "Wir werden die ersten sein, die eine vollständige CCS-Wertschöpfungskette für die Abscheidung, den Transport und die dauerhafte Speicherung aller CO2-Emissionen an einem deutschen Binnenstandort realisieren. Ich freue mich über die Unterstützung durch den EU-Innovationsfonds, die eine wichtige Anerkennung ist und den notwendigen Rückhalt auch von politischer Seite zum Ausdruck bringt."

Der Ansatz von GeZero soll eine Lösung für Standorte im Landesinneren bieten, die sich nicht in unmittelbarer Nähe zur Küste oder zu einer Wasserstraße befinden. Das Projekt umfasst dem Unternehmen zufolge eine Transportlösung zur zeitlichen Überbrückung, bis die erforderliche Pipeline-Infrastruktur zur Verfügung steht, und ist auf die Abscheidung von rund 700.000 t CO2 pro Jahr ausgelegt. Da die Anlage auch die Emissionen aus der Biomasse abscheidet, die an Stelle fossiler Brennstoffe eingesetzt wird, soll Geseke eines der ersten europäischen Zementwerke sein, das vollständig dekarbonisierten Zement und Klinker herstellen kann. Der Bau der Anlage soll 2026 beginnen, die Inbetriebnahme ist für 2029 geplant.

"Wir sind bereit loszulegen. GeZero ist ein echtes Vorreiterprojekt für schnelle und umfassende Dekarbonisierung in einem der größten Industrieländer der Welt. Mit seinem völlig neuen Logistikkonzept ergänzt es unser bestehendes CCUS-Portfolio um eine wichtige Modelllösung für Industriestandorte im Binnenland", betont Dr. Nicola Kimm, Chief Sustainability Officer und Mitglied des Vorstands. Zusätzlich zur Abscheideanlage werde das GeZero-Projekt einen neuen Oxyfuel-Ofen der zweiten Generation in Verbindung mit einer CO2-Reinigungs- und Verflüssigungsanlage sowie Bahnverladung und Zwischenspeicher umfassen. Der elektrische Energiebedarf soll ausschließlich durch erneuerbare Energien gedeckt werden. Eine neue Fotovoltaikanlage auf dem Werksgelände wird laut Heidelberg Materials dazu beitragen, den Bedarf zu decken.

Projektpartner Wintershall Dea soll für die dauerhafte Speicherung des CO2 verantwortlich sein. Nach der Abscheidung werde es zum Verteilungszentrum von Wintershall Dea in Wilhelmshaven transportiert. Von dort aus soll es per Schiff/Pipeline zu Offshore-Speicherstätten in der Nordsee transportiert werden. Um weitere Synergien zu schaffen, soll GeZero auch als Hub für lokale, kleinere CO2-Emittenten fungieren und ihnen Zugang zur Infrastruktur für die Zwischenspeicherung und Bahnverladung bieten.

"Dieses Projekt setzt einen wichtigen Meilenstein für die Zementindustrie und für ein effektives CO2-Management in Deutschland. Wir setzen nun auf den Rückenwind durch die zukünftige deutsche Carbon-Management-Strategie und die zu schaffenden regulatorischen Rahmenbedingungen", erläutert Christian Knell, Sprecher der Geschäftsleitung von Heidelberg Materials Deutschland. Die Unterzeichnung des Grant Agreement erwartet das Unternehmen laut eigener Aussage für Ende 2023.

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