Gutachten

Rader Hochbrücke hält möglicherweise nur noch zwölf Jahre

RENDSBURG (dpa). - Die vielbefahrene Rader Autobahn-Hochbrücke hält laut einem allerdings noch nicht fertigen Gutachten womöglich nur noch zwölf Jahre. Statik-Berechnungen hätten ergeben, dass die 1972 eröffnete Brücke die damals prognostizierte Lebensdauer von 100 Jahren bei weitem nicht erreicht, sondern wegen Materialermüdung schon 2026 an die Grenze ihrer Belastbarkeit stößt, berichtete der SHZ-Verlag über das unveröffentlichte Papier.

Sowohl Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) als auch sein Kieler Kollege Reinhard Meyer (SPD) verwiesen darauf, dass das Gutachten noch nicht fertig sei. Die Rader Hochbrücke war erst 2013 wegen Sanierungsarbeiten über Monate nur eingeschränkt befahrbar gewesen. "Die Berechnungen werden Mitte des Jahres abgeschlossen sein – erst dann können belastbare Angaben zur Restnutzungsdauer der Brücke gemacht werden", sagte Dobrindts Sprecher dem Blatt. Ähnlich äußerte sich Verkehrsminister Meyer. Er sagte der Nachrichtenagentur dpa: "Frühestens Ende Mai legen wir das Gutachten vor – über Zwischenstände will ich jetzt nicht spekulieren."

Die Rader Hochbrücke – sie führt die Autobahn A 7 über den Nord-Ostsee-Kanal (NOK) – war erst im vergangenen Jahr wegen maroder Betonpfeiler monatelang saniert worden. Zwischen Juli und November mussten Autofahrer deshalb viel Geduld aufbringen. Ihnen standen statt vier nur noch zwei Spuren zur Verfügung. Für Lastwagen über 7,5 t war die Brücke komplett gesperrt.

Für Schleswig-Holsteins SPD-Chef Ralf Stegner und den Bundestagsabgeordneten Sönke Rix (SPD) ist nun der Bundesverkehrsminister gefragt: "Herr Dobrindt darf nicht länger zögern – zwölf Jahre sind bei Großvorhaben schnell vorbei!» Sie nannten eine Unterbrechung der A 7 bei Rendsburg nicht nur eine Katastrophe für den nördlichen Landesteil, die skandinavischen Nachbarländer müssten zudem langsam den Eindruck gewinnen, die deutsche Infrastruktur entspreche der eines Schwellenlandes.

"Wir haben die große Hoffnung, dass Herr Dobrindt aus den Fehlern seines Vorgängers lernt und nicht solange wartet, bis etwas kaputt geht, wie bei den Schleusen am NOK."

Schleswig-Holsteins CDU-Chef Reimer Böge forderte im Norden eine "große Koalition der Verkehrsverantwortung". "Es ist nun unerlässlich, dass wir in Schleswig-Holstein schnellstmöglich ein tragfähiges Gesamtkonzept für die Sanierung und Weiterentwicklung unserer wichtigsten Infrastrukturprojekte erarbeiten", erklärte der Europaabgeordnete. Die CDU biete an, über die Planung, Baureife und unterschiedlichen Modelle der Finanzierung von großen Verkehrsprojekten konstruktiv zu diskutieren. "Gemeinsam sollten wir Schleswig-Holsteiner das Gespräch mit dem Bund und der europäischen Ebene suchen."

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