Intelligentes Bodensystem

Designerwohnung entsteht im Heuboden

Laupheim (ABZ). – Einem architektonisch herausfordernden Projekt widmete sich Bauherr Sven Rust im baden-württembergischen Laupheim und sanierte den alten Heuboden eines ehemaligen Landgutes.
Modernisierung und Sanierung
Die leichte Trockenschüttung bildete die Basis für den Bodenaufbau. Foto: Sven Rust

Das Ergebnis: eine exklusive Designwohnung mit hohem energetischem und ökologischem Standard. Als planerisch besonders anspruchsvoll erwies sich dabei die Aufbereitung der alten Holzbalkendecke. Die Verantwortlichen entschieden sich für ein Bodensystem mit keramischem Trockenestrich der Leipfinger-Bader Firmengruppe in Kombination mit einer Fußbodenheizung.

Bauherr und Dachdeckermeister Sven Rust erschuf nach Plänen von Jana Brotbeck Michael Weberruss Architekten überwiegend in Eigenregie eine großzügige, helle und moderne Wohnung, die an den dunklen, alten Heuboden nur noch marginal erinnert. Einzig das alte Tragwerk des Dachstuhls wurde in den Raum integriert und sorgt für einen Blickfang. Es lockert den großen Hauptraum – bestehend aus Küche, Esszimmer und Wohnbereich – zudem optisch auf. Über eine offen gestaltete Stahltreppe erhalten die Bauherren Zugang zu einer Zwischenebene, welche die insgesamt nutzbare Wohnfläche innerhalb des Heubodens erhöht.

Zum Einsatz kamen dabei ausschließlich ökologische Baustoffe sowohl bei der Gebäudehülle als auch im Inneren. Zudem ist die Wohnung mit einer nahe gelegenen Biogasanlage verbunden. In der alten Scheune bestand eine der Hauptsanierungsaufgaben darin, die Holzbalkendecken aufzuwerten und so an die aktuellen bautechnischen Anforderungen anzupassen. Notwendig wurde in diesem Kontext die Integration einer geeigneten Lastverteilschicht, damit die bedingt tragfähige Holzbalkendecke in einen tragfähigen Untergrund transformiert werden konnte. Um eine Überbelastung der alten Holzbalken zu vermeiden, war es erforderlich, den Bodenaufbau insgesamt möglich dünn zu halten. Zudem musste ein Bodengefälle mit bis zu 11 cm Unterschied ausgeglichen werden. Hier galt es eine intelligente Estrichlösung zu finden, welche die Anforderungen an Statik und Festigkeit optimal erfüllt und darüber hinaus dem Bauherrenwunsch nach einer ökologischen Bauweise Rechnung trägt.

In diesem Kontext fiel die Wahl nach sorgfältiger Abwägung unterschiedlicher Estrichlösungen auf keramische Estrichziegel der Leipfinger-Bader Firmengruppe. Sie kamen in Laupheim in der Ausführung "Lastverteilschicht" in der Farbe Naturrot zum Einsatz. Verlegt mithilfe einer leichten, stabilen Trockenschüttung, ist der Estrichziegel mit seinem geringen Flächengewicht von nur 37,7 kg/m² leicht und mit einer Stärke von 18 mm auch dünn. Damit eignet er sich für die Sanierung und bietet Räumen unterschiedlichster Art mehr nutzbare Höhe. Dieser Effekt wird noch verstärkt, wenn die Variante "Designestrich" zum Einsatz kommt, die Lastverteilschicht und Designoberfläche in einem Bauteil vereint. Weil das Grundmaterial Ton bei 1200 °C zu einem High-End-Baustoff gebrannt wird, ist der Trockenestrich im Vergleich zu herkömmlichen Trockenestrichlösungen zudem dauerhaft feuchtigkeitsunempfindlich und hochbelastbar. Ein weiterer ausschlaggebender Aspekt für den Bauherrn: Die keramischen Estrichziegel sind für die Verwendung von Großformatfliesen zugelassen. So wurden in dem Heuboden als Oberbelag Fliesen im Format 120 mal 120 cm verlegt.

Die Verlegearbeiten des keramischen High-End-Estrichs erwiesen sich als komplikationslos und konnten zügig abgeschlossen werden, teilt der Hersteller mit. Zunächst wurde die Trockenschüttung aufgebracht und ein ökologisches Trocken-Fußbodenheizungssystem verlegt. Dieses zeichnet sich durch druckstabile Holzfaserdämmplatten, Wärmeleitbleche und ein 16 mm starkes Verbundrohr aus. Im vorletzten Schritt erfolgte die Verlegung der keramischen Estrichziegel im Halbverband. So bildete der keramische Trockenestrich einen soliden Untergrund für die großformatigen Designfliesen. Zeit wurde eingespart, weil die Estrichziegel schon nach 24 Stunden begehbar und nach 48 Stunden belastbar waren. Auch die aufwändige Begleitung eines Trockenprozesses entfiel. Im Alltag profitiert der Bauherr von der hohen Wärmeleitfähigkeit der Estrichziegel. Sie beträgt 1,3 Watt pro Meter und Kelvin (W/mK) und ermöglicht damit eine schnelle Raumerwärmung trotz niedriger Vorlauftemperatur. Auf diese Weise ist eine jährliche Energieersparnis von bis zu 30 % möglich.

"Für unser Projekt und unsere Sanierungsziele waren die Estrichziegel in vielfacher Hinsicht auch rückblickend gesehen die ideale Lösung. Da ich nun selbst in dem alten Heuboden wohne, profitiere ich jeden Tag von dem rundum angenehmen Raumklima. Ich bin überzeugt, dass sich dieses nur durch Baumaterialien aus der Natur erreichen lässt", erklärt Sven Rust. Keramische Estrichziegel der Leipfinger-Bader Firmengruppe trugen zum Gelingen des Sanierungsprojektes in Laupheim bei. So erfüllen sie die Wünsche des Bauherrn an eine rundum ökologisch-nachhaltige und energetische Sanierung. Zudem verwandelten sie die alte, durch ein starkes Gefälle gekennzeichnete Holzbalkendecke schonend und zuverlässig in einen tragfähigen Untergrund, der das bestehende Holz im Gebäude vor Feuchtigkeitsschäden schützt. Langfristig profitiert der Bauherr von einer schnellen Regulierbarkeit des Heizsystems und hohen Wohnqualität.

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