Kalksandstein

Aus Tradition ein kreislauffähiger Baustoff

Hannover (ABZ). – Dass Einfachheit und Natürlichkeit in der DNA des Kalksandsteins stecken, deutet bereits seine Bezeichnung an. Neben den beiden namensgebenden Zuschlagstoffen braucht es lediglich Wasser und die Härtung unter Heißdampf, um den massiven Wandbaustoff von KS-Original herzustellen. An dem Verfahren sowie den drei wesentlichen Zutaten hat sich seit seiner Erfindung vor mehr als 140 Jahren nicht viel geändert, was in diesem Fall allerdings keineswegs von Nachteil ist.
KS-Original Baustoffe
Mit der Erfindung des Kalksandsteins begann vor mehr als 140 Jahren eine Erfolgsgeschichte, die bis heute anhält – und das zurecht: Der Herstellungsprozess ist ressourcenschonend, die Materialien rein natürlich und die Langlebigkeit unbestritten. Darüber hinaus ist der weiße Stein hochwertig recyclierbar und trägt so seinen Teil zu zukunftsfähiger Architektur bei.

Ganz im Gegenteil: Denn sein bewährtes Herstellungsverfahren und die – im besten Sinne – einfache Zusammensetzung machen den weißen Stein zu einem nachhaltigen Baustoff über den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes hinweg. Der Hauptzuschlagsstoff für die Herstellung des Kalksandsteins ist regional gewonnener Quarzsand.

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KS-Original Baustoffe
Die Mischung macht\'s: Im Verhältnis von etwa 1:12 wird Kalk dem gewonnenen Sand beigegeben. Fotos: Kai Nielsen/KS-Original

Dieser wird im Falle von KS-Original, dem Markenverbund mittelständischer Kalksandsteinhersteller, in unmittelbarer Nähe der Produktionsstätten, teilweise sogar auf dem Werksgelände selbst abgebaut. Während Sand – auch aufgrund hoher Bautätigkeit – in anderen Ländern ein knappes Gut ist, steht er in Deutschland aus geologischen Gründen nahezu unbegrenzt zur Verfügung. Aktuell werden für den Abbau aller oberflächennahen mineralischen Rohstoffe deshalb auch lediglich rund 0,0036 % der Gesamtfläche Deutschlands beziehungsweise 9,59 km² genutzt – und das nur temporär.

Ist der Vorrat in den Abbauflächen erschöpft, profitieren diese von einer Renaturierung in Form von Seen, die eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren beheimaten. Die Lagerstätten werden nach der Rohstoffgewinnung ebenso aufgewertet und beispielsweise zu Naherholungsgebieten oder zu Biotopen für Flora und Fauna umgewandelt. So sind in den letzten 15 Jahren mehr als 3000 ha ehemaliger Gewinnungsflächen anderen, meist naturnahen, Nachnutzungen zugeführt worden.

Der außerdem benötigte Kalk dient als natürliches Bindemittel und wird zusammen mit einer geringen Menge Wasser im Verhältnis eins zu zwölf beigemischt. Ihre endgültigen Eigenschaften erhalten die Kalksandsteine anschließend in Autoklaven: Bei gerade einmal 200 °C werden sie in den Dampfhärtekesseln unter Wasserdampfdruck etwa sechs bis zwölf Stunden lang gehärtet und können dann, nachdem sie abgekühlt sind, direkt verwendet werden. Die geringen Temperaturen sowie die Möglichkeit, den Wasserdampf mehrfach in unterschiedlichen Autoklaven zu nutzen, sorgen insbesondere im Vergleich zu alternativen Baustoffen für einen energiearmen Herstellungsprozess.

KS-Original Baustoffe
Ihre Form erhalten die Steine vor dem Aushärten in der Presse.

So entsteht ein natürlicher Baustoff mit unbegrenzter Haltbarkeit, der frei von Schadstoffen oder anderen bedenklichen Zusätzen ist. In insgesamt 41 Werken werden die Steine von KS-Original auf diese Weise in Deutschland hergestellt. Die regionale Verfügbarkeit der Rohstoffe macht die Produktion nicht nur unabhängig von komplexen internationalen Lieferketten.

Das dichte Standort-Netz des Markenverbunds ermöglicht auch eine schnelle Verfügbarkeit sowie kurze Transportwege zur Baustelle und trägt damit ebenfalls zu einem ressourcenschonenden, verlässlichen Baufortschritt bei. Die Vorteile, die sich hinsichtlich nachhaltigen Bauens durch den Produktionsprozess ergeben, bleiben über den gesamten Lebenszyklus hinweg erhalten. Denn durch seine Zusammensetzung bietet er auch optimale Voraussetzungen, um Architektur mit Kreislaufprodukten zur Realität werden zu lassen.

Für das mineralische KS-Abbruchmaterial werden bereits seit vielen Jahren verschiedene Recyclingpfade genutzt. Rückgebaute Steine werden als homogenes Material zum Beispiel im Straßen-, Beton- und Deponiebau oder als Vegetationsbaustoffe eingesetzt.

KS-Original Baustoffe
In Autoklaven werden die Steine unter Wasserdampfdruck gehärtet und erhalten ihre endgültigen Eigenschaften.

Frei von Verunreinigungen wie Gipsputz oder Bitumen, steht Kalksandstein-Bruchmaterial auch für hochwertige Verwertungswege zur Verfügung. Begünstigt durch den funktionsgetrennten Wandaufbau der KS-Bauweise können innerhalb des selektiven Rückbaus einzelne Bauteilschichten voneinander separiert werden. Sortenrein gewonnene Kalksandsteine können in Brechanlagen zerkleinert und als Zuschlagsstoff zur Herstellung neuer Steine Verwendung finden.

Bei KS-Original ist das mit Reststoffen aus der Produktion und Ausschusswaren wie Verschnitt bereits gelebte Realität, sodass die Mitgliedsunternehmen eine abfallfreie Produktion etablieren konnten.

Zur Wahrung der hohen bauphysikalischen Ansprüche können so bis zu 10 % wiederverwertbares Granulat als Zuschlagsstoff in den Produktionsprozess zurückfließen.

Darüber hinaus unterstützt der Markenverbund intensiv den Cradle-to-Cradle-Gedanken durch Forschungsprojekte und Kooperationen zum sortenreinen Rückbau und trägt damit seinen Teil zu einer zukunftsfähigen, generationengerechten Architektur bei.

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