Gebäuderichtlinie der EU schaffe Unsicherheit

Regelungen mit Augenmaß gefordert

Bonn (ABZ). – Das umstrittene Heizungsgesetz der Ampelkoalition hat nach entsprechender Intervention der Oppositionsparteien und einem Aufschrei zahlreicher Verbände noch einmal die Kurve gekriegt und ist mit entsprechenden Entschärfungen beschlossen worden, kommentierte die Bundesvereinigung Mittelständischer Bauunternehmen (BVMB) jüngst. Vonseiten der EU sorge die Gebäuderichtlinie allerdings dafür, dass weiter Dynamik in dem Thema sei.

Es geht laut Verband auch hier um Maßnahmen zur Sanierung von Gebäuden, die nach einer Schätzung des Eigentümerverbands Haus & Grund mehr als sieben Millionen Eigenheime betreffen könne. Aktuell pendele die Gebäuderichtlinie der Europäischen Union zwischen dem EU-Parlament und dem EU-Rat. Die BVMB mahnt angesichts der geplanten Vorschriften Augenmaß an und fordert insbesondere die nationalen Vertreter in den EU-Gremien auf, sich für maßvolle Regelungen einzusetzen. Andernfalls drohe die Unsicherheit im deutschen Wohnungsbau weiter zu wachsen.

"Noch weiß niemand, was letztlich aus Brüssel kommen wird und wie es dann in nationales Recht gegossen wird", beschreibt Michael Gilka, Hauptgeschäftsführer des Verbands die aktuelle Situation um die Pläne der Europäischen Union. Vorgesehen ist demnach, dass energetisch schlechte Bestandsgebäude zwangsweise saniert werden müssen, selbst wenn sie noch in bewohnbarem Zustand sind.

Das würde für eine Vielzahl von Einfamilienhäusern und Mietshäusern, die im vergangenen Jahrtausend gebaut wurden, verpflichtende Sanierungsmaßnahmen mit massivem Kostenaufwand für die Eigentümer bedeuteten. Teile der Bundesregierung wie Bundeswirtschaftsminister Habeck und Bauministerin Geywitz haben sich allerdings schon deutlich gegen solche Regelungen ausgesprochen, so der Verband.

Michael Gilka befürchtet als Folge weitere Unsicherheit bei potenziellen Bauherren. "Die werden abwarten, was genau passiert und was am Ende überhaupt gilt. Niemand möchte eine Richtlinie umgesetzt haben, die später durch eine neue Regelung der EU womöglich ausgehebelt wird. Das könnte uns die Ernte verhageln, wenn die Rahmenbedingungen im Bau dann eigentlich wieder besser sind und die potenziellen Bauherren dann weiter abwarten", so Gilka. Der Beratungsaufwand in diesem Zusammenhang werde stark wachsen. Auch weil aufgrund der hohen Baukosten entsprechende Förderprogramme immer wichtiger in der Finanzierung werden.

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