Karriere im Familienunternehmen
Internationalität macht Firmen attraktiv
Bereits damals hätten 75 Prozent der befragten jungen Talente sowie Fach- und Führungskräfte eine internationale Ausrichtung ihres Arbeitgebers als "wichtig" oder sogar "sehr wichtig" eingestuft. Fast zwei Drittel der High-Potentials zeigten sich nicht abgeneigt, für den Beruf vorübergehend in ein außereuropäisches Land zu ziehen. Bei ihren Bewertungen unterschätzten sie jedoch meist die Unternehmensgruppe der Familienunternehmen gewaltig.
"Das Klischee des auf die Heimatregion beschränkten Familienunternehmens ist noch nicht verschwunden", bedauerte dementsprechend auch Stefan Heidbreder, Geschäftsführer der Stiftung Familienunternehmen, bei der Vorstellung der Studie im Rahmen des Karrieretag Familienunternehmen. "Dabei haben gerade große Familienunternehmen ein fest verankertes Standbein in Deutschland und ein sehr agiles Spielbein in der Welt. Gerade die großen Familienunternehmen bieten die sonst selten anzutreffende Chance, durch eine internationale Aufgabe mehr Freiheit mit mehr Verantwortung zu verbinden", betonte er.
Zu diesen zählt zum Beispiel der Schalungs- und Gerüsthersteller Peri mit mehr als 9300 Mitarbeitern und deutlich mehr als 240 Lagerstandorten in über 70 Ländern. Das Unternehmen bietet seinen Mitarbeitern laut eigener Aussage verschiedene Möglichkeiten für einen Auslandsaufenthalt an. "Short-Term" Assignments für drei bis sechs Monate oder "Long-Term" Assignments mit bis zu fünf Jahren Laufzeit geben im Anschluss die Möglichkeit, entweder in die Heimat zurückzukehren oder den Auslandsaufenthalt unbefristet zu verlängern. Im Rahmen von internen Transfers finden unbefristete Wechsel zu anderen Peri-Gesellschaften statt. Diese Optionen bieten Mitarbeitern Entwicklungschancen in dreifacher Hinsicht: Sowohl persönlich, interkulturell, als auch fachlich.
Das unterstreicht auch Stefan Klemm, Gründer und Inhaber des Entrepreneurs Clubs, vom Employer Branding- und Jobportal "Karriere im Familienunternehmen" sowie Mitinitiator des "Karrieretag Familienunternehmen": "Ein Auslandsaufenthalt ist ein echtes Karrieresprungbrett und qualifiziert für eine Führungsposition. Wir stellen bei den Führungskräften einen starken Trend zu internationalen Karrieren fest, weshalb viele Bewerberinnen und Bewerber gezielt eine Herausforderung im Ausland sowie international aufgestellte Arbeitgeber suchen." Dieser Chancen war sich auch Stefanie Rambock nur zu bewusst. Sie begann ihre Karriere 2016 im Headquarter Weißenhorn und arbeitet derzeit als Head of Customer Service in Halmstad bei Peri Schweden. Sie lockte eigenen Angaben zufolge vor allem die Möglichkeit, sich gleichzeitig sowohl beruflich als auch persönlich weiterzuentwickeln. Als größte Herausforderung bezeichnet sie das Verstehen und Annehmen von kulturellen Eigenheiten. Nur mit genug Sprachkenntnis und Interesse für Land und Leute kann diese gemeistert werden, so ist sie überzeugt. Ghada Sayegh ist sogar bereits am dritten Peri-Standort angekommen. Vor allem die mit ihren Wechseln einhergehenden Karrierechancen aber auch ihr generelles Interesse an anderen Kulturen, haben die gebürtige Libanesin auf ihrem Weg von Peri Katar über Dubai bis nach Sydney in Australien geführt, wo sie heute bei der Peri-Tochtergesellschaft als Marketing-Managerin arbeitet. Viel von der Welt zu sehen, bedeutete für sie laut eigener Aussage Abenteuer und Chance zugleich, da sie ihre Komfortzone verlassen musste, um sich auf neue Perspektiven einlassen zu können.
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