Keine Überflutungen

Schwammstadt-Projekt trotzt dem Dauerregen

Harsefeld (ABZ). – Das Schwammstadt-Pilotprojekt in Harsefeld, Niedersachsen, hat laut HanseGrand Klimabaustoffe GmbH & Co. KG seine Bewährungsprobe bestanden. Der langanhaltende, extreme Dauerregen in 2024, der zu vielen Hochwasserständen in ganz Niedersachsen führte, konnte laut Unternehmen der innovativen Neubausiedlung namens "Smart City" nichts anhaben. Die "Schwamm-Siedlung" bewies ihre Widerstandsfähigkeit und trotzte den Elementen, so der Hersteller aus Selsingen.
HanseGrand Wasserbau Ökologisches Bauen
Die Maßgabe für die Wege waren Nachhaltigkeit, Regionalität, Optik und Funktion, berichtet der Hersteller. Foto: HanseGrand Klimabaustoffe

Gebaut wurde die SmartCity von der Viebrockhaus AG in Zusammenarbeit mit mehreren Partnern. Die HanseGrand Klimabaustoffe war dabei für den Aufbau der Erschließungsstraßen und Wege zuständig. Kathrin Pape, Vertriebsmitarbeiterin bei HanseGrand, betreute das Projekt von Anfang an und erklärte: "Da der Baugrund, ein Geestboden, nur wenig wasserdurchlässig war, sahen viele Fachleute das Projekt als kaum durchführbar an. Doch alle Beteiligten haben viele neue Ideen eingebracht und alte Systeme wiederentdeckt, um das Projekt zu realisieren. Zudem erstellte unser Experte für bauliche Klimaanpassungsmaßnahmen, Dr. Bernhard Fischer, eine hydraulische Berechnung, nach der auch die Wassermassen eines Starkregenereignisses in der Fläche, also der Siedlung, zurückgehalten werden können. Der Dauerregen zum Jahresanfang 2024 brachte nun den Beweis, dass dieses System einer Schwamm-Siedlung funktioniert."

Die Straßen in der Siedlung wurden nicht nur als Verkehrsstraßen betrachtet, sondern als Orte der Begehung, berichtet sie. Dazu wurden die Straßenoberflächen nutzungsbezogen geteilt. Die eine Straßenseite besteht aus CO2-einsparenden Pflastersteinen mit wasserdurchlässigen Fugen, während auf der zweiten Seite HanseGrand Parking eingebaut wurde, ein Klimabaustoff, der stark wasserdurchlässig ist.

Diese Flächen teilen sich Fahrzeuge und Fußgänger, Kinderwägen und Rollatoren. Das Wasser, das auf den Flächen der Pflastersteine nicht versickern kann, läuft auf die HanseGrand Parking-Wegedecke und wird dort sofort nach unten geführt, so der Hersteller. So sollen Wege und Straßen auch bei Starkregen funktionsfähig bleiben.

Unter der gesamten Straße befindet sich eine mindestens 6 cm hohe und stark wasserdurchlässige dynamische Zwischenschicht aus HanseMineral. Diese sorgt laut eigener Aussage für ein ausgewogenes Wassermanagement und erhöht gleichzeitig die langfristige Belastbarkeit der Wegedecke. Auch die unterste Schicht, die sogenannte Tragschicht, ist wasserdurchlässig und standfest, heißt es von Unternehmensseite.

Ist diese mit Wasser gesättigt, läuft das Wasser in die darunterliegende, 30 cm starke Retentionsschicht, die als Wasserspeicher dient. Ist auch diese gefüllt, fließt das Wasser in ein unterirdisches Rigolensystem das aus regionalen, mineralischen Gemischen, sogenannten Kartoffelsteinen, besteht. Ist diese Speicherschicht voll, so führt ein Entwässerungsrohr zu einem Auffanggraben, in dem es langsam versickern und zur Grundwasserneubildung beitragen kann. Der Auffanggraben hatte bis zum Ende des Starkregenereignisses immer noch Speicherreserven, berichtet das Unternehmen.

Die Maßgabe für die Wege waren Nachhaltigkeit, Regionalität, Optik und Funktion. "Es war eine echte Herausforderung, alle Ansprüche zu einem vernünftigen Preis umzusetzen," führt Pape weiter aus. "Die SmartCity sollte nicht nur funktionieren, sie sollte auch schick aussehen. So sind die Terrassen der 18 Häuser beispielsweise alle mit HanseGrand Material entsiegelt und äußerst wasserdurchlässig.

Die Bauherren hatten jedoch unterschiedliche Vorstellungen, wie ihre Terrassen aussehen sollten. Hier konnten wir mit verschiedenen Belägen in einer Vielzahl von Farben die individuellen Wünsche der Bauherren berücksichtigen, so dass jede Terrasse eine individuelle Optik hat."

Nach dem anhaltenden Regen blieben die Straßen und Wege der SmartCity frei von Hochwasser, im Gegensatz zu den überschwemmten Häusern in der Nachbarschaft, so das Unternehmen. Pape fasst dieses Ergebnis zusammen: "Der Dauerregen hat den Beweis erbracht, dass die Schwamm-Siedlung funktioniert. Unser Dank gilt hier besonders Andreas Viebrock, der den Mut zur Realisierung der SmartCity aufbrachte. Mit unserem starken Team bei HanseGrand sind wir bestens gerüstet für den Bau weiterer Schwammstädte, und es bereitet uns große Freude, Wege und Flächen so zu gestalten, dass sie den Herausforderungen des Klimawandels standhalten."

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